Tiny House vermieten:
So bereiten Sie Ihr Minihaus vor

Egal, ob Sie bereits ein Tiny House, ein bewohnbares Baumhaus oder ein ähnlich außergewöhnliche Domizil Ihr Eigen nennen oder ob Sie erst vor dem Kauf stehen: Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, dieses Objekt an Urlaubsgäste zu vermieten, dann ist unsere Artikelserie zum Thema „Tiny House vermieten, Gastgeber werden“ wie für Sie gemacht. Wir geben Ihnen darin viele bewährte Tipps von Gastgebern weiter, die erfolgreich solche außergewöhnlichen Unterkünfte über Airbnb vermieten – von Tipps zur Ausstattung Ihrer Unterkunft, über die Listung auf einer Buchungsplattform bis zum Empfang der ersten Gäste. Beginnen wir mit grundlegenden Überlegungen und Maßnahmen, mit denen Sie sich und Ihr Häuschen auf eine Vermietung vorbereiten können.

Welche Art von Gästen wollen Sie anziehen? Welche passen zu Ihrer Unterkunft?

Nicht jede Unterkunft ist für jeden Gast geeignet. Gäste buchen ihren Urlaub mit den unterschiedlichsten Erwartungen, haben unterschiedliche Bedürfnisse und Ansprüche. Überlegen Sie genau, wer zu Ihnen und Ihrer Unterkunft passt und behalten Sie bei allen weiteren Schritten Ihre bevorzuge Zielgruppe im Auge! Wie wir bereits im vorangegangenen Artikel aufgezeigt haben, gibt es für jede Unterkunft die passenden Gäste. Wichtig ist allein, dass Sie sich auf Ihre Zielgruppe einstellen und klar kommunizieren, was die Gäste bei Ihnen erwartet.

Um herauszufinden, welche Zielgruppen infrage kommen könnten, sehen Sie sich am besten die On- und Offline-Präsentationen Ihrer Mitbewerber – also anderer Gastgeber von ähnlichen Unterkünften wie der Ihren – an. Wie sprechen diese ihre Gäste an? Welche Features der Unterkunft heben diese besonders hervor? Und wie gestalten sie die Unterkunft? Vor allem erfolgreiche Gastgeber mit langer Erfahrung – bei Airbnb werden diese mit dem Badge „Superhost“ gekennzeichnet – können im Rahmen dieser Recherche Inspiration liefern:

Schauen Sie, ob Sie in den jeweiligen Präsentationen der Unterkünfte Mottos erkennen, wie z.B. Wellness, Ökologie, Architektur, Genügsamkeit, Romantik … und überlegen Sie dann, welche Art von Gästen wohl auf das jeweilige Thema anspringt? Was könnte das Motto Ihrer Unterkunft sein? Gibt es möglicherweise gar ein sogenanntes „Alleinstellungsmerkmal“ mit dem Sie sich präsentieren könnten?

Wenn Sie die für Ihre Unterkunft passende Zielgruppe im Auge haben, dann sollten Sie Ihr Häuschen unbedingt so gestalten, dass es gezielt auf diese ausgerichtet ist: Vom kuscheligen Hideaway für verliebte Paare bis zur technisch optimal ausgestattenen Base für digitale Nomaden, mit geringen Mitteln kann bereits ein ganz bestimmter Look und damit eine spezielle Atmosphäre geschaffen werden.

Neu in der Vermietung?
So bereiten Sie Ihr Ferienobjekt auf die Vermietung vor

Aus unserer Beratungspraxis können wir Ihnen einige bewährte Tipps weitergeben, die sowohl für Gastgeber als auch für Gäste Basis für angenehme Buchungserfahrungen sind und zu positiven Bewertungen der Unterkunft führen:

Durchweg alle Gäste erwarten ein sauberes Bett und hygienische sanitäre Einrichtungen. Wenn Sie Ihr Tiny House als ökologisch und autark bewerben wollen und in diesem Zusammenhang die Ausstattung mit einer Komposttoilette nur konsequent erscheint, rechnen Sie damit eventuell weniger Gäste anzuziehen. Wie Sie aus einer von uns durchgeführten Erhebung entnehmen können, die auf den Antworten von über 1200 Teilnehmern an unserer Minihaus-Umfrage 2019 basiert, ist der großen Mehrheit der Gäste eine Toilette mit Wasserspülung wichtig. Zu den weiteren erwünschten Annehmlichkeiten gehören eine vollausgestattete Küche, eine Waschmaschine und Internet über WLAN – ersatzweise guter Mobilfunkempfang – und das alles umgeben von Natur pur …

Auch wenn Tiny Houses allgemein mit einem freiwilligen Verzicht beziehungsweise mit der „Rückbesinnung auf das Wesentliche“ in Verbindung gebracht werden, sollten Sie, um gute Gästebewertungen zu erhalten, potentiellen Gästen möglichst mehr als nur die folgende Basisausstattung bieten:

  • Wasserkocher
  • Tassen, Gläser, Teller, Besteck
  • Salz & Pfeffer, Zucker
  • Seife, Duschgel, Shampoo
  • Toilettenpapier
  • ein Handtuch pro Gast
  • ein Kopfkissen pro Gast
  • Bettwäsche für jedes Gästebett
  • eine Wolldecke pro Gästebett
  • Küchenkrepp
  • Spülmittel
  • Wärmflasche
  • Verbandskasten
  • Rauchmelder
  • Feuerlöscher

Was Gäste im Detail erwarten, hängt nicht zuletzt von der Art der Unterkunft, der Lage und der Zielgruppe ab: In einem Baumhaus wird es nicht notwendigerweise fließendes Wasser oder ein WC geben müssen, beides sollte aber in nächster Nähe zu finden sein. Ebenso wenig muss es in einem Zirkuswagen eine vollausgestattete Küche mit Geschirrspüler geben. Unter Umständen reicht eine Ecke mit Wasserkocher, Kaffeefilter, Teebeuteln und Tassen – zumal, wenn es gleich um die Ecke ein hervorragendes Esslokal gibt.

Egal, was Sie den Gästen bieten – sei es ein Fön, eine Waschmaschine, WLAN oder was auch immer: Führen Sie alle Ausstattungsmerkmale in Ihrer Unterkunftsbeschreibung auf! Dies ist schon deshalb wichtig, weil viele Urlauber die Auswahl von möglichen Unterkünften über Suchfilter der Buchungsportale eingrenzen. Verständlich, denn Geschäftsreisende haben völlig andere Bedürfnisse als z.B. Familien.

Seien Sie Ihr erster Gast!

Ein naheliegender und dennoch von manch einem Gastgeber ignorierter Tipp ist, die eigene Unterkunft mit den Augen der Gäste anzusehen – und auch probezuwohnen. Nur durch eine realitätsnahe Betrachtung Ihrer Unterkunft erkennen Sie alle Schwachstellen und können nachbessern. Versetzen Sie sich in Ihre Gäste: Was würde ihnen den Aufenthalt noch schöner gestalten? Eine Schale mit Obst, eine Mappe mit Insidertipps für die Umgebung, Leihfahrräder…? Denken Sie ruhig kreativ, aber vergessen Sie nicht, dass jedes noch so gut gemeinte Extra nicht über eine Ausstattung hinwegtrösten wird, die nicht funktioniert. Klemmende Türen, tropfende Hähne, Geräte mit Wackelkontakt … all dies kann den Aufenthalt trüben. Begeistern Sie deshalb Ihre Gäste unbedingt mit Sauberkeit und Funktionalität und fügen Sie nach Belieben gerne noch Extras hinzu, die das Häuschen heimelig machen, ohne es zu überladen. Das Ziel solcher Bestrebungen besteht nicht allein darin, in strahlende Gesichter sehen zu können, sondern auch in hervorragenden Bewertungen. Diese sind der Treibstoff für einen florierenden Beherbergungsbetrieb.

Bis alle Abläufe zur Routine geworden sind (und selbst dann noch) ist es hilfreich, mit einer Checkliste zu arbeiten. Anhand derer können Sie vorab (und später bei jedem Gästewechsel) überprüfen können, ob Sie alle Bereiche der Unterkunft kontrolliert, gereinigt und Verbrauchsmaterialien ersetzt haben. Auf den Infoseiten von Airbnb finden Sie neben vielen hilfreichen Tipps auch eine solche Checkliste für Gastgeber zum Download.

Machen Sie es Ihren Gästen und sich einfach!

Ebenso hilfreich wie für Sie eine Checkliste sein kann, hilft Ihren Gästen eine „Wohnanleitung“, um sich auf Anhieb in Ihrem Häuschen zurecht zu finden. Eine solche Anleitung, die alle potentiell aufkommenden Fragen beantwortet – und auf der auch Notfallnummern stehen sollten – hilft Ihren Gästen, sich schnell einzuleben und kommt durchwegs gut an.

Die moderne Technik macht es auch möglich, bereits den Gästeempfang zu vereinfachen: Ein kontaktloser Self-Check-In und Self-Check-Out ist nicht nur in Corona-Zeiten sinnvoll, sondern auch für Sie entlastend – vor allem, wenn Sie nicht gerade um die Ecke wohnen. Die Neuankömmlinge erhalten dabei entweder per Codeeingabe über ein Smart-Lock-System oder mit einem Schlüssel, der in der Schlüsselbox hinterlegt wurde, Zugang zur Unterkunft. So müssen Sie als Vermieter am Anreisetag nicht persönlich vor Ort sein und die Gäste freuen sich ihrerseits über die hohe Flexibilität bei der Anreisezeit. Eine Person vor Ort, die im Fall des Falles den Gästen auch mal zu Hilfe eilen kann, ist jedoch zweifelsohne Gold wert.

Bevor Sie Ihre ersten Gäste begrüßen können: Wie bewerben Sie Ihre Unterkunft am besten? Lesen Sie in unserem nächsten Artikel zum Thema, wie Sie ein Inserat auf einer Buchungsplattform erstellen und Ihre Unterkunft dort präsentieren können. Abonnieren Sie deshalb unseren Newsletter, um keinen Artikel zum Thema zu verpassen!

Sind Sie bereits ungeduldig? Sitzen Sie schon in den Startlöchern und möchten Ihr Häuschen umgehend als Urlaubsunterkunft listen lassen, dann finden Sie hier eine Anleitung, wie Sie Ihre Unterkunft auf Airbnb inserieren können.

Bildquellen: R. E. Beck/Pixabay (Bild 1), Airbnb (Video), Infografik (intern), Mandy Fontana/Pixabay (Bild 2).

Dieser Text enthält Affiliate-Links. Als Airbnb-Partner bekommen wir eine Provision, wenn Sie sich als Gastgeber listen lassen und Ihre Unterkunft darüber anbieten. An den Listungskonditionen ändert sich für Sie dadurch nichts.

 


Tiny House Planungs-Tool

Damit Sie bei der Vielzahl an Tiny-House-Herstellern den Durchblick behalten und sich ganz bequem von zu Hause aus einen Überblick verschaffen können, haben wir zusammen mit den führenden Tiny-House-Experten das folgende kostenlose „Tiny House“- Planungs-Tool ins Leben gerufen. Dieses funktioniert dabei nach folgendem Grundsatz: 1. Bedarf festlegen, 2. Passende Anbieter finden, 3. Inspirieren lassen (Beispiele, Ideen, etc.), 4. Tipps zur Planung erhalten. Wir wünschen viel Spaß und Erfolg damit:)

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