Tipps für die Praxis:
Solarmodule auf dem Tiny House

Einfach irgendwo wohnen, wo es gerade schön ist. Dieses Idealbild der Tiny-House-Bewegung funktioniert nur mit autarker Stromversorgung – und ist eigentlich nur bei Romantikern ohne Bürokratie-Erfahrung zu finden. Eine eigene Photovoltaik-Anlage auf dem Dach spricht jedoch nicht nur Idealisten an. Sie verbessert den ökologischen Fußabdruck und hilft dabei Geld zu sparen … wenn sie richtig geplant und installiert wurde.

Solarstrom für das Tiny House: So funktioniert es

Eine Solaranlage für das Kleinsthaus ist mittlerweile schnell installiert. Ein passendes Solarmodul-Montagesystem hilft dabei, die Solarmodule auf dem Tiny House zu befestigen. Zunächst einmal geht es dafür hoch hinaus, denn die Kollektoren werden üblicherweise auf dem Dach angebracht. Do auch drinnen ist etwas Technik nötig: Ein Wechselrichter und meist eine Batterie gehören zum Umfang. Wer möchte, kann zudem überschüssigen Solarstrom ins Netz einspeisen. Das funktioniert aber nur mit einem festen Anschluss und einem Stromzähler. Wirklich lohnenswert ist das erst für größere Anlagen.

Was kostet eine Solaranlage für das Tiny House?

Montage-Sets für Solaranlagen sind nicht mehr teuer. Dank industrieller Produktion der Halbleiter-Module kostet ein Komplett-Set um 1.000 Euro. Der tatsächliche Preis hängt von der Art der Technik und der Fläche der Kollektoren ab. Lohnt sich die Installation dann überhaupt?

Ein Tiny House bietet ungefähr 15-20 Quadratmeter Dachfläche, die allerdings nur selten voll ausgenutzt werden kann. Moderne Anlagen erreichen eine Leistung von einem kWp (Kilowatt peak) auf einer Fläche von ungefähr 5 Quadratmetern. Eine Anlage mit 10 Quadratmetern und Nennleistung von 2 kWp erzielt pro Jahr einen Ertrag von etwa 1.300 kWh (je nach Neigung und Breitengrad).

Wie viel Solarstrom kann ich gewinnen?
Einen Rechner, der Ihnen bei der Kalkulation hilft, finden Sie unter www.solarserver.de/pv-anlage-online-berechnen/.

Wenn Strom pro Kilowattstunde 35 Cent kostet, entspricht das einer Ersparnis von 450 Euro – allerdings nur, wenn der komplette Solarstrom selbst genutzt wird. Das ist nahezu unmöglich. In Deutschland liegt der Eigenverbrauchsanteil privater Haushalte mit Solaranlage ohne Speicher bei nur etwa 30 Prozent. Im Tiny House ist ein Batteriespeicher jedoch empfehlenswert, um die Kilowattstunden nicht ungenutzt zu lassen. Dann liegt der Anteil der selbst genutzten Solarenergie bei bis zu 80 %.

Wie viel Einsparung eine Solaranlage auf dem Tiny House hat, ist im Detail also schwer vorab zu berechnen. Fakt ist aber, dass die Kosten pro Jahr um mehrere Hundert Euro sinken können. Eine Anlage amortisiert sich daher schnell. Hinzu kommen die positiven Auswirkungen auf die Umwelt und die Unabhängigkeit von Versorgern.

Tipps für mehr Strom aus der Sonne

Damit sich eine PV-Anlage für das Minihaus wirklich lohnt, sollte sie sinnvoll montiert werden. Hierbei spielen der Neigungswinkel und die Ausrichtung eine entscheidende Rolle.

Früher galt, dass eine Ausrichtung nach Süden am besten ist. Das stimmt insofern, dass der Ertrag dann besonders hoch ist. Wer einen Speicher nutzt oder überschüssige Kilowattstunden einspeist, profitiert davon. Wird der Strom jedoch nur für den Eigenbedarf gewonnen, kann eine Ausrichtung nach Osten oder Westen sinnvoller sein. Dann steht morgens bzw. abends mehr Strom vom Dach zur Verfügung.

Auch der Winkel hat einen großen Einfluss. Geneigte Module fangen mehr Sonnenstrahlen ein und gewinnen entsprechend mehr Strom daraus. Für Flachdächer gibt es entsprechende Montagehilfen, um eine gewünschte Neigung herzustellen. Achtung: Geneigte Module sollten vor dem Transport abmontiert werden. Einige innovative Bastler experimentieren außerdem mit Solarmodulen an den Wandflächen. Die bringen zwar nicht so hohe Erträge wie auf dem Dach, nutzen aber zusätzliche Flächen zur Stromgewinnung.

Ein großes Thema im Kleinsthaus betrifft den Energiespeicher. Wer Autarkie anstrebt, kommt um eine Batterie nicht herum, sonst gibt es bei Dunkelheit keinen Strom. Kapazität ist allerdings teuer. Es ist sinnvoll, den Speicher knapp zu bemessen und stromintensive Geräte eher tagsüber zu betreiben.

Bildquellen: Siquens / Wohnwagon (Bild 1), Wohnwagon (Bild 2), St. John Imagery / Shutterstock (Bild 3).

 


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