Rückzugsorte schaffen:
Urlaub im eigenen Garten
Rechts das Wehen der Bäume, links der Blick auf das Wasser. Das muss nicht der Campingplatz an der Côte d’Azur oder ein verträumter Ort in Norditalien sein. Wer den Garten nach seinen Wünschen anlegt, hat eines der besten Urlaubsziele direkt vor der Tür. Fehlt nur noch die passende Unterkunft – zum Beispiel ein Gartenhaus mit Schlafboden.
Moderne Garten-Gästehäuser im Portrait
Der Schuppen im Garten hat eine lange Tradition. Doch wo einst Hacke und Spaten auf ihren Einsatz warteten, haben sich heute längst Tisch und Kuschelsofa etabliert. Das Gartenhaus ist zu einem Rückzugsort auf dem eigenen Grundstück geworden – und zu einem hervorragenden Ort für Gäste. Entsprechend dominiert helle und offene Architektur die Gestaltung. Holzhäuser mit einfachen Grundrissen sind bereits ab einigen Tausend Euro zu bekommen. Gegen Aufpreis gibt es mehr Platz und Zusatzelemente wie eine Terrasse oder einen überdachten Freisitz.
Der Schlafboden – ein Konzept aus dem Minihaus
Übrigens: Das Gartenhaus muss nicht zwangsläufig im eigenen Garten stehen. Auch der Schrebergarten eignet sich zum Beispiel hervorragend für den Urlaub um die Ecke. Zu beachten sind allerdings die baurechtlichen sowie vereinsrechtlichen Vorgaben. Zum Beispiel definiert das Bundeskleingartengesetz die maximale Größe mit 24 m².
Wer möglichst viel aus seinem privaten Feriendomizil herausholen möchte, sollte daher raumsparend einrichten. Dieses Konzept ist Bewohnern von Minihäusern bestens bekannt: So wecken gerade die kleineren Gartenhäuser mit Schlafboden Erinnerungen an Tiny Houses mit Schlafloft. Ganz analog befinden sich die Schlafplätze hier unter dem Dach. Das hat mindestens zwei Vorteile: Erstens ist der Raum unter der hölzernen Dachverkleidung besonders gemütlich, zweitens geht so im Erdgeschoss keine Fläche verloren. Im Detail lässt sich der Schlafboden ganz unterschiedlich realisieren. Manche Häuser sehen nur eine Leiter mit Luke vor, in anderen Entwürfen ist der Schlafboden über eine reguläre (Raumspar-)Treppe zu erreichen.
Eine zweite Frage betrifft die Sanitäranlagen. Viele entscheiden sich dafür, diese ebenfalls direkt im Gartenhaus unterzubringen. Voraussetzung dafür ist der Anschluss an Wasser und Abwasser. Vorsicht ist im Winter geboten: Die Leitungen sollten vor der kalten Jahreszeit entleert werden, um einen Bruch bei Frost zu vermeiden. Wer auch bei Schnee und Eis das Erlebnis vom Urlaub im Garten nicht missen möchte, braucht eine Wärmequelle. Hier bietet sich zum Beispiel ein Holzofen an, der jedoch vom Schornsteinfeger abgenommen werden muss.
Gartenhäuser für Gäste und Familie einrichten
Für die Einrichtung des Gartenhauses gibt es unzählige Möglichkeiten: Schweizer Alpenchalet, schwedisches Landhaus oder urige Berghütte sind nur einige der vielen Gestaltungsideen. Passend zum Baumaterial Holz empfiehlt sich in jedem Fall eine natürliche Einrichtung. Wer es besonders komfortabel wünscht, etwa mit Fernseher oder Musikanlage, benötigt einen Stromanschluss. Der lässt sich mit wenig Aufwand in Eigenregie verlegen. Dazu ist nur eine Leitung vom Haupthaus nach draußen in den Garten erforderlich. Wer keinen Anschluss plant, sollte mindestens LED-Leuchten mit Akkubetrieb integrieren, um nachts Licht zu haben.
Für den Schlafboden sind weiche Matratzen unverzichtbar. Je nach Klimatisierung auch warme Decken, da es im Gartenhaus in Frühlings- und Herbstnächten etwas kühler werden kann.
Ein solches Gartenhaus ist auch bei Freunden und in der Familie schnell beliebt. Als Gästehäuschen hat es den entscheidenden Vorteil, dass es einen ruhigen Platz außerhalb des Haupthauses bietet. Trotzdem sind alle nah beieinander und können den Tag gemeinsam planen.
Pflege und Unterhalt des Gartenhauses
Zuletzt bleibt die Frage nach der richtigen Pflege der Konstruktion. Schließlich soll nicht nur der nächste, sondern auch noch der überüberübernächste Sommer im eigenen Garten eine Freude sein. Wie sieht die richtige Pflege aus?
Gartenhäuser sind überwiegend aus Holz gefertigt. Entgegen allgemeiner Meinungen ist es nicht zwangsläufig nötig, das Material mit einem Schutzlack zu versehen. Wichtig ist ein guter Wetterschutz, am besten durch einen entsprechenden Dachüberstand. Zudem empfiehlt es sich, das Holz auf der Außenseite in Abständen von etwa drei Jahren zu reinigen. Ein gelegentlicher prüfender Blick gilt auch dem Dach. Viele Häuschen sind mit haltbaren Schindeln ausgestattet. Sind die Verbindungen nicht mehr dicht, sollte unbedingt nachgebessert werden. Das schützt das darunterliegende Holz. Die Arbeit geht gewiss schnell von der Hand, denn als Lohn winkt der nächste entspannte Urlaubstag im eigenen Gartenhaus.
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