Paravent Sicht- und Blendschutz

Paravents & Co.:
Wie sich offene Grundrisse strukturieren lassen

Sie wollen ohne große Baumaßnahmen kuschelige Nischen und abgetrennte Bereiche schaffen? Dann lassen Sie sich von unseren Tipps zu Paravent, Schiebevorhängen und Verglasungen inspirieren! Mit diesen Einrichtungslösungen sind in Sachen Form und Größe kaum Grenzen gesetzt: Mit solchen Tricks können Sie den Sichtschutz flexibel gestalten oder einen platzsparenden Raumtrenner installieren …

Paravent – die flexibelste Lösung

Laut der Wortherkunft soll der Paravent Wind abhalten. Er bietet allerdings ebenso Sichtschutz. Sein großer Vorteil liegt in der Flexibilität. Einen offenen Raum teilt er ohne besondere Maßnahmen in Bereiche und bietet Sichtschutz. Schnell ist die Unordnung verschwunden und die Privatsphäre hergestellt, wenn sich Besuch ankündigt. Sogar als dauerhafte Einrichtung kommt die Stellwand zum Einsatz, um etwa den Bereich für das Homeoffice vom Wohnbereich zu trennen. Große Flächen können damit sowohl funktionell als auch individuell gestaltet und dem Raum gleichzeitig eine eigene Note gegeben werden. Was die Ausführung betrifft, sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt.

Eine verrückbare Wand

Die einfachste Ausführung eines Raumteilers ist die sogenannte spanische Wand*, bei der wenigstens drei Teile beweglich miteinander verbunden sind. Sie lässt sich auch von nicht allzu geübten Heimwerkern relativ einfach selber bauen.
Die freistehende Konstruktion lässt sich überall aufstellen und bietet Sicht- oder auch Blendschutz. Dafür sind drei oder mehr identische Rahmen herzustellen, deren freie Fläche mit Stoff oder Papier bespannt wird. Alternativ können Sie Einzelteile aus Spanplatten verwenden und in Ihrer Lieblingsfarbe anstreichen. Die Breite der einzelnen Segmente und ihre Anzahl bestimmt, wie groß der Abschirmbereich wird – und wieviel Platz der Paravent zusammengefaltet einnimmt.

Hier ein Beispiel für einen grazilen Raumteiler mit drei Segmenten – ganz einfach gezaubert aus den Seitenteilen für ein IKEA-Regal und ein paar Kleinteilen:

Licht ins Dunkel bringen

Die Art der Füllung bestimmt, ob die spanische Wand viel Licht wegnimmt. Wenn der abzutrennende Wohnbereich über kein eigenes Fenster verfügt, erhalten halbtransparente Bespannungen die Helligkeit zu einem wesentlichen Teil. Ebenso ist es denkbar, die spanische Wand so zu gestalten, dass sie bei Video-Konferenzen einen ansprechenden Hintergrund liefert und alle anderen Teilnehmenden so nicht uneingeladen mit in Ihrem Wohnzimmer sitzen. Je nach Einsatzwunsch kommen unterschiedlichen Materialien infrage: im Außenbereich eignet sich insbesondere Bambus, im Haus können Sie Ihrer Kreativität freien Lauf lassen.

Industrieverglasung und Falt-Glastüren – Raumteilung mit Durchblick

Bei der Innengestaltung von kleinen Häusern geht es oftmals nicht darum, Sichtbarrieren zu errichten, sondern ganz im Gegenteil Räume zu strukturieren und dabei ein möglichst großes Raumgefühl zu erhalten. Dies lässt sich auf attraktive Weise mit Industriefenstern erreichen: Mit ihnen kann zum Beispiel der Küchenbereich abgetrennt werden, um Kochdüfte in Schach zu halten. Ein anderer sinnvoller Einsatz ist die Einfassung des Schlafbereichs, um hier eine andere Raumtemperatur zu erhalten als im restlichen Raum.

Industriefenster zur Raumteilung

Ein Blick in die professionelle Bürogestaltung liefert ebenfalls Anregungen: Dort wird mit unterschiedlichsten Materialien und Schienensystem gearbeitet. So bieten sich transparente Falttüren wunderbar zur flexiblen Raumtrennung an.

Glasfalttüren zur Raumteilung

Trockenbau – die dauerhafte, blickdichte Lösung

Trockenbau mit Gipskarton- oder Gipsfaserplatten ist eine auf Dauer angelegte Alternative, mit der sich Räume zu überschaubaren Kosten unterteilen und trennen lassen. Wenn Sie etwa ein Minihaus übernehmen und der Grundriss für Ihren Geschmack zu offen gestaltet ist, kann Trockenbau unzählige Lösungen bieten. Bei vielen Anforderungen sind jedoch die flexibleren Paravents nicht nur ausreichend, sondern eine ansprechende Ergänzung und kreativer Spielraum.

Trockenbau mit Gipskartonplatten selbermachen

Stores – fließendes Material statt fester Wände

Die einfachste Art, sich vor Blicken zu schützen, ist zugleich die günstigste. Vielleicht haben Sie sogar schon alles in Ihrer Werkstatt und Spaß an Do-it-yourself. Vorhänge sind seit jeher der vertraute Sichtschutz am Fenster. Was dort funktioniert, liefert ebenbürtige Ergebnisse als Raumteiler. Hier setzen Sie in der kleinsten Variante auf ein Schienensystem und handelsübliche Gardinenhaken. Für die Haken ist ein Gardinenband erforderlich, das im Handumdrehen an die Stoffbahnen angenäht ist. Am unteren Ende bietet es sich außerdem an, ein Bleiband durch den Saum zu ziehen. Jetzt noch die Gardinenhaken anbringen und alles in die Schiene einfädeln. Fertig. Diese Lösung besitzt den Vorteil, dass die gesamte Raumhöhe genutzt wird. Schwere Stoffe leisten zudem einen Beitrag beim Raumklima, wenn etwa der abgetrennte Bereich im Winter weniger beheizt werden muss.

Für mehr kreative Gestaltung versuchen Sie, einen Vorhang aus alternativem Material zu entwerfen. Lange Perlenketten oder jede Art Bänder eignen sich ebenso und geben dem Raumtrenner einen individuellen Touch. Hundertprozentig blickdicht sind Paravents oder Vorhänge aus Ketten oder Bändern zwar nicht, aber ein absoluter Hingucker. Niemand wird mehr darauf achten, was sich dahinter verbirgt.

Bildquellen: Helin Loik-Tomson (Bild 1), vicnt (Bild 2+3), stockfour (Bild 4), jeweils via iStock.com

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