Kleine Häuser
familienfreundlich einrichten

Dass kleine Häuser ideal für Singles und Paare sind, kann man sich leicht ausmalen: ein eigenes Dach über dem Kopf, Musik aufdrehen, ohne dass es einen Nachbarn stört, endlich mal Raum für Individualität… Aber was, wenn die Familienplanung erst ansteht? Wird das kleine Haus noch das ideale Zuhause sein, wenn ein Kind kommt? Die Antwort ist, dass dies sicher vom Grundriss abhängt. Und in aller Regel sind es nicht die Kinder, sondern die Erwachsenen, die sich dann am ehesten beengt fühlen. platzsparende-wiegeKinder genießen es meist sogar, wenn auf engem Raum zusammengewohnt wird. Genauso wie beim Campingurlaub oder im Wohnmobil. Sie genießen die Nähe zu den Eltern. Es geht also beim Bau oder Kauf eines kleinen Hauses darum, einen Grundriss zu wählen, der trotz dieser Nähe beiden Seiten Rückzugsmöglichkeiten bietet.

Rückzugsmöglichkeiten schaffen

Ob Kinderwunsch oder nicht, ein separates Zimmer ist immer von Vorteil: sei es, dass es als Arbeitszimmer genutzt wird, als Gästezimmer oder als Raum „für alle Eventualitäten“. Kommt ein Baby in die Familie, lässt sich anfangs noch ziemlich einfach Platz für eine Wiege im Elternschlafzimmer finden. Selbst für sehr beengte Verhältnisse gibt es Lösungen, wie man auf dem nebenstehenden Foto des Innenarchitekten Gunnar Larson sieht, der mit seiner Frau das gemeinsame 37qm-kleine East-Village-Apartment auf den Familienzuwachs vorbereitet und eine Federwiege ins Schlafzimmer gehängt hat. Spätestens mit 9 Monaten, wenn das Kind sich am Wiegenrand hochziehen kann, braucht es allerdings einen anderen Platz. Glücklich, wer dann einen Extra-Raum umwidmen kann.

Während des Brainstormings zu unserem Singlehaus-Projekt (ein Artikel zur Auswertung folgt in den kommenden Tagen) äußerten besonders alleinerziehende Mütter, dass sie sich einen Grundriss mit großem Kinderzimmer und kleinerem Elternschlafzimmer wünschen. Dies macht durchaus Sinn, denn das Elternschlafzimmer ist in der Regel nur zum Schlafen da und höchstens noch mit einem Schreibtisch ausgestattet. Durch die vielen Tätigkeiten im Haushalt halten sich Erwachsene viel öfter in den anderen Bereichen des Hauses auf. Daher sehen sie auch das ganze Haus als ihr Territorium an. Für Kinder widerum ist es enorm wichtig, ein eigenes Reich zu haben und auch für Eltern kann es sehr erholsam sein, wenn Grenzen gezogen und Türen geschlossen werden können. Da das Kinderzimmer auch Aufenthaltsraum ist, der Platz zum Spielen bieten soll, ist also gerade hier und besonders in kleinen Häusern eine intelligente Raumnutzung wichtig.

Das Hochbett, ein Raumwunder

hochbettUm in kleinen Kinderzimmern möglichst viel Spielfläche zu schaffen, bietet es sich an, das Bett, dass die meiste Grundfläche benötigt, entweder als Klappbett oder als Hochbett zu planen. Besonders platzsparend sind Hochbetten, die man sich entweder selber zimmern oder in den unterschiedlichsten Varianten kaufen kann. Rechts im Bild ein Hochbett, auf das ich ganz nebenbei, beim Stöbern in den Heimtextilien auf Otto.de* und etwas Herumgeklicke gestoßen bin. Mit einem Vorhang darunter lässt sich so ein Hochbett übrigens prima in eine Spielhöhle verwandeln. An dieser Konstruktion besonders praktisch: Da das Bett sozusagen aufgebockt ist, kann es später auch als normales Bett genutzt werden. Bis dahin gibt es darunter Platz zum Spielen, viel Stauraum und einen Tisch, an dem Hausaufgaben gemacht werden können. Oder, wenn ein Geschwisterchen kommt, wird ein Stockwerkbett daraus. In Kinderzimmern mit besonders niedriger Zimmerdecke kann dagegen ein Klappbett das Passendere sein. Der italienische Möbelhersteller Clei z.B. hat hierfür raffinierte, nicht gerade billige Lösungen parat: Klappbetten, die sich mit einem Handgriff von einem Bett in einen Schreibtisch und zurück verwandeln lassen, wobei die Tischplatte immer in der Horizontalen bleibt und nichts verräumt werden muss.

Bildquellen: © Gunnar Larson/Kindekeklein Hängewiegen (Bild 1), Otto.de (Bild 2)

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