Die richtige Ausrüstung
für den Hausbau: das Schuhwerk

Der besondere Reiz von Tiny Houses liegt nicht nur in den geringen Kosten für ein Eigenheim, sondern auch darin, dass es auch fast komplett in Eigenleistung errichtet werden kann. Dennoch liegt es in der Natur der Sache, dann man beim Bau mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert wird: Schweißarbeiten müssen ausgeführt, das Ständerwerk montiert, Dämmmaterial platziert und die Innenausstattung integriert werden – um nur einige der aufwändigsten Arbeiten zu nennen. Zum eigenen Schutz sollte die persönliche Ausrüstung nicht vernachlässigt werden: An Schutzbrille und Handschuhe denken die meisten Hobby-Handwerker, aber auch die Schuhe spielen eine wichtige Rolle. Selbst wenn sie bequem sind: Turnschuhe sind beim Hausbau fehl am Platz.

Warum sich spezielle Arbeitsschuhe lohnen

Beim Hausbau können die unterschiedlichsten Unfälle passieren – der Umgang mit Werkzeug, Baumaterial und Maschinen bringt schließlich eine Vielzahl Gefahrenquellen mit sich. Nicht nur die Hände, auch die Füße sind den Risiken oft schutzlos ausgeliefert: Ob Nägel und Schrauben, die von unten in die Sohle und dann in den Fuß eindringen, herunterfallendes Werkzeug oder scharfkantige Materialien. Viele gewöhnliche Schuhe für die Freizeit sind aufgrund ihrer Beschaffenheit völlig ungeeignet für derartige Aktivitäten und bieten keine ausreichende Sicherheit.

Sicherheitsschuhe, die keineswegs klobig daherkommen

Sicherheitsschuhe sind in vielen Berufen Pflicht und auch für private Bauvorhaben empfehlenswert. Mit herkömmlichen Turnschuhen ist derartiges Schuhwerk nicht vergleichbar. Sicherheitsschuhe zeichnen sich in erster Linie durch einen integrierten Zehenschutz aus. Dieser kann beispielsweise aus Stahl oder hartem Kunststoff bestehen. Das Sicherheitsmerkmal beugt schweren Quetschungen, Knochenbrüchen und Verletzungen an der Muskulatur durch Druck und Stöße vor. Je nach Sicherheitsklasse (mehr dazu nachfolgend) verfügen Sicherheitsschuhe über weitere sicherheitsrelevante Ausstattungsmerkmale wie zum Beispiel durchtrittsichere Sohlen oder Absätze, die Stöße effektiv abfangen.

Dass moderne Sicherheitsschuhe nichts mehr mit den klobigen und schweren Modellen von früher zu tun haben, beweisen führende Hersteller für Berufsbekleidung. Darunter der deutsche Markenhersteller engelbert strauss, der neben Berufsbekleidung Arbeitsschuhe verkauft und in zahlreiche Länder liefert: Viele der Sicherheitsschuhe des Unternehmens wirken optisch wie Sneakers und sind kaum davon zu unterscheiden. Im Onlineshop präsentiert die Marke ergänzend leichte Sicherheitssandalen für den Hausbau. Derartige Arbeitssandalen eignen sich für den Sommer, bieten aber auch bei Arbeiten am Innenausbau von Tiny Houses ein angenehmes Tragegefühl – trotz Stahlkappen. Dank Rutschhemmung und geschlossenem Fersenbereich ist sicheres Auftreten gegeben. Die Arbeitsschutzsandalen lassen sich sowohl von Herren als auch Frauen tragen.

Was halten Sicherheitsschuhe aus?

Sicherheitsschuhe schützen den Fuß im Zehenbereich vor Quetschungen durch schwere Gegenstände. Bis zu 200 Joule muss der Zehenschutz laut Norm EN 20345:2004 aushalten. Das entspricht in etwa 20 Kilogramm, die aus 100 Zentimeter Fallhöhe auf den Fuß fallen. Ohne Fallhöhe hält eine Zehenschutzkappe sogar bis zu 1.500 Kilogramm im Drucktest aus.

Schutzklassen – was bedeutet s1 s2 s3?

Abhängig von ihrer Ausstattung werden Sicherheitsschuhe den Schutzklassen SB bis S5 zugeordnet. SB Schuhe erfüllen Arbeitsschutz-Grundanforderungen und verfügen über

  • eine Zehenschutzkappe
  • eine Rutschhemmung
  • Schutz vor Öl und Benzin

In der Schutzklasse S1 wird die SB-Ausstattung um antistatische Materialien und eine verbesserte Energieaufnahme an den Fersen ergänzt. Ideal für trockene Arbeitsplätze im Innenraum. Um die Füße auch vor eindringenden Fremdkörpern von unten zu schützen, sollte es Schutzklasse S1P sein. Hier ist die Sohle durchtrittsicher. Bei Aufgaben im Freien sind Produkte aus der Klasse S2 ratsam, weil sie Minimum 80 Minuten trocken halten. Noch besseren Schutz bringen Schuhe der Schutzklasse S3 mit sich. Sie sind wasserdicht und zu den genannten Schutzeigenschaften mit profilierter Laufsohle ausgestattet. Wer lieber Stiefel trägt, hält nach Modellen der Schutzklassen S4 und S5 Ausschau.

Welche Sicherheitsschuhe sind bequem?

Trotz der Tatsache, dass sich Sicherheitsschuhe stark gewandelt haben und heute deutlich komfortabler sind, muss beim Kauf ein kritischer Blick auf das Schuhwerk geworfen werden. Wichtige Faktoren sind Gewicht, Material, Formgebung, die richtige Schuhgröße und die Mechanismen zum Schließen. Grundsätzlich wiegen Sicherheitsschuhe in der Regel mehr als gewöhnliche Straßenschuhe. Das ist auf die sicherheitsrelevanten Bestandteile zurückzuführen. Dennoch sollte sich das Gesamtgewicht in Grenzen halten und das Gehen nicht negativ beeinträchtigen. Mehr Gewicht geht generell mit früherem Ermüden der Beine einher, was beim Hausbau nicht erwünscht ist.

Das Material sollte atmungsaktiv sein, um unnötigem Schwitzen vorzubeugen. Die Formgebung muss wiederum optimal zum Fuß passen. Ein breiter Fuß in einem schmalen Schuh führt auf Dauer zu Fehlstellungen und kann dem gesamten Bewegungsapparat schaden. Rückenschmerzen und verspannte Beinmuskeln sind denkbare Folgen. Zum Verschließen sind beim Hausbau Klettverschlüsse und Gummizüge ideal. Die klassische Schnürung birgt das Risiko, dass sich die Schuhbändel in Maschinen verfangen oder sich unbemerkt öffnen und in eine gefährliche Stolperfalle verwandeln. Eine Besonderheit beim Fußschutz ist das Boa®-Verschlusssystem. Hierbei wird die Schnürung durch Herausziehen eines Drehknopfes gelöst. Durch Hineindrücken des Drehknopfes erfolgt die Fixierung. Mehr Informationen zum Thema Fußschutz (PDF) gibt es in der Publikation der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung.

Bildquellen: DavidRpckDesign (Grafik), Syahdan Cahya Nugraha, Capri23auto, Manfred Richter, jeweils via Pixabay.com

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