Stromanbieter wechseln:
6 einfache Schritte, um Geld zu sparen

Auch wenn der Stromverbrauch in kleinen Häusern (sofern sie nicht noch mit Nachtspeicheröfen beheizt werden) naturgemäß recht niedrig ist, lohnt es sich dennoch beim Umzug in ein Minihaus über die Wahl des zukünftigen Stromversorgers nachzudenken – inzwischen umso mehr, da während eines Lockdowns zuhause mehr Strom verbraucht wird.
Durch einen Vergleich der unterschiedlichen Stromanbieter und ihren Konditionen, lässt sich der passende Anbieter finden und oftmals bares Geld sparen. Wir möchten Ihnen in diesem Blogartikel aufzeigen, wie man mit wenigen Schritten den für die eigenen Ansprüche idealen Stromlieferanten findet …

Schritt #1: Jahres-Energieverbrauch bestimmen

Um den passenden Tarif zu finden, sollte der eigenen Jahresverbrauch ermittelt werden. Ein Zwei-Personen-Haushalt in Deutschland verbraucht im Jahr etwa 3.000 Kilowattstunden. Leben vier Personen in einem Haushalt fallen im Schnitt 4.200 Kilowattstunden an. Den Verbrauch findet man in der letzten Abrechnung. Ist man in der letzten Abrechnungsperiode umgezogen, sollte man den Wert hochrechnen, indem man den Abrechnungswert der Periode durch die geleisteten Tage rechnet und mit 365 multipliziert.

Schritt #2: Vergleichsportale nutzen

Mithilfe von unabhängigen Vergleichstools können die verschiedenen Anbieter verglichen werden. Dies gibt schnell und einfach einen guten Überblick, welcher Tarif am besten zu den eigenen Anforderungen passt. In der Regel werden hierfür lediglich wenige Daten wie jährlicher Stromverbrauch, Vertragslaufzeit und Wohnort bzw. Postleitzahl benötigt. Die meisten Portale bieten auch einen Bereich für Kundenbewertungen, wo man unabhängige Meinungen zu den Stromanbietern erhält.

Schritt #3: Die verschiedenen Stromanbieter genau vergleichen

Viele Anbieter sehen auf dem ersten Blick zwar gut aus, können jedoch einige unvorteilhafte Konditionen haben. Hier sollte man genauer hinschauen. Zu den größten Energieunternehmen in Deutschland gehören E.ON, RWE, EnBW, Vattenfall und EWE – alles Unternehmen, die den Strom vorrangig aus Atomkraft- und Kohlekraftwerken beziehen.

Viele andere Anbieter stehen zu diesen Konzernen in eigentumsrechtlichen Verbindungen. Zwar bieten inzwischen auch konventionelle Stromerzeuger Ökostromtarife an, jedoch handelt es sich hierbei um einen sogenannten „falschen Ökostrom“ d.h. Ökostrom, dessen Bezug die Energiewende im Gegensatz zum „echten Ökostrom“ nicht voranbringt. „Grün“ erscheinende Tochterfirmen der Big Player mögen zwar Öko-Kraftwerke betreiben, das Hauptengagement liegt aber immer noch im Bereich Kohle und Atom.

Kriterien, aufgrund derer Sie Anbieter von „echtem Ökostrom“ von derartigen Tochterfirmen unterscheiden können, sind …

  • Stromerzeugung zu 100% aus erneuerbaren Energien
  • Förderung des Ausbaus erneuerbarer Energeien in Deutschland
  • Unabhängigkeit von konventionellen Stromerzeugern

Ganz gleich, ob konventioneller oder Ökostromanbieter, auf folgende Punkte sollten Sie bei der weiteren Auswahl Wert legen:

  • Strompakete vermeiden,
  • Vorkasse ablehnen,
  • Laufzeiten über ein Jahr vermeiden,
  • auf kurze Kündigungsfristen achten,
  • auf anerkannte Ökostrom-Siegel setzen,
  • Stromanbieter-Bewertungen prüfen,
  • Nachtstromtarife vergleichen.

 

Schritt #4: Wechselservice in Anspruch nehmen

Die meisten Stromanbieter haben einen Wechselservice und übernehmen die Kündigung des bisherigen Stromversorgers bei einem Stromanbieterwechsel. Auf diese Weise spart man sich viel Verwaltungsaufwand.

Hat der aktuelle Stromanbieter eine lange Kündigungsfrist, empfiehlt es sich jedoch, die Kündigung selbst zu übernehmen, um die Fristen definitiv einzuhalten. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass der alte Vertrag nicht durch ein Versäumen der Kündigungsfrist verlängert wird.

Schritt #5: Frist des Anbieterwechsels im Auge behalten

Es ist gesetzlich festgelegt, dass der Wechsel des Stromlieferanten höchstens drei Wochen in Anspruch nehmen darf – die Frist gilt ab dem Tag des Eingangs der Kündigung beim bisherigen Stromlieferanten. Wird diese Frist überschritten, sollte beim bisherigen Versorger nachgehakt werden, warum es zu Verzögerungen kommt. Mögliche Ursachen sind beispielsweise fehlerhafte Ablesedaten, falsche Zählernummern oder verloren gegangene Post.

Schritt #6: Zählerstand an neuen Versorger übermitteln

Befindet sich der Stromanbieterwechsel in den letzten Schritten, müssen der alte und neue Versorger den Zählerstand erfahren, um den jeweiligen Wechselvorgang abschließen zu können. Je nach Versorger kann dies entweder per Post oder online geschehen. Sobald dies erfolgt ist, schickt der bisherige Versorger die Abschlussrechnung raus und der Wechsel ist durchgeführt.

Fazit

Ein Umzug ist ein hervorragender Zeitpunkt, um zu einem Ökostromanbieter zu wechseln. Ein Vergleich der verschiedenen Versorger bietet oft die Möglichkeit, die Stromkosten niedrig zu halten und von Angeboten zu profitieren.

Und hier noch einmal zur Veranschaulichung die obigen 6 Schritte in einer Infografik:

Bildquellen: Depositphotos (Bild 1), Karsten Würth / Unsplash (Bild 2), vertragstools.de (Infografik)

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