Wieviel Küche brauchen Sie?
Planung einer Singleküche


Die Küche ist das Herzstück des Hauses. Dort werden leckere Gerichte gekocht, verspeist und gemeinsam mit Freunden gelacht. Hierfür muss die Küche keineswegs riesig sein. Wenn Sie kleine Küchen bei der Begutachtung von Minihaus-Grundrissen als Wermutstropfen empfinden, unterschätzen Sie möglicherweise die Wirkung intelligenter Anordnungen und Einbaumöbel. Auch eine Miniküche kann Ihren Anforderungen aber gerecht werden, wenn sie richtig einrichtet wird. Mit den folgenden Tipps und Tricks schaffen Sie sich den maximalen Umfang an Funktionen auf minimalem Raum.

Die eigenen Bedürfnisse definieren

Zuerst sei gesagt, dass die Form der Küche und die Größe des Raumes maßgeblich die Gestaltungsregeln Ihrer Traumküche definieren. Aber seien Sie unbesorgt: Auch hier passt auf jeden Topf der richtige Deckel. Ihre Bedürfnisse stehen bei der Gestaltung und Planung an oberster Stelle. Klären Sie vorab folgende Punkte für sich:

  • Was ist Ihnen wichtig?
  • Welche Elektrogeräte brauchen Sie unbedingt?
  • Für was benötigen Sie Stauraum?
  • Wie großzügig muss die Arbeitsplatte bemessen sein?
  • Wollen Sie einen kleinen Esstisch im Küchenbereich platzieren?

Seien Sie dabei ehrlich zu sich selbst, schließlich wollen Sie später tagtäglich in dieser Küche werkeln und Zeit verbringen. Deswegen sollte sie perfekt zu Ihren Bedürfnissen passen und nicht nur in ein Hochglanzmagazin.

Die virtuelle Planung der Küche

Wenn Sie diese Fragen für sich beantwortet haben, geht es weiter: Wenn der Grundriss bereits feststeht, muss dieser bestmöglich genutzt werden – idealerweise sorgt Ihr Architekt oder Hausanbieter dafür. Wenn Sie dagegen in einem offenen Grundriss noch Gestaltungsmöglichkeiten haben und Sie Anhaltspunkte dafür bekommen möchten, wie reduziert sich eine Singleküche planen lässt, dann lassen Sie sich am besten durch die unterschiedlichen Online-Angebote für Kitchenettes inspirieren – hier und da finden Sie Mini-Küchenblocks bereits ab 150 cm Breite. Selbst Spielküchen können Anhaltspunkte für eine sinnvolle Ausstattung bieten: Dadurch, dass ein kleines Spülbecken, ein Zweier-Kochfeld und ein Unterbau-Kühlschrank miteinander vereint werden, sind die wesentlichen Küchenfunktionen auf kleinstem Raum vereint.

Wer es weniger spartanisch mag, vielmehr sein Minihaus mit einer „vollwertigen“, gleichzeitig aber minimalistischen Küche ausstatten möchte, der experimentiert am besten mit den Online-Küchenplanern der bekannten Hersteller.
Damit können Sie sich Ihre Küche individuell zusammenstellen. Slimline-Geräte, die viele Hersteller anbieten, sind schmaler als z. B. ein normaler Geschirrspüler oder Backofen, aber bieten eine ausreichende Größe für Singlehaushalte. Solche Kompaktgeräte lassen sich in passenden Geräteschränken verstauen.

Gängige Maße von Küchenelementen und -geräten

Bei der Planung einer Küche sollte man mit folgenden Standardmaßen kalkulieren:

  • Kochfeld zweiflammig: 30 cm Breite
  • Kochfeld vierflammig: 60 cm Breite
  • Spüle: ab 35 cm Breite (schmales Spülbecken ohne Abtropffläche, benötigt mindestens einen 45er-Unterschrank)
  • Eckspüle: passt in einen Eck-Unterschrank 90 x 90 cm
  • Multifunktionale Spüle: 53 cm Breite (mit Etagenbecken für unterschiedliche Arbeiten)
  • Spülmaschine: 45 cm bis 60 cm Breite
  • Kühl- und Gefrierschrank: ab 50 cm Breite


Eine extrem kompakte Miniküche lässt sich somit mit zwei 50 und 55 cm breiten Unterschränken realisieren und hat damit eine Breite von 105 cm:

In einem Unterschrank ein Einbaukühlschrank, darüber ein zweiflammiges Modulkochfeld (gegebenenfalls als separates Gerät, das bei Nichtgebrauch zugunsten von mehr Arbeitsfläche an der Wand aufgehängt werden kann). Im anderen Schrank eine Spüle mit Etagenbecken und Abdeckplatte als Arbeitsfläche, unter der Spüle der Abfalleimer. Zwei Oberschränke bieten Stauraum (der bei Bedarf auch für eine Mikrowelle genutzt werden kann, so wie es bei der IKEA-Spielküche im obigen Bild zu sehen ist).

Sofern nicht die Notwendigkeit besteht, die Küche auf ein solches Minimum zu beschränken, sollte auf Bedienfreundlichkeit und damit auf Komfort geachtet werden wie es zum Beispiel bei einem Hochschrank mit Einbau des Kühlschranks in der oberen Hälfte der Fall wäre.

Wichtig ist auch, dass Sie sich bereits im Vorfeld Gedanken darüber machen, welche Haushaltskleingeräte – wie z. B. den Toaster, die Mikrowelle oder den Wasserkocher – Sie unterbringen möchten. Diese benötigen nämlich entweder Platz auf der Arbeitsplatte oder in den Schränken der Traumküche. Danach wissen Sie, wieviel Stauraum Ihnen für das Geschirr und die Lebensmittel bleibt. Diese Dinge sollten Sie idealerweise in Hängeschränken oder Apothekerauszügen verstauen. Die Möglichkeit, die Küche in die Höhe zu planen, sollten Sie nicht unterschätzen. Oberschränke bis unter die Decke sehen schick aus und bieten auch oberhalb der Griffweite Platz für Geräte und Teile, die Sie nur zu besonderen Anlässen aus dem Schrank holen. Sie helfen Platz zu schaffen, für Küchen- und Esszubehör, von dem Sie sich (noch) nicht trennen möchten und das Sie vor Minihaus-Zeiten vielleicht auf dem Dachboden oder im Keller verstaut hatten – wie zum Beispiel Plätzchenformen und das Fonduegeschirr.

Denken Sie bei der Planung der Arbeitsplatte daran, dass Sie mindestens 60 cm Arbeitsfläche zur Verfügung haben sollten, um Gerichte zuzubereiten. Schließlich soll das Gemüseschneiden oder Teig ausrollen nicht zu einer artistischen Meisterleistung werden.

Auch wenn mit Cerealien gefüllte Gläser einen Landhaus-Charme verbreiten, verzichten Sie auf offene Regale! Geschlossene Schränke helfen dabei, den kleinen Raum optisch nicht im Chaos versinken zu lassen. Und Sie können Ihre Vorräte im Schrank wesentlich platzsparender aufbewahren. Versuchen Sie, jeden Zentimeter Ihrer Küche zu nutzen und das Beste aus den jeweiligen Küchenelementen herauszuholen – spezielle Einsätze für Schubladen und Schrankfächer helfen dabei genauso wie IKEA-Hacks, von denen Sie sich inspirieren lassen können.

Auch wenn sich Ihre Miniküche nicht in eine regelrechte Wohnküche verwandeln lässt, so können Sie sie trotzdem optisch vergrößern: Durch helle Farben verleihen Sie Ihrer kleinen Küche mehr Licht und lassen sie hierdurch freundlicher und größer wirken. Dies gilt sowohl für helle Fronten als auch für die Farbe der Wände. Glänzende Oberflächen verstärken diesen Effekt. Ein heller Fliesenspiegel in hellen Farben erfüllt den gleichen Zweck. Spritzschutz im Fliesenspiegel-Look gibt es übrigens auch zum Aufkleben auf glatte Untergründe oder zum Überkleben unhübscher alter Fliesen.

Apropos Wohnküche: Wenn Sie auf eine kleine Sitzecke nicht verzichten möchten, könnte ein ausklappbarer Esstisch eine passende Lösung für Ihre Miniküche sein. Dieser wird an der Wand montiert und bei Bedarf einfach heruntergeklappt. So wird kann selbst die kleinste Küche im Handumdrehen zu einem gemütlichen Esszimmer werden.

Bildquellen: in4mal / iStock.com (Küche), alexanderon/IKEA/stock.adobe.com (Bild 2), Valeriy_G / iStock.com (Vorräte),

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