Strapazierfähig & allergikerfreundlich:
Mineralische Bodenbeläge im Minihaus
Ganz gleich, ob es sich um große oder kleine Bauprojekte handelt, Inneneinrichtung kann paradox sein: Nur um eine bestimmte Raumwirkung damit zu erzielen, werden für Böden, die jeden Tag buchstäblich mit den Füßen getreten werden, nicht selten Materialien ausgewählt, die sich leicht abnutzen oder pflegeintensiv sind … Doch es geht auch anders: pflegeleichte Bodenbeläge, die sich an jeden gewünschten Einrichtungsstil anpassen (lassen).
Robust und unkompliziert: Sichtbeton
Betonböden gab es früher nur in der Garage, heute ist das robuste Material auch in Innenräumen begehrt. Es überzeugt mit einer ganzen Reihe von Vorteilen, allen voran die enorme Belastbarkeit. Tanzen, essen, basteln, spielen: In einem Zimmer mit Betonboden ist nahezu alles möglich, ohne dass sichtbare Spuren zurückbleiben.
Spezial-Baustoffe wie Beton Ciré sind zudem einfach zu verarbeiten: die Böden werden gegossen. So entsteht eine fugenlose Oberfläche, die meist noch poliert wird. Wer möchte, kann sich in seinem Betonboden dann sogar spiegeln.
Nachteilig ist hingegen, dass der Boden als fußkalt empfunden wird. Mit einer Fußbodenheizung kombiniert kann dieses Manko jedoch ausgeglichen werden. Ansonsten ist es eine Frage des Geschmacks, ob Sichtbeton mit seiner kühlen Ausstrahlung als wohnlich empfunden wird. In jedem Fall passen moderne Möbel mit klaren Linien oder im Industrial-Style am besten dazu.
Besonders vielseitig: Bodenfliesen
Fliesen sind traditionell ein gefragtes Material für den Bodenbelag im Wohnhaus. Sie sind robust wie Stein – manche werden sogar aus Naturstein gewonnen – und lassen sich dank ihrer unkomplizierten Form nahezu überall verlegen, auch in kleinen Räumen.
Apropos Form: Das Format der Bodenfliesen hat einen großen Einfluss auf die Raumwirkung. Quer verlegte längliche Fliesen lassen einen Raum zum Beispiel breiter wirken. Rautenförmige Fliesen – welche übrigens wunderbar mit Fischgrätparkett harmonieren – können in unterschiedlichen Farbnuancen zu lebendigen Mustern arrangiert werden, die dezent von Bereich zu Bereich zu leiten. Egal in welcher Ausführung: Ein gefliester Boden ist eine pflegeleichte Oberfläche – ideal im Küchenbereich, Badezimmer oder Flur.
Zusätzlich zu verschiedenen Formaten gibt es eine riesige Auswahl an Dekors. Fliesen in Parkettoptik eignen sich gut für Wohnräume, da sie die ruhige Ausstrahlung von Holz mit der Unempfindlichkeit von Stein vereinen. Einziger Wermutstropfen ist auch bei Fliesen die Fußkälte – ebenfalls lösbar durch eine wärmende Fußbodenheizung.
Gut mit Fliesen kombinierbar: Holzdielen
Wenn es um pflegeleichte Bodenbeläge geht, gehört Holz in der Regel nicht zu den erstgenannten Optionen, dabei sind Holzdielen ausgesprochen robust. Anders als feines Stäbchenparkett mit geölter Oberfläche gewinnen sie zudem mit Gebrauchsspuren ihren unverwechselbaren Charakter.
Darüber hinaus besitzen Holzdielen aus Massivholz eine dickere Nutzschicht. Das macht sie zum einen stabil, zum anderen lassen sie sich dadurch gut abschleifen. Nach einigen Jahren der Nutzung ist eine Renovierung daher problemlos möglich. Hinzu kommt, dass Holz ausgesprochen gemütlich wirkt und sich unter dem Fuß angenehm warm anfühlt. Einzig gegenüber Wasser ist ein Holzfußboden deutlich empfindlicher als Fliesen und Beton.
Weitere Tipps für Bodenbeläge im Minihaus
Robuste Oberflächen gibt es viele – Beton, Fliesen, Linoleum, Laminat … Die Wahl sollte aber nicht allein unter dem Gesichtspunkt der Strapazierfähigkeit und Pflegefreundlichkeit getroffen werden. Auch ästhetische, ökologische und gesundheitliche Aspekte spielen eine wichtige Rolle.
Eine Herausforderung: das stimmige Gesamtkonzept für den gesamten Wohnbereich. Bei kleinen Häusern empfiehlt es sich – nicht nur aus finanziellen Erwägungen – den gleichen Bodenbelag in aufeinenderfolgenden Räumen zu verwenden. So zieht sich dieser gewissermaßen wie ein roter Faden durchs Haus, verbindet die Räume und lässt die Wohnfläche dadurch weitläufiger wirken. Bei offenen Grundrissen wiederum bietet sich eine Strukturierung unterschiedlicher Nutzungsbereiche durch die Farbgebung an Wand und Boden an, welche Raumtrenner überflüssig macht. Der Spagat zwischen Verbinden und Strukturieren kann (auch bei offenen Grundrissen) zum Beispiel durch die Verwendung von Enkaustikfliesen gelingen, die nach Vorlage eines textilen Läufers verlegt werden.
Bildquelle: Houzz.de