Instandhaltung:
Winter-Check für Haus und Garten

Für Hausbesitzer mit Naturbezug ist es eine Selbstverständlichkeit: die Vorbereitung des Gartens auf den Winter. Allerdings: Nicht nur der Garten, sondern auch das Haus selbst sollte vor Beginn der unwirtlichen Zeit noch einmal durchgecheckt und nötige Instandhaltungs- oder Reparaturarbeiten sollten noch jetzt erledigt werden …

Frostschutz, Brennholz, Beleuchtung … Check!

Wohl den BauherrInnen, die bei der Planung ihres Minihauses an frostfreie Stauräume als Erweiterung der häuslichen Nutzfläche gedacht haben: Mediterrane Pflanzen lassen sich nämlich wunderbar in einem verglasten, unbeheizten Anbau überwintern. Und mit einer Tür zum Wohnraum lässt sich dort bei Sonneneinstrahlung von der im Wintergarten entstehenden Wärme profitieren. Aber auch als windgeschütztes Ess- oder Lesezimmer lässt sich so ein Kaltraum nutzen. Ein besonderes Mobiliar braucht es hierfür nicht, denn Terrassenmöbel, die ebenfalls vor Schnee und Frost geschützt werden sollten, tun hier gut ihre Dienste und brauchen nicht anderweitig verräumt oder geschützt zu werden. Anbau- bzw. Anlehnwintergärten gibt es übrigens als Bausätze, sodass auch jetzt noch, auf die Schnelle, eine entsprechende Nachrüstung des Minihauses möglich ist. Gibt es zumindest eine überdachte Veranda, könnten die Terrassenmöbel so geschützt natürlich im Außenbereich stehen bleiben.

Steht keine solch komfortable Lösung zur Verfügung, werden Terrassenmöbel am besten erst einmal gründlich gereinigt, materialspezifisch gepflegt – Teakmöbel z.B. mit Teaköl und ihre Messingbeschläge mit einer Paste aus Mehl, Essig und Salz – und dann abgedeckt an einen geschützten Platz auf der Nordseite des Hauses gestellt. Bei Tiny Houses auf Trailern können klappbare Gartenmöbel unter dem Trailer verräumt werden. Frostempfindliche Pflanzen müssen, je nach Kältezone, ins Haus gebracht werden. Für Minihäuser mit ihrem ohnehin begrenzten Platzangebot lohnt es sich daher, von Beginn an Kübelpflanzen für die Terrasse zu wählen, die mit entsprechendem Winterschutz draußen überwintern können.

Regentonnen sollten vor dem Wintereinbruch geleert und kopfüber aufgestellt werden. Wer einen Holzofen hat, sollte sich bereits mit Brennholz versorgt und dieses an der Hauswand oder in der Holzlege aufgeschichtet haben.

Bei Neubauten in ländlicheren Gegenden stellen viele BauherrInnen im ersten Herbst nach dem Bezug fest, dass die Außenbeleuchtung nicht ausreichend geplant wurde: Wenn es nach der Umstellung auf die Winterzeit schlagartig früh dunkel wird, fällt auf, dass – insbesondere wenn es Stufen und sonstige Stolperfallen gibt – die Zuwegung zum Haus ungenügend beleuchtet wird. LED-Gartenleuchten mit PV-Modul, die sich mit einem Spieß am Wegrand in die Erde stecken lassen, sind dann eine praktische und kostengünstige (Not-)Lösung.
Wer es zu Weihnachten romantisch mag, kann jetzt schon Lichterketten an Bäumen oder Sträuchern anbringen. Dies ist nicht nur bei Plusgraden angenehmer, sondern Zweige und Äste sind jetzt noch biegsamer, was die Arbeit erleichtert.

Fassade und Dach … Check!

Durch starke Temperaturunterschiede im Verlauf des Jahres können Verfugungen undicht werden. Insbesondere Silikondichtungen können sich vom Untergrund lösen. Kontrollieren Sie deshalb alle Fugen an Fenstern, Türen und sonstigen Abdeckblechen. Entdecken Sie kleinere Schäden, sollten Sie diese nach Möglichkeit gleich selbst beheben – bewaffnet mit einer Silikonpistole oder einem dem Untergrund entsprechenden Kitt. Bei größeren Schäden muss natürlich der Fachmann ran – je nach Gewerk und Alter des Hauses möglicherweise vom Hersteller beauftragt, ansonsten der nächstgelegene Fachbetrieb mit Kapazität.

Je nach Größe des Hauses und der Dachform können Sie auch selbst das Dach auf auffällige Undichtigkeiten untersuchen: Haben sich beim letzten Sturm Ziegel verschoben? Gab es bisher unentdeckten Hagelschaden? Sind an den Bitumenbahnen Risse zu erkennen? Derlei Schäden müssten natürlich schnellstmöglich von einem Dachdecker behoben werden. Kontrollieren Sie auch die Dachrinne und deren Fallrohr auf festen Sitz, entfernen Sie angesammeltes Laub aus der Dachrinne und prüfen Sie, ob der Abfluss frei ist.

Fenster, Türen, Heizung … Check!

Stürmische Herbsttage sind eine gute Gelegenheit, Fenster und Türen auf Winddichtigkeit zu überprüfen: Wenn es draußen windet, sollten Sie mit der Hand an vor Fenster- und Türrahmen entlangfahren, um zu spüren, ob es hier einen auffälligen Luftzug gibt. Sollte dies der Fall sein, kann ein Fachmann die Dichtung austauschen. Selbst angebrachte Dichtungsbänder, wie man sie im Baumarkt bekommt, sollten nur eine Übergangslösung darstellen. Kurzfristig können Sie sich bei einem größeren Spalt zwischen Türblatt und Fußboden mit einem Zugluftstopper behelfen. Langfristig ist der Austausch der Türe die bessere Lösung.

Das winddichteste Haus wird nicht warm, wenn die Heizung nicht richtig funktioniert. In Tiny Houses „on Wheels“ nicht üblich, im Altbestand aber gang und gäbe: ein wasserführendes Heizsystem mit Heizkörpern in den unterschiedlichen Räumen. Verfügt Ihr Minihaus über eine Zentralheizung, sollten Sie zu Beginn der Heizperiode die Heizkörper entlüften. Nur so ist eine optimale Heizleistung und Wärmeabgabe des Heizkörpers garantiert und es entstehen keine vermeidbaren Energiekosten.

Fazit

Vor dem Winter sollten Sie sich unbedingt einen Tag Zeit nehmen, um Ihr Minihaus auf etwaige Undichtigkeiten zu prüfen und alles winterfest zu machen. Genau wie bei der Haushaltsführung unter dem Jahr hat die kleine Hausgröße den Vorteil, dass dies schnell erledigt ist und mögliche Schäden – sofern frühzeitig entdeckt – leicht und kostengünstig behoben werden können. Einem behaglichen Wohngefühl steht dann auch bei klirrendem Frost nichts im Wege.

Bildquellen: oliy_gleb (Bild 1), RomanBabakin (Bild 2), RossHelen (Bild 3), brebca (Bild 4), jeweils via iStock.com.

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