Brandschutz
für Minihäuser und Tiny Houses

Viele Menschen entscheiden sich für Minihäuser und Tiny Houses, weil diese einen gewissen Grad an Autarkie ermöglichen. Gerade Tiny Houses auf Rädern können theoretisch an jeden Ort gefahren und wieder umgestellt werden. Trotz der erstrebten Unabhängigkeit – oder vielleicht sogar gerade deshalb – sind Maßnahmen zur Gefahrenabwendung wichtig.

Konstruktiver Brandschutz

Für die meisten Menschen ist Nachhaltigkeit ein wichtiger Punkt bei der Entscheidung für ein Haus im Kleinformat. Als Baumaterial kommt in der Regel Holz zum Einsatz. Auch wenn man vermuten mag, dass ein Holzhaus leichter und schneller abbrennt, als ein Haus aus Stein oder Beton, ist dies nicht notwendigerweise der Fall: Was den Feuerwiderstand der Konstruktion betrifft sind Massivholzhäuser nicht gefährdeter als andere Massivbauten. Denn, was sich beim Holz günstig auswirkt, ist die Holzkohleschicht, die sich auf der Oberfläche bildet und den Kern vor Hitze schützt. Insofern ist Massivholz recht gut geschützt – anders sieht es natürlich bei der Leichtbauweise aus, bei der die Stärke des verbauten Holzes bewusst gering gehalten wird. In der Regel macht bei der Brandentstehung allerdings nicht der Baustoff den Unterschied, sondern die Innengestaltung des Hauses hinsichtlich der Brennbarkeit der Oberflächen. Bei Holzhäusern gilt die Faustregel, dass nicht alle Oberflächen brennbar sein sollten, also entweder sollten die Wände oder Decken und Fußböden verputzt beziehungsweise mit nicht brennbarem Material bekleidet werden. Abgesehen davon können vor allem Kunststoffe – von der Deko über Möbel bis zu Fensterrahmen – wie Brandbeschleuniger wirken. Darum ist auch ein gut überlegter Innenausbau des Minihauses wichtig. Denn, Brandschutz beruht generell auf zwei Säulen: Prävention und schnelles Handeln im Ernstfall.

Instandhaltung als Brandschutz

Eine Untersuchung des Institutes für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer ergab, dass Elektrizität die häufigste Brandursache in Deutschland ist. Ein Drittel aller Brände (32 %) ist darauf zurückzuführen, gefolgt von menschlichem Fehlverhalten (17 %), Überhitzung (9 %) und Brandstiftung (9 %). Vorbeugende Maßnahmen im Haus sollten sich also neben der Materialwahl für die Innenraumgestaltung auf den Schutz elektrischer Geräte konzentrieren. Kabel und Leitungen sind regelmäßig zu überprüfen. Schon kleine Knick- und Bruchstellen führen zu Schäden an der Ummantelung und begünstigen gefährlichen Funkenflug.

Beim Kauf von elektrischen Geräten ist auf Gütesiegel wie das GS- oder CE-Siegel zu achten. Steckdosen dürfen nicht überlastet werden. Gerade in Tiny Houses und Minihäusern sind Steckerleisten verlockend, da oftmals zu wenig Steckdosen verbaut sind. Doch Steckerleisten können schnell überlastet werden, vor allem wenn mehrere hintereinander geschaltet sind. Sie heizen sich dann auf und schon besteht Brandgefahr. Leistungsstarke Geräte wie Heizkörper und Küchengroßgeräte sollten möglichst nicht zusammen an einen Mehrfachstecker angeschlossen werden.

Öfen als Gefahrenquelle

Neben elektrischen Geräten stellen auch Brennöfen eine große Brandgefahr dar. Dies gilt gerade für autarke Tiny Houses, die auf Elektrizität verzichten wollen. Ein mit Holz oder Kohle betriebener Ofen muss regelmäßig darauf geprüft werden, dass Funkenflug unmöglich ist. Während der Ofen in Betrieb ist, sollte er niemals unbeaufsichtigt gelassen werden.

Hilfsmittel schützen vor Bränden

Unverzichtbar sind präventive Hilfsmittel wie Rauch- und Kohlenmonoxidmelder, die im Fall des Falles sofort Alarm schlagen. Geprüfte Rauchmelder vom Fachhändler sind etwa bei elv.de erhältlich. Sie sind vor allem während der Schlafenszeit wichtig, denn auch nachts können Brände entstehen. Bis schlafende Personen reagieren können, ist es allerdings oft schon zu einer Rauchvergiftung gekommen. Weiterhin sollte ein Feuerlöscher gut sichtbar in Reichweite aufbewahrt werden und der Umgang damit vertraut sein. Nicht zuletzt ist es sinnvoll, sich mit verschiedenen Löschmethoden vertraut zu machen.

 


Tiny House Planungs-Tool

Damit Sie bei der Vielzahl an Tiny-House-Herstellern den Durchblick behalten und sich ganz bequem von zu Hause aus einen Überblick verschaffen können, haben wir zusammen mit den führenden Tiny-House-Experten das folgende kostenlose „Tiny House“- Planungs-Tool ins Leben gerufen. Dieses funktioniert dabei nach folgendem Grundsatz: 1. Bedarf festlegen, 2. Passende Anbieter finden, 3. Inspirieren lassen (Beispiele, Ideen, etc.), 4. Tipps zur Planung erhalten. Wir wünschen viel Spaß und Erfolg damit:)

Tiny House Planungs-Tool
Jetzt Tool kostenlos starten!

 

Bildquellen: © chuckmoser (Bild 1), SOPHIE-CARON (Bild 2), James Mahan (Bild 3), jeweils via iStock; Statista (Infografik)

5/5 - (1 vote)