Nachhaltigkeit beim Hausbau:
Worauf kommt es an?

Gastbeitrag von Fabian Storm – Ressourcen schonend verwenden, Müll vermeiden und die Umwelt schützen: Nachhaltigkeit ist im Trend. In den Zeiten der Klimaerwärmung wächst auch bei immer mehr Bauherren der Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit. Neben der Energieeffizienz spielen aber auch Faktoren wie ökologische Materialien oder Langlebigkeit eine wichtige Rolle. Um das Haus zukunftsfähig und werthaltig zu gestalten, muss der Bauherr von heute so schon bei der Planung verschiedenste Aspekte berücksichtigen.

Nachhaltiges Bauen – zukunftsweisend und ökologisch

Im Zusammenhang mit der Veränderung der klimatischen Bedingungen und auch steigenden Energiekosten werden Aspekte der Nachhaltigkeit beim Hausbau immer wichtiger. Denn nicht nur die Reduzierung von Schadstoffen, sondern auch Einsparungen machen diesen Gedanken attraktiv.

Grundsätzlich wird die Nachhaltigkeit eines Gebäudes nach drei Faktoren bewertet:

  1. In die ökonomische Bewertung fließen die Anschaffungs- und Errichtungskosten aber auch Baufolgekosten ein.
  2. Die ökologische Bewertung berücksichtigt die Schonung von Ressourcen sowie den optimierten Einsatz von Baumaterialien.
  3. Die Aspekte Gesundheit, Behaglichkeit und Barrierefreiheit machen die sozio-kulturelle Bewertung aus.

Der nachhaltige Hausbau bedarf stets einer individuellen Planung. In jedem Fall ist es ratsam bei der Planung einen Experten hinzuzuziehen. Denn sicher ist: Der nachhaltige Hausbau ist komplizierter und auch teurer als konventionelle Bauvorhaben. Im Mittelpunkt steht somit immer auch die Frage: Wie viel möchte ich und wie viel kann ich ausgeben?

Geeignete Materialien und Baustoffe

Nachhaltige Baustoffe kommen oftmals direkt aus der Natur. Holz, Ton, Lehm, Kork und Kalk zählen dabei zu den beliebtesten Materialien. Viele Naturbaustoffe sind altbewährt. Ökologische und nachwachsende Baustoffe, wie z.B. Seegras, sind auf dem Markt wieder gefragt. Aber dennoch ist es nicht immer einfach Materialien zu finden, die alle wichtigen Aspekte nachhaltigen Bauens erfüllen. Denn ökologische Baustoffe zeichnen sich nicht nur durch eine umweltfreundliche Anwendung, sondern auch durch Umweltfreundlichkeit in der Herstellung aus. Kunststoffe auf Rohölbasis, Lacke, Dämmwolle, Sand und Kies sollten demnach vermieden werden. Natürliche Dämmmaterialien, Naturfarben sowie Klebstoffe auf Pflanzenbasis und ohne Lösungsmittel und auch mehrfachisolierte Holzfenster können dagegen bedenkenlos verbaut werden.

Nachhaltige Energieversorgung und Dämmung

Um die Energieeffizienz von Gebäuden zu erhöhen, gibt es verschiedene Maßnahmen für Bauherren: Schon mit der Ausrichtung des Hauses kann Energie eingespart werden. Denn Häuser lassen sich optimal zur Sonne ausrichten. Auf diese Weise kann der Heizbedarf sinken. Dazu wird weniger künstliches Licht benötigt. Auch die richtige Wärmedämmung kann Kosten einsparen. Denn durch die Verwendung ökologischer Dämmstoffe wie Holz, Seegras oder Zellulose kann das Haus Energie speichern und zugleich vor Kälte schützen. Eine gute Wärmedämmung ist wichtig, damit nicht zu viel Energie beim Heizen verbraucht wird.

Eine effiziente Wärmedämmung kann auch durch eine natürliche Dachbedeckung erzielt werden. Darüber hinaus sind Ausstattungsmerkmale wie Mehrfachverglaste Fenster und Türen für eine gute Energiebilanz maßgebend. Zudem kann die Verwendung von Wärmepumpen und Tiefenwärme die Heizkosten senken. Dazu sollte auch über die Verwendung alternativer Energieträger nachgedacht werden. Denn auch Holz oder Holzpellets können den entstehenden Bedarf an Wärmenergie decken. Bei diesen Alternativen sollte allerdings auf die Herkunft aus nachhaltiger Forstwirtschaft geachtet werden.

Nachhaltigkeitstrend Minihäuser

Auch große Fenster an der Südfassade erzeugen solare Gewinne. In Kombination mit einer einfachen und kompakten Form kann der Energieverbrauch so deutlich minimiert werden. Minihäuser sind in Bezug auf die Bauform dabei klar im Vorteil. Dazu lässt sich eine nachhaltige Bauweise bei kleinen Häusern aufgrund der geringen Kosten besser umsetzen. Die Mehrausgaben für die Baustoffe oder die Barrierefreiheit werden dabei durch Einsparungen durch eine geringere Größe kompensiert. Hinzu kommt, dass sich kleine Räume mit weniger Energieaufwand beheizen lassen.

Das nachhaltige Bauen ist, ebenso wie das Thema fair gehandelte Kleidung, ganz klar zukunftsweisend. Denn was die Modebranche schon seit ein paar Jahren beschäftigt, schafft auch in den eigenen vier Wänden eine gute Atmosphäre. Der Einklang zwischen den richtigen Materialien und deren einwandfreier Herkunft schafft ein gesundes Umfeld und Behaglichkeit im Eigenheim. Auch unter Aspekten des Werterhalts lohnt ein Blick auf nachhaltige Bauvorhaben. Die entstehenden Mehrkosten können dabei durch einen Fokus auf das Wesentliche und Konzepte wie Minihäuser ausgeglichen werden.

Bildquellen: RainerSturm / pixelio.de (Bild 1)

Über den Gastautor
Fabian Storm ist Redakteur beim H/O-Magazin von HoseOnline.de und beschäftigt sich nicht nur beruflich, sondern auch privat mit den Themen „Nachhaltigkeit“ und „Hausbau“.
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