Australien, Neuseeland und Kalifornien waren die Vorreiter: Als aktiver Beitrag zum Klimaschutz wurden dort als erstes die Glühbirnen verboten. Europa zog mit einer EU-Richtlinie nach, die langfristig die gute alte Glühbirne restlos aus dem Handel verbannen soll. Der Grund: Glühbirnen sind ausgesprochene Energieverschwender. Lediglich 5 Prozent des Stroms wandeln sie in Licht um, die restlichen 95 Prozent werden als Wärme abgestrahlt. Anfänglich wurde uns Verbrauchern die Energiesparlampe als Ersatz angepriesen. Diese geriet jedoch, wegen ihrer diversen Nachteile, relativ rasch in Verruf und so manch einer wünscht(e) sich die gute alte Glühbirne zurück. Für dieses Dilemma gibt es eine Lösung: Die ebenfalls energiesparende und oft als das „Licht der Zukunft“ bezeichnete Alternative heißt LED-Lampe.
Energiesparlampen – ein kurzes Intermezzo
Die Ausmusterung der Glühbirne macht aufgrund ihrer – sagen wir es ganz klar – skandalös schlechten Strom-zu-Licht-Bilanz natürlich Sinn. Die Argumentation des Gesetzgebers war allerdings viel kurz gedacht, denn für oder gegen ein Leuchtmittel spricht nicht nur seine Energieeffizienz, sondern auch Lebensdauer, Preis und nicht zuletzt Lichtstimmung und Farbwiedergabe.
Die Energiesparlampe, für die sich Politiker und Industrie stark machten, erwies sich in mehr als einem Punkt untauglich als Ersatz für Glühbirnen in Wohnräumen und zudem als nicht sonderlich ökologisch: Zum einen strahlen Energiesparlampen nur Teilbereiche des Lichtspektrums ab – als unnatürliche Spitzen über das ganze Spektrum verteilt – zum anderen brauchen die meisten Modelle etwa eine halbe Minute bis sie „hochgefahren“ sind, bis also die volle Lichtleistung zur Verfügung steht. Zu allem Überfluss enthalten sie Quecksilber, müssen also als Sondermüll entsorgt werden, und geben schädliche Infrarot- und UV-Strahlung ab, weshalb bei Gebrauch ein Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten werden sollte. Sensible Personen, die sich von jeher nicht mit diesen Leuchtmitteln anfreunden konnten, fühlen sich durch solche neueren Erkenntnisse bestätigt. Lediglich die Strom-zu-Licht-Bilanz der Energiesparlampe kann sich mit 80% wirklich sehen lassen.
Zwischenzeitlich wurden auch Halogen-Lampen als Alternative gehandelt und gerne in Verbindung mit Niedervolt-Systemen in Wohnräumen verwendet: Im Vergleich zur Glühbirne sparen sie etwa 30 Prozent Strom, sie leuchten sofort in voller Stärke und zeichnen sich durch ein brillantes Licht mit guter Farbwiedergabe aus.
LED – mehr Licht, weniger Wärme
Die Zukunft sehen Experten jedoch bei den LED-Lampen. LED ist die Abkürzung für Light-emitting diode. Die LED begann ihre Laufbahn als kleine leuchtende Statusanzeige in elektronischen Geräten. Mittlerweile ist sie aus diesen Kinderschuhen herausgewachsen und es gibt sie als lichtstarkes Leuchtmittel, entweder gruppiert im Inneren einer Glasbirne oder aufgereiht, wie auf dem (selbstklebenden) „LightStrip“ von Philips, der eine perfekte Lösung für indirekte Beleuchtung in Regalfächern, unter Theken, Sideboards, Küchenunterschränken oder Badewannen darstellen kann…
Vor einigen Jahren sträubten sich Verbraucher noch gegen die LED-Lampen, da die Lichtausbeute der Dioden damals noch eher dürftig ausfiel. Diese Zeiten sind inzwischen vorbei und bereits ein großer Teil der deutschen Haushalte erhellt die eigenen Räume oder auch Wege im Außenbereich mit leistungsstarken und farbig abgestimmten LED-Leuchten. Sie sparen bis zu 90 % Strom gegenüber der Glühbirne und haben im Vergleich zu allen anderen Leuchtmitteln eine sehr hohe Lebensdauer. Eine große Auswahl an LED-Leuchten verschiedener Hersteller findet man zum Beispiel in den Beleuchtungskategorien bekannter Online-Shops wie Amazon oder Otto.
Beleuchtungszenarien für jede Stimmung
Selbst die Liebhaber der alten Glühbirne, die keine Lust haben, sich neue Leuchten zu kaufen, können sich nun freuen. LED-Lampen gibt es nämlich auch mit den althergebrachten E27- und E14-Fassungen, die wir aus Glühbirnenzeiten kennen. Jetzt sieht sie nicht nur aus wie eine modernere Version der Glühbirne, sondern sie imitiert (beziehungsweise emittiert) auch perfekt das warme, helle Licht, an das wir uns in den vergangenen Dekaden gewöhnt haben. Man kann die LED-Lampe also auch einfach als eine Art Verbesserung oder Weiterentwicklung der bisherigen Glühbirnen betrachten. Der Anschaffungspreis ist zwar recht hoch, dies relativiert sich aber durch die lange Lebensdauer.
Die heutige LED-Generation zeichnet sich durch ein warmweißes Licht aus, wobei es aber auch Farbwechsel-LED-Lampen gibt, mit denen verschiedene Lichtszenarien geschaffen werden können. Wie dies funktioniert und welchen Spieltrieb das bei technikbegeisterten Menschen auslösen kann, zeigt das folgende Video in dem „Wohnprinz“ Bastian das ihm von Philips für eine Review zur Verfügung gestellte drahtlos, steuerbare LED-Lichtsystem „Hue“ (engl. für Farbschattierung) testet:
Auf Anhieb mögen solche Farbwechsel als nette (oder überflüssige) Spielerei erscheinen. Die Möglichkeit der Veränderung der Farbtemperatur des Lichts kann im Tagesablauf, vor allem an trüben Tagen oder in der dunkleren Jahreszeit, maßgeblich zum Wohlgefühl der Bewohner beitragen: Wenn beim Aufwachen noch ein wärmeres Weiß angenehm ist, das an die Morgensonne erinnert, aktiviert ein höherer Blauanteil untertags und lässt eine Verschiebung zum wärmeren Bereich am Abend wieder leichter entspannen. Wer abends noch länger am Computer arbeitet oder fernsieht, wird es an sich beobachten können, dass der hohe Blauanteil des Lichts, der auf die Netzhaut trifft, der Vorbereitung auf einen erholsamen Schlaf nicht gerade förderlich ist.
Einer gesunden Beleuchtung wird bisher bedauerlicherweise selbst in Fachkreisen noch viel zu wenig Beachtung geschenkt. Bei den heutigen Doppelt- oder Dreifachverglasungen der Fenster, die einiges vom natürlichen Spektrum des Tageslichts wegfiltern, ist ein Vollspektrum bei der Beleuchtung umso wichtiger für unser Wohlbefinden.
Tipp: Für Wohnräume sind generell warmweiße LED-Lampen zu bevorzugen. Beim Kauf sollte unbedingt auf gute Qualität geachtet werden und nicht wegen des allgemein hohen Preises auf Fernost-Importe zurückgegriffen werden. Farbtemperatur, Farbwiedergabe, eine über die Lebensdauer möglichst gleichbleibende Lichtstärke und E-Smog-Emission können hier sehr unterschiedlich sein.
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