Neuer Look für´s Schnäppchenhaus:
3 Ideen, wie sich kleine Häuser modernisieren lassen
Kleine Siedlungshäuser gibt es viele in Deutschland. Sie liegen oft in gemütlichen Wohngegeneden und bieten eine robuste Bausubstanz der 1950er und 1960er Jahre. Mit eigenem Keller sind sie ökologisch auf dem neusten Stand, denn hier lassen sich Lebensmittel und Co. ohne Stromkosten lagern. Architektonisch sind die Grundrisse jedoch oft gewöhnungsbedürftig.
Im heutigen Artikel stellen wir Ihnen ein paar pfiffige Ideen vor, wie sich kleine alte Häuser modernisieren lassen – für mehr Wohnkomfort und Platz im Eigenheim.
Idee #1: Bestehenden Raum entfalten
Der erste Ansatz besteht darin, den vorhandenen Raum besser zu nutzen. Siedlungshäuser zeichnen sich meist durch kleine Zimmer aus, von denen eine ganze Menge vorhanden sein kann. Modernes Wohnen setzt jedoch auf großzügige, helle Wohnflächen. Vorteil: In den Häusern gibt es meistens eine Reihe nicht tragender Wände. Die lassen sich kostengünstig entfernen. Gerade die Verbindung aus Küche und Wohnbereich liegt im Trend. Wer den Grundriss ändern will, sollte unbedingt einen Statiker beauftragen, um teure Nachbesserungen zu vermeiden. Neben der Standsicherheit geht es hier auch um die Aussteifung.
Idee #2: Das Dachgeschoss vergrößern
Wer mehr Wohnraum sucht, zum Beispiel für die Familie, wird vermutlich im Dachgeschoss fündig. Dieser Bereich ist bei den wenigsten Siedlungshäusern ausgebaut. Das hat allerdings Gründe: Die Dächer sind häufig spitz und niedrig – keine guten Voraussetzungen für hochwertigen Wohnraum.
Die einfachste Maßnahme besteht darin, Dachfenster einbauen zu lassen. So wird der Raum hell und bietet ein schönes Panorama über die Siedlung mit ihrem vermutlich alten Baumbestand. Noch mehr Platz schaffen Gauben. Ihr Vorteil liegt darin, dass sie die Dachschräge vermeiden. Dadurch entsteht zwar nicht mehr Grundfläche, aber gefühlt eben doch, wenn der Raum bis zur Dachkante genutzt wird.
Die größte Umbaumaßnahme auf dem Dachboden ist die Kniestockerhöhung zur Wohnraumerweiterung. Hier wird das ganze Dach um etwa einen Meter angehoben. So ist deutlich mehr Fläche im Dachgeschoss nutzbar. Zudem lässt sich der Umbau mit einer energetischen Sanierung kombinieren. Gerade das Dach ist bei älteren Häusern oft nur unzureichend gedämmt.
Energetische Sanierungen sind förderfähig, zum Beispiel über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG), die alle bisher bekannten Förderungen von KfW und BAFA rund um erneuerbare Energien und energieeffiziente Gebäude ersetzt..
Idee #3: Mit einem Anbau mehr Platz schaffen
Die Königsdisziplin bei der Modernisierung von Siedlungshäusern ist der Anbau eines neuen Gebäudeteils. Hier bieten sich zahlreiche Möglichkeiten, es ergeben sich aber auch Herausforderungen. Die entscheidende: Wie lässt sich das Bestandsgebäude optisch und bautechnisch hochwertig mit einem Neubau verbinden?
Die erste Möglichkeit ist ein Anbau im ähnlichen Stil. Verputzte Fassaden sind aktuell wieder im Trend. Dazu noch eine Verkleidung oder Zierelemente aus Holz, schon wirkt das modernisierte Siedlungshaus wie ein Neubau.
Raffinierte Architekten gehen noch weiter. Sie lassen alt und neu verschmelzen, ohne dass beide Teile ihren Charakter verlieren. Ein Übergang mit Wow-Effekt entsteht, wenn die bisherige Außenwand zur Innenwand wird. Gerade Backsteinwände bieten sich hierfür an, denn sie erzeugen den Charme eines Industrielofts.
Wenn der Platz für eine solche Lösung fehlt, lassen sich alter und neuer Hausteil bewusst als optischer Gegensatz vereinen. Bewohner nutzen solche Lösungen auch intern häufig für unterschiedliche Zwecke. Im modernen, hellen Neubau sind Arbeitszimmer und Küche untergebracht. Wohnzimmer und Schlafräume liegen im gemütlichen Altbau. Eine großzügige Wandöffnung schafft die Verbindung zwischen beiden Teilen. Und dann gibt es noch die individuelle Lösung. Ein Architekt kann einzigartige Ideen entwickeln, wie sich ein bestehendes Haus neu erfinden lässt.
Bildquellen: Houzz.de