Energieversorgung im Minihaus
Mit jedem Haus, das neu gebaut wird, verschwindet ein weiteres, unverbautes Fleckchen Erde: Im Verhältnis zu gewöhnlichen Einfamilienhäusern benötigen Minihäuser aber eine deutlich kleinere Fläche, deshalb gelten sie auch als umweltfreundlicher. Aber gilt das auch für die Energieversorgung? Wie kann eine ökologische Versorgung mit Strom und Wärme aussehen? Und was rechnet sich überhaupt für ein Minihaus? Dieser Frage wollen wir hier einmal nachgehen…
Ökologisch sinnvoll ist die Nutzung von Solarenergie, geerntet auf dem eigenen Dach: Solarstrom für die Beleuchtung und alle elektrischen Geräte mithilfe einer PV-Anlage und Wärme für warmes Brauchwasser und Heizung mittels Solarthermie. Soweit, so gut. Allerdings gibt es da gerade bei der Energieplanung für ein Minihaus zwei Aspekte zu bedenken:
1. An trüben Tagen oder im Winter, wenn die Tage kürzer und die Nächte länger werden, produziert die Solaranlage natürlicherweise weniger Strom und Wärme, weshalb man die Energie, die an sonnigen Tagen oder im Sommer nicht verbraucht wird, am besten so lange speichern können müsste, bis Bedarf besteht. Klingt einfach, ist es aber nicht, weil die meisten PV-Systeme (noch) nicht darauf ausgelegt sind, überschüssigen Strom so langfristig zu speichern, dass man ihn Tage oder Wochen später nutzen kann.
2. Für die Speicherung von Warmwasser ist ein großer Wassertank vonnöten, der in den meisten Minihäusern kaum Platz finden wird. Außerdem sind die Investitionskosten für zwei getrennte Systeme (Photovoltaik und Solarthermie) wesentlich höher, als das Energiesystem so zu konzipieren, dass die Photovoltaik für Strom und Warmwasser verwendet wird; indem das Wasser nämlich in einem elektrischen Durchlauferhitzer erwärmt wird. Eine Kombination aus beiden Technologien, wie sie bei Hybridkollektoren Anwendung findet, hat zu große Schwächen, als dass man diese als Alternative ansehen könnte.
Gerade für Minihäuser, in denen der Energieverbrauch, nicht zuletzt durch die Ausstattung mit LED-Lampen, ohnehin niedrig ist, kann man also die rein auf Solarstrom basierte Energieversorgung als ideal ansehen. An den Tagen, an denen auf dem eigenen Dach zuwenig bis keine Stromausbeute verzeichnet werden kann, gibt es, wenn man nicht gerade das Glück hat, an einem Bach zu wohnen und Wasserkraft nutzen zu können, nur eine Lösung: Man muss zeitweise auf die Stromversorgung durch einen öffentlichen Energieversorger* zurückgreifen. Und damit dieser Schritt ökologisch vertretbar ist, kommt nur ein Ökostromanbieter wie etwa Lichtblick infrage.
Ökostrom schont die Umwelt
Im Gegensatz zu gewöhnlichem Strom, der in Kernkraftwerken erzeugt wird, stammt echter Ökostrom aus regenerativen Energiequellen. Dazu zählen, neben Photovoltaikanlagen, auch Windkrafträder und Wasserwerke, Erdwärme und Rohstoffe, die wieder nachwachsen. Durch die Nutzung natürlicher Ressourcen wird die Umwelt geschont und unser Ökosystem entlastet. Denn im Gegensatz zu den fossilen Energieträgern sind die natürlichen unerschöpflich. Daher auch der Begriff „Erneuerbare Energien“. Ein weiterer Vorteil von Ökostrom ist: Bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe wird CO2 in die Atmosphäre abgegeben, die Herstellung und Nutzung von Ökostrom ist hingegen CO2-neutral und emissionsfrei.
Speicherlösungen für komplette Autarkie
Wir leben in einer Zeit des Umbruchs, der Energiewende. Mit den Anstrengungen, die unternommen werden, um neue Speicherlösungen zu entwickeln, sind deutsche Unternehmen der Konkurrenz in anderen Ländern ein gutes Stück voraus. Es wird getüftelt und getestet. Sehr vielversprechend sind zum Beispiel Latentwärmespeicher, die nach dem Prinzip der mit PCM (Phase Change Material) gefüllten Gelpads funktionieren, die im Winter gerne als Handwärmekissen verwendet werden: Knickt man das darin befindliche Metallplätchen, wird ein Impuls ausgelöst, der den Aggregatzustand verändert und Wärme freisetzt. Erhärtet und abgekühlt, kann der Taschenwärmer durch ein paar Minuten in siedendem Wasser wieder in den Ausgangszustand versetzt, also reaktiviert werden. Latentwärmespeicher können in Wärme umgewandelten Strom auf die gleiche Weise über lange Zeit völlig verlustfrei speichern und auf Abruf wieder Wärme abgeben. Und das auf wesentlich kleinerem Raum, als ein Wasserspeicher benötigen würde.
Diese Technik steckt noch in den Kinderschuhen und wird derzeit bei einigen Pilotprojekten getestet, aber es ist bereits absehbar, dass Speicherlösungen, die auch Kleinhäuser über das ganze Jahr hinweg autark machen können, bald schon keine Zukunftsmusik mehr sein werden.
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