Sichtschutz in der Minihaus-Siedlung:
So entsteht die nötige Privatsphäre

Wenig Platzverbrauch, gemeinschaftliches Miteinander, nachhaltige Wohnform: Cohousing ist ein Konzept für die Zukunft. Aber wie sieht es mit der Privatsphäre aus, wenn kleine Grundstücke dicht an dicht benachbart sind? Mit der richtigen Planung entsteht ein eigener Rückzugsort für jeden Haushalt. Unverzichtbar dafür: der Sichtschutz. Hierfür reichen die Möglichkeiten von der natürlichen Hecke bis zum modernen WPC-Zaun. Welche Wahl die richtige ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Sichtschutz: Zäune oder Hecken?

Klassischer Sichtschutz im ländlichen Raum sind Hecken. Buche, Thuja oder Liguster: Die Auswahl ist groß. Zu den Vorteilen zählt neben der Natürlichkeit der Bonuseffekt für die Umwelt. Hecken bieten Vögeln, Insekten und Kleintieren einen Lebensraum, der sich positiv auf das Ökosystem auswirkt.

Allerdings sind Hecken für die Minihaus-Siedlung nur bedingt geeignet. Die Zeit, bis sich aus den zarten Pflanzen eine dichte Hecke entwickelt hat, beträgt einige Jahre. Zudem sind nicht alle Varianten immergrün, im Winter droht also ein löchriger Sichtschutz. Nicht zuletzt ist der Platzbedarf von Hecken hoch. Sie eignen sich daher sehr gut für die Grundstücke am Rand der Siedlung, um diese nach außen abzuschließen. Als Trennung zwischen den Parzellen sind sie bei vielen Bewohnern nicht die erste Wahl. Stattdessen setzen viele auf Zäune. Diese lassen sich an einem Tag errichten, bieten je nach Modell vollen Schutz vor fremden Blicken und verbrauchen kaum Platz. Aber: Zaun ist natürlich nicht gleich Zaun.

Holz, WPC oder PVC? Das bieten die verschiedenen Zaunvarianten

Optik, Robustheit und Haltbarkeit eines Zauns werden wesentlich durch das Material bestimmt. Hier gibt es aktuell drei Varianten, die überwiegend als Sichtschutz zum Einsatz kommen: Holz, PVC und WPC-Zäune.

Gut zu wissen: Die Form des Zauns ist dank moderner Fertigungstechnik nicht mehr vom Material abhängig.

Variante #1: Holz, der Klassiker

Holz wird in Form von Palisaden als Beeteinfassungen verwendet, in Anbetracht der gestiegenen Holzpreise jedoch kaum noch für Sichtschutzwände. Hier bietet sich aber immer noch der gute alte Bretterzaun an. Bei guter Pflege halten die Elemente bis zu 20 Jahre lang. Das bedeutet allerdings einen gewissen Aufwand. Holz sollte regelmäßig behandelt werden und muss abtrocknen können.

Variante #2: PVC, ein bekannter Kunststoff

Weniger bekannt: Das Material lässt sich so gut wie vollständig recyclen, ist also durchaus nachhaltig. Entsprechende Elemente gibt es in diversen Farben und Formen. Apropos Farben: PVC ist besonders farbecht, bleicht also nicht aus. Weitere Vorteile sind das geringe Gewicht und die lange Haltbarkeit dank Witterungsbeständigkeit.
PVC-Zäune gibt es auch in Holzoptik. Vor allem, wenn die Einfriedung mit der Zeit von Pflanzen eingerahmt wird, kann somit auch der PVC-Zaun recht natürlich wirken.

Variante #3: WPC, ein Verbundwerkstoff

Als dritte Variante gibt es seit einiger Zeit WPC. WPC steht für Wood Plastic Composite und wie der Name schon sagt, handelt es sich um einen Verbundwerkstoff. Dieser besteht zu einem Großteil aus Holzspänen. Hochwertige Produkte erreichen bis zu 90 % Holzanteil. Der Rest sind synthetische Materialien, die dem WPC seine Haltbarkeit verleihen. Optisch erinnert es an ein Naturmaterial, zudem fühlt es sich angenehm an. Wichtig ist jedoch, auf die Qualität zu achten. Es gibt Materialien aus günstiger Produktion, die nur wenig Holz und dafür viele Zusätze enthalten. Zu beachten ist auch das Thema „Recycling“: Hier schneidet WPC gegenüber PVC weniger gut ab.


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Zäune haben nicht überall einen guten Ruf. Häufiges Argument: Ein Sichtschutz verkleinert den Garten optisch. Mit der richtigen Bepflanzung ist jedoch das Gegenteil der Fall. Jasmin, Kletterrosen und Winden wachsen gern an Zäunen in die Höhe. Für robustes PVC oder Holz ist das kein Problem. Vor dem Zaun sorgen weitere Blühpflanzen für ein hübsches Farbenspiel auf mehreren Ebenen. So lässt sich eine Mischform aus Hecke und Zaun kreieren, die den kleinen Garten als zusammenhänge Einheit umfasst und großzügiger wirken lässt.

Aber, ganz gleich zu welcher Ausführung Sie tendieren: Für ein harmonisches Cohousing ist es sinnvoll, sich mit den neuen Nachbarn einig zu werden, welcher Sichtschutz errichtet wird. Schließlich hat jeder Zaun zwei Seiten.

 


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