Modulhäuser:
Maximales Wohngefühl auf minimalem Raum

Der Rummel um die Tiny Houses (on Wheels) die aus den USA zu uns herüber gekommen sind, hat vielen Menschen die Idee des Wohnens auf kleinem Raum näher gebracht. Auch Ihnen wird es so ergangen sein und wir freuen uns, Sie in unserer Leserschaft begrüßen zu können. Ganz gleich, ob Sie sich schon länger mit dem Thema beschäftigen oder erst in die „Szene“ hineinschnuppern, bei uns finden Sie sicher ein paar hilfreiche Anregungen für Ihr Traumprojekt.
Wie bereits in verschiedenen früheren Artikeln möchten wir heute wieder eine Lanze für Modulhäuser brechen, die gegenüber Tiny Houses (on Wheels) viele Vorzüge aufzuweisen haben, genauso günstig und ebenfalls transportabel sind …

Modulhäuser sind ein Sinnbild des modernen Minimalismus, bei dem mit weniger Aufwand mehr Lebensqualität erreicht wird. Alle Kleinwohnformen versprechen eine größere Freiheit, Flexibilität und Ungebundenheit – idealerweise in Kombination mit einem naturnahen Lebensstil. Klingt perfekt für alle jungen und junggebliebenen Menschen, die sich mehr und mehr vom Konsumzwang und dem 0815-Standard emanzipieren, und einen individuellen Weg einschlagen wollen.

Platzsparendes Design

Generell lebt die Gestaltung bei einem Minihaus von den intelligenten Ideen der Designer. Jeder Ecke wird eine Funktion zugewiesen: So gehören die Waschmaschine oder der Trockner unter die Treppe, die hinauf zum Schlafloft oder ins ausgebaute Dach führt. Minihaus und Minimalismus muss keineswegs gleichbedeutend mit einer spartanischen Umgebung sein. Vor allem der (nicht nur positiv bewertete) LOHAS-Lebensstil legt Wert auf hochwertige Einrichtungselemente, die über ihre Zweckerfüllung hinaus möglichst auch noch stylisch aussehen. Flauschige Teppiche 300×300 geben der kleinen Schlafnische dann einen ganz romantischen und gemütlichen Touch.

Im offenen Wohn-, Ess- und Kochbereich werden bevorzugt Materialien verwendet, die langlebig und schmutzabweisend sind. Qualität in der Verarbeitung ist ein wichtiger Punkt beim nachhaltigen Lebensstil. Viele Möbel und Einrichtungsgegenstände sind maßgeschneidert, damit jeder Zentimeter Platz genutzt werden kann.

Tag- und Nachtvariante

Ist der Wohnraum extrem reduziert bieten sich flexible Einrichtungsideen an: So wird aus dem Sofa nachts das Bett. Bei entsprechender Raumhöhe können auch Hubsysteme zum Einsatz kommen. Dann befindet sich die Schlafebene tagsüber unter der Zimmerdecke und macht dem darunterliegendem Esstisch oder der Sitzecke Platz. Abends wird das Bett zum Schlafen heruntergelassen.
Ähnlich sieht es bei der Badewanne aus, die vielleicht unter einem Podest oder im Hohlraumboden versteckt ist und nur dann hervorgezogen wird, wenn man ein Bad nehmen möchte.

Unabhängig und autark?

Wer sich für das Leben in einem Minihaus entscheidet, muss zuerst einmal das passende Grundstück finden. Wenn Ihr Traumhaus ein stationäres Minihaus oder ein Modulhaus ist, haben Sie es in puncto Baugenehmigung in der Regel leichter, als wenn es sich um ein Tiny House mit fahrbahrem Untersatz handelt. Das kann zum einen am „Einfügungsgebot“ liegen, nach dem der Look der einzelnen Wohnhäuser nicht zu sehr differieren sollte, damit ein homogenes Ortsbild erhalten bleibt. Zum anderen liegen ablehnende Bescheide für die mobilen Tiny Houses aber nicht selten auch an den Ansprüchen der Bauherren bezüglich eines naturnahen Settings. Wer sich für ein Leben im Tiny House interessiert, träumt oftmals vom Wohnen mitten in der Natur und nicht in einer Baulücke im Ortskern. So nachvollziehbar dieser Gedanke auch ist – immerhin gibt es ja Tiny Houses, die mit dem Ziel der völligen Autarkie konzipiert werden –, so wenig lässt er sich vielerorts mit dem geltenden Bauordnungsrecht vereinbaren: Eine der Voraussetzungen für den Erhalt einer Baugenehmigung ist nämlich, dass das Haus (oder Häuschen) an das öffentliche Wege-, Strom-, Wasser- und Abwassernetz angeschlossen wird. Ausnahmen gibt es zwar, aber kaum für einzelne private Bauvorhaben, sondern am ehesten für größer angelegte alternative Wohnprojekte, für die ein eigener Bebauungsplan – zum Beispiel für ein „Sondergebiet Alternative Wohnformen“ aufgestellt wurde.

Wer autark wohnen möchte, muss in aller Regel die oben genannten baurechtlichen Bedingungen erfüllen, kann sich dann aber natürlich seinen eigenen Strom erzeugen und diesen statt dem aus dem Netz nutzen, kann Regenwasser als Brauchwasser nutzen und dergleichen mehr. So ist das Haus zwar an das öffentliche System angeschlossen, als Bewohner bleibt man dennoch flexibel. Die Basis für eine solche Flexibilität stellt eine PV-Anlage mit entsprechenden Stromspeichern dar. Dennoch, die Wasserversorgung lässt sich nur dann unabhängig gewährleisten, wenn das Grundstück über einen eigenen Trinkwasserbrunnen verfügt.


Tiny House Planungs-Tool

Damit Sie bei der Vielzahl an Tiny-House-Herstellern den Durchblick behalten und sich ganz bequem von zu Hause aus einen Überblick verschaffen können, haben wir zusammen mit den führenden Tiny-House-Experten das folgende kostenlose „Tiny House“- Planungs-Tool ins Leben gerufen. Dieses funktioniert dabei nach folgendem Grundsatz: 1. Bedarf festlegen, 2. Passende Anbieter finden, 3. Inspirieren lassen (Beispiele, Ideen, etc.), 4. Tipps zur Planung erhalten. Wir wünschen viel Spaß und Erfolg damit:)

Tiny House Planungs-Tool
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Natur als Teil des Wohnraums

Auch wenn es nicht das Tiny House am Waldrand ist, die Natur kan bei den meisten Minihäusern in das Wohnkonzept mit aufgenommen werden, denn: Durch die geringe Grundfläche bleibt vom Grundstück mehr Fläche für einen schön angelegten Garten übrig. Diese lädt dann gerade dazu ein, eine ausladende Terrasse rund um das Minihaus anzulegen. Im Sommer kann das Wohnzimmer damit kurzerhand nach draußen verlegt werden. Das schafft zum einen mehr Platz und zum anderen ein einzigartiges Lebensgefühl.

Modulhäuser: Wohnkonzept der Zukunft

Modulhäuser sind definitiv eine interessante Option für all diejenigen, die fokussierter durchs Leben gehen wollen ohne auf Flexibiliät zu verzichten. Wohnraum wird gerade in Ballungszentren immer weniger, denn immer mehr Menschen leben allein und viele wollen oder können keine riesigen Investitionen tätigen. Genau hier kommen die gut durchdachten Kleinsthäuser auf den Plan, die Lebensqualität, Flexibilität und Individualismus verbinden.

Bildquellen: Flying Space/Schwörer Haus (Bild 1), ÁPH80 by Ábaton via homify.de (Bild 2), Cabin ANNA / Jorrit´t Hoen via v2com newswire (Bild 3).

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