Mit Bewusstheit wohnen:
Gesundes Licht
Licht ist für den Menschen lebensnotwendig, das steht außer Frage. Nicht nur unser Biorhythmus, auch unser Hormonhaushalt (der dem Biorhythmus zugrunde liegt) wird vom Licht beeinflusst. Bezüglich der verschiedenen möglichen Lichtquellen im eigenen Zuhause sind sich jedoch die wenigsten Menschen bewusst, dass es unterschiedlich „gesunde Lichtarten“ gibt: Im häuslichen Bereich liegt der entscheidende Unterschied vor allem im Lichtspektrum und der Frequenz, mit der das Licht emittiert wird.
Gehen wir deshalb einmal wieder den Fragen nach, wie sich „gesundes Liocht“ definiert, welche Leuchtmittel gesundes Licht erzeugen und welche Lampen besser Ladenhüter bleiben sollten.
Glühbirnen – besser als ihr Ruf, jedoch kaum noch im Handel
Die klassische, inzwischen verbotene Glühlampe emittiert von allen Leuchtmitteln für den häuslichen Gebrauch das gesündeste Licht. Das heißt nicht, dass LEDs und Halogen per se „ungesund“ sind – die Glühbirne strahlt jedoch das natürlichere Licht aus. Aber wie wird gesundes Licht überhaupt definiert? Ganz einfach: Je ähnlicher das künstliche Licht dem Sonnenlicht ist, desto besser. Vor allem abends ist eine Lichtquelle, mit einem möglichst natürlichen Rotanteil im Spektrum (Glühbirne oder auch Kerzenlicht) anderen Quellen mit starkem Blauanteil (Computermonitor und TV) vorzuziehen, denn ein hoher Blauanteil bremst die Melatoninausschüttung, die wir für einen gesunden Schlaf benötigen. Bei der Wahl des Leuchtmittels, dessen Farbspektrum für gewöhnlich zwischen den genannten Extremen liegt, lohnt es sich also auf alle Fälle auf ein möglichst natürliches Spektrum zu achten.
Gesundes Licht – Alternativen zur Glühbirne
Die gute alte Glühbirne hat also auch ihre Vorteile. Auch wenn es unstrittig ist, dass ihre Energieeffizienz um einiges schlechter ist, als die moderner Leuchtmittel, ist gesundes Licht lebenswichtig, denn die Qualität des Lichts beeinflusst unser Wohlbefinden in hohem Maße. Dazu gab es inzwischen genügend Studien mit klarem Ergebnis: Sowohl in Arbeitsstätten als auch in Privathaushalten trägt gesundes Licht zu Produktivität und Lebensqualität bei. Zur Qualität des Lichts in Wohnräumen lässt sich bei Hausbau und Einrichtung zum einen durch die Wahl von Fenstern beitragen, die trotz Wärmeschutzverglasung noch einen hohen Lichtanteil hindurchlassen, und zum anderen durch gezielt ausgewählte Leuchtmittel.
Glühbirnen sind nur noch eingeschränkt erhältlich – nämlich in Shops, die sich einen großen Vorrat gesichert haben und aus diesem noch verkaufen. Ist das Lager leer, wird es keinen Nachschub mehr geben. Danach lässt sich bis auf Weiteres noch auf Speziallampen wie Backofenbirnen oder „stoßfeste“, für Handwerker gedachte Glühbirnen ausweichen. Letztere haben allerdings einen noch schlechteren Wirkungsgrad als herkömmliche Glühlampen (Effizienzklasse E-G). Ansonsten gilt es, mit dem Vorhandenen vorlieb zu nehmen.
Kohlefadenlampen – stimmungsvoll, aber höchst ineffizient
Noch ineffizienter als normale Glühbirnen sind Kohlefadenlampen: Ein Großteil der Energie wird in Wärme umgewandelt, das Licht ist eher schummrig. In Restaurants und Bars werden Kohlefadenlampen jedoch sehr gerne eingesetzt: Hier macht man sich neben der angenehmen Lichtqualität die Optik zunutze – Kohlefadenlampen kommen besonders gut zur Geltung, wenn nur die Birne (oder der Kolben) in die Fassung geschraubt und auf einen Lampenschirm verzichtet wird. Die im Vergleich zur Glühbirne etwas rötlichere und etwas dunklere Kohlefadenlampe sorgt – nicht zuletzt durch den fehlenden Blauanteil im Lichtspektrum – für eine behagliche Stimmung am Abend.
Halogenlampen – ebenfalls von einem EU-weiten Verbot betroffen
Geht es um die Gesundheit, folgt Halogen der Glühlampe „auf den Fuß“. Halogenlampen sind genau wie Glühbirnen glühende Körper, auch Temperaturstrahler genannt; die Frequenz, mit der sie ihr Licht abstrahlen, wird vom Menschen als besonders angenehm wahrgenommen, da es sich hierbei um ein sonnenlichtähnliches kontinuierliches Vollspektrumlicht handelt. Außerdem haben Halogenlampen eine sehr gute Farbwiedergabe. Ihr Nachteil liegt in einer im Vergleich zur Glühbirne nur unwesentlich höheren Lichtausbeute pro Watt. Und, was im Gegensatz zum Glühbirnenverbot nur wenig bekannt ist: Auch Halogenleuchtmittel unterliegen seit dem 1. September 2018 einem EU-weiten Verbot, das das erste Inverkehrbringen betrifft. Lagerbestände dürfen also noch abverkauft werden. Weiterhin in den Verkehr gebracht werden dürfen neben energiesparenden Halogenlampen mit mindestens Energieklasse B auch noch klare Halogenlampen mit r7s- und G9-Fassung und mindestens Energieklasse C.
LED-Lampen – leuchtende Kleinelektrogeräte
Ausweichen lässt sich nach dem Abverkauf von Restbeständen nur noch auf LEDs. LEDs haben inzwischen den Markt erobert, da sie ein breites Lichtspektrum abdecken und ein Maximum an Effizienz bieten. Da sie Elektrolumineszenz ausstrahlen, basieren sie auf einem völlig anderen technischen Prinzip als die Temperaturstrahler. Sie fallen daher in die Kategorie der Kleinelektrogeräte die u.a. aus Vorschaltgerät, Sockel, Transformator, Kondensator und LED-Modul bestehen. Durch ihre Funktionsweise entstehen relativ hohe elektrische und magnetische Wechselfelder und hochfrequente Wellen. Auch kommt ihr Farbspektrum – selbst das warmweißer LEDs – nicht an das natürliche Spektrum des Sonnenlichts heran.
Energiesparlampen – Beleuchtung mit vielfältigen Nachteilen
Die Verwendung von Kompaktleuchtstofflampen, welche gemeinhin als „Energiesparlampen“ bezeichnet werden, ist aufgrund ihrer vielen Nachteile – lange Reaktionszeit, schlechte Rotwiedergabe, Ausdünstungen, Flackern, starke elektromagnetische Felder und Quecksilbergehalt – nicht empfehlenswert.
Fazit: Aus gesundheitlicher und ökologischer Sicht ist ein Mix aus Glühbirnen, Halogenlampen und LEDs vorzuziehen. Wer sein Kleinhaus also möglichst gesund gestalten möchte, sollte in der Leseecke und am Esstisch so lange wie möglich auf Glühbirnen und ansonsten auf Halogen setzen. In Kombination mit LEDs für eine indirekte Beleuchtung unter Schränken, in Regalen oder entlang der Treppe ergibt sich letztendlich die beste Optik.
Bildquellen: Jsuryaonly1 (Bild 1), Pfnicholls (Bild 3), jeweils CC BY-SA 4.0; www.led-sparrechner.de (Bild 2).