Wellness im Minihaus:
Kleine Bäder modern gestaltet

Wie sieht das Bad Ihrer Träume aus: mit Dusche, Badewanne oder Doppelwaschbecken? Es gibt viele Möglichkeiten! Inneneinrichter sind sich aber in einem Punkt einig. Ein modernes Bad braucht Platz. Der ist jedoch nicht immer verfügbar – im Minihaus ist baubedingt Bescheidenheit angesagt. Aber auch in alten Bestandsgebäuden ist das Bad eher eine dürftige Nasszelle als eine üppige Wellnessoase. Mit dem richtigen Konzept wirken kleine Badezimmer trotzdem modern und lassen es an nichts mangeln – auch nicht am Raumgefühl.

Mehr Platz schaffen: kleine Bäder vergrößern

Stichwort Schnäppchenhaus: Hierbei handelt es sich um alten Bestand, der sogar mit Grundstück deutlich günstiger zu kaufen ist als ein Neubau. Ein weiterer Vorteil ist der oftmals schon eingewachsene Garten. Hier finden sich Apfelbäume, Blumenwiesen und mehr Pflanzen, die sich bereits über Jahre entfalten konnten. Ein Nachteil in alten Häusern ist hingegen – zumindest unter heutigen Gesichtspunkten – die Raumaufteilung. Viele kleine Zimmer und verwinkelte Flure sind typisch für Bauten aus den 1950er und 1960er Jahren. Das Bad fristete zumeist ein Schattendasein zwischen guter Stube und Esszimmer. Wie also lässt sich daraus ein Raum zaubern, der modernen Ansprüchen gerecht wird?

Wenn möglich, bietet es sich an, nicht tragende Wände zu entfernen. Wenn zufällig eine Einzeltoilette neben dem Bad liegt – das ist nicht unüblich – lässt sich schnell ein größerer Raum für Dusche und Co. schaffen. Alternativ ist es häufig möglich, einen anderen Raum aufzulösen und mit dem Badezimmer zu vereinen. Die alten Baupläne geben Aufschluss, welche Wände eingerissen werden können, ohne die Statik zu gefährden.

Den Raum sinnvoller nutzen

Ist eine Vergrößerung nicht möglich oder schafft sie allein nicht genug Raum, gibt es verschiedene Optionen, um die Aufteilung zu verbessern. Ganz typisch für alte Häuser ist die Duschkabine. Problem: Sie wirkt abgeschlossen und verkleinert das Badezimmer gefühlt um mehrere Quadratmeter. Nicht zuletzt wirkt der große Aufbau mit milchigen Kunststofftüren altbacken. Lösung: die Duschkabine entfernen und durch eine offene Dusche ersetzen. Wenn die Konstruktion bodengleich ist, fügt sie sich wesentlich besser in den Raum ein. Sie ist zudem barrierefrei und erleichtert den Ein- und Ausstieg. Besonderen Luxus verspricht eine offene Dusche mit bodentiefen Fenstern. Falls möglich, ist es eine Überlegung wert, im Rahmen der Sanierung eine entsprechende Öffnung in die Wand zu schneiden.

Wer gerade dabei ist, das Badezimmer umzugestalten, sollte auch die Toilette überdenken. In älteren Gebäuden finden sich häufig die Stand-WCs. Hängende, spülrandlose Toiletten wirken optisch leichter und moderner. Zudem gelingt die Reinigung viel einfacher. In kleinen Badezimmern ist Stauraum übrigens unnötiger Luxus. Handtücher, Wäsche und Duschgel lassen sich problemlos nebenan lagern.

Tricks und Tipps für ein Raumwunder ohne mehr Grundfläche

Wände zu entfernen, ist keine Option und die offene Dusche ist auch bereits vorhanden? Selbst dann gibt es Möglichkeiten, das Badezimmer moderner und größer erscheinen zu lassen. Häufiger Ansatzpunkt sind die Fliesen. Im Altbau finden sich meistens kleine Kacheln, noch dazu in dunklen Farben. Großformatige Fliesen in hellen Tönen wirken freundlicher und weitläufiger. Soll der Raum durch Abtrennungen unterteilt werden, dann bietet sich hierfür Glas an. Es lässt Blicke hindurch, hält aber zugleich Spritzwasser ab und ist einfach zu reinigen.

Wie in jedem Raum funktioniert auch im Badezimmer der Spiegel-Trick sehr gut. Ein großer Spiegel erzeugt ein üppiges Raumgefühl, obwohl in Wirklichkeit nur wenige Quadratmeter Platz sind. Im modernen Bad eignen sich Infrarot-Spiegel sehr gut. Die haben mindestens zwei Vorteile: Erstens erzeugen sie eine angenehme Wärme auf der Haut, die beim Ausstieg aus der Dusche echten Luxus darstellt. Zweitens sorgt die Wärme dafür, dass die Spiegelfläche nicht oder kaum beschlägt – ein Problem, mit dem Besitzer kleiner Badezimmer sonst ebenfalls zu kämpfen haben. Ob mit Umbau oder neuer Ausstattung: Es gibt viele Tricks, das Mini- oder Schnäppchenhaus ganz groß rauskommen zu lassen.

Bildquellen: jodiejohnson / iStock.com (Bild 1), KatarzynaBialasiewicz / iStock.com (Bild 2), Ellie K Design / houzz.de (Bild 3+4)

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