Klimaanlage im Tiny House –
wie sinnvoll ist das?

Ein Tiny House ist praktisch. Mit ihm kann man sparen und nachhaltig leben. Leider heizt es wegen der relativ schlechten Dämmung> auch schnell auf. Der Gedanke liegt daher nahe, bei aller konzeptuellen Reduzierung auf das Wesentliche noch Platz für eine Klimaanlage einzuplanen. Ergibt das Sinn?

Sommer, Sonne, Hitze – das Tiny House als Sauna

Tiny Houses „on Wheels“ werden in Deutschland auf Trailer, also Pkw-Anhänger, aufgebaut. Zugunsten der Mobilität – und des damit einhergehenden Gewichtslimits und der maximal zulässigen Außenmaße – müssen Abstriche beim Wandaufbau und damit bei der Dämmung gemacht werden. Wer eines der mobilen Minihäuser bewohnt, merkt schnell, dass es im Hochsommer im Inneren recht ungemütlich werden kann.

Tiny Houses sind in der Regel nicht annähernd so effektiv gedämmt, wie es bei stationären Häusern der Fall ist. Genauso, wie der Raum im Winter schnell und stark auskühlen kann, heizt er sich im Sommer leicht auf – die Körperwärme der Bewohner und Abwärme von elektronischen Geräten tragen das Ihrige dazu bei. Bei entsprechenden Außentemperaturen kann die Innentemperatur auf diese Weise schnell auf 30 Grad und mehr steigen. Auch wenn man die Temperatur nachts durch Querlüften wieder runterzubringen vermag, kann es nicht der Sinn eines Wohnhäuschens sein, dass man sich als BewohnerIn tagsüber einen anderen, kühleren Aufenthaltsort suchen muss.

Für unsere Gesundheit ist es wichtig, uns vor Überhitzung zu schützen. Sie strapaziert unseren Kreislauf, lässt uns unkonzentriert werden und führt zu schlechter Nachtruhe. Vor allem um die Mittagszeit sollte man die Hitze nicht unterschätzen. Um einen Hitzeschlag und ähnliche negative Auswirkungen zu verhindern, macht es tatsächlich Sinn, in ein effektives Kühlsystem zu investieren.

Auswirkungen von Hitze auf die Gesundheit:

  • Hitzbläschen auf der Haut
  • Wasser-Einlagerungen (Ödeme) in Knöcheln und Schenkeln
  • Schwindelgefühl beim Stehen und Bewusstlosigkeit
  • schmerzhafte Muskelkrämpfe, v. a. nach Sport
  • Erschöpfungssyndrom: Schwäche, Unwohlsein, Kopfschmerzen, Schwindel, niedriger Blutdruck, Körpertemperatur normal
  • Hitzschlag: gestörtes Bewusstsein, eventuell Krämpfe, Erbrechen, Durchfall, niedriger Blutdruck, Körpertemperatur partiell über 40ºC.

Kompetente Anbieter von Klimageräten können dabei beraten, für jeden Wohnraum die richtige Klimaanlage zu finden. In jedem Fall wird eine Split-Klimaanlage empfohlen. Geräte dieses Typs sind deutlich leiser und effektiver als mobile Monoblock-Anlagen. Einzig die Positionierung des außenliegenden Systemteils kann eine Herausforderung sein. Wegen der Kühlmittel muss sie von einem Experten durchgeführt werden. Wegen seiner Geräuschentwicklung sollte das Außengerät nicht zu nahe vor dem Schlafzimmerfenster stehen.

Monoblock-Anlagen sind lauter und kosten mehr Energie als Split-Anlagen. Da sie weniger Leistung bringen, müssen sie stärker arbeiten, um zu kühlen. Dabei heizt sich auch das Gerät selbst auf, was wieder zu mehr Gegenarbeit führt. Die kleinen, mobilen Anlagen sind deutlich günstiger und daher verlockend. Auf lange Sicht ist eine Split-Anlage jedoch deutlich stromsparender und nachhaltiger.

Ausstattungsmerkmale von Klimaanlagen beachten

Energie sparen

Wer ein Tiny House besitzt, legt in der Regel Wert auf Nachhaltigkeit und preiswerte Finanzierungen. Deswegen sollten Bewohner besonders auf die Energieeffizienz ihres neuen Klimageräts achten. Diese sollte bei A oder darüber liegen, um stromsparend zu arbeiten. Bei einem kleinen Raum braucht das Gerät dazu keine hohe Leistungskraft, um die gewünschte Kühlung zu erreichen. Eine energieeffiziente Klimaanlage mit hoher Leistung hat so im Handumdrehen den Raum heruntergekühlt und spart damit Strom. Durch die Inverter-Technologie kann eine Klimaanlage nämlich messen, ob die Wunschtemperatur erreicht wurde, und ihre Leistung dementsprechend anpassen.

Leise Klimaanlagen

Klimaanlagen machen, wie die meisten laufenden elektronischen Geräte, Geräusche. Wenn man dauerhaft neben ihr sitzt oder versucht dabei zu schlafen, kann das stören. Manche Hersteller konzentrieren sich deshalb besonders darauf, Klimageräte mit geringen Dezibelzahlen herzustellen. Während der Nacht liegt ein normaler Geräuschpegel für einen Wohnraum bei 22 bis 25 Dezibel. Energieeffiziente Klimaanlagen können einen Geräuschpegel von 20 Dezibel erreichen, weshalb sie neben dem Schlaf nicht stören.

Zusatzfunktionen

Gerade moderne Split-Klimaanlagen kommen mit einer Vielfalt an Funktionen. Die Geräte kühlen nicht nur Luft. Manche von ihnen können im Winter ihre Funktion umschalten und stattdessen heizen. Viele von ihnen kommen zusätzlich mit der Funktion, die Luftfeuchtigkeit eines Raums anzupassen und die Luft von Nikotin, Pollen und Staub zu filtern. Gesteuert werden einige von ihnen inzwischen mit Apps. Dadurch kann man auch unterwegs anpassen, welche Temperatur im Tiny House herrschen soll.

Fazit

Klimaanlagen können auch für Tiny Houses eine wertvolle Anschaffung sein. Wer sich vor der hochpreisigen Anschaffung scheut, sollte beachten, wie sehr unsere Gesundheit durch Hitze beeinträchtigt werden kann. Eine Split-Klimaanlage hat ihren Preis, dafür bringt sie aber auch eine gute Leistung. Sie ist effizient und spart damit Stromkosten. Wer die Anlage häufig nutzt, wird davon profitieren.

Bildquellen: Jed Owen / Unsplash (Bild 1), Nessa Elessar / Youtube (Video), simpson33 / istock.com (Bild 2).

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