Haushaltstipps von den Profis:
Streifenfreie Fenster

Kleine und kleinste Eigenheime können auf ganz besondere Weise ein wohliges Wohngefühl vermitteln. Damit dies jedoch auf Dauer so bleibt, darf die Instandhaltung nicht vernachlässigt werden. Die Pflege des Gartens und auch das regelmäßige Putzen und Aufräumen des Wohnraumes gehört deshalb zum Pflichtprogramm. Manche Ecken, wie zum Beispiel die Küche, nimmt man sich ganz selbstverständlich häufiger vor als andere. Wer den Hausputz aber nicht gerade mit Genuss zelebriert, wird sich dem Fensterputz möglicherweise nur zweimal im Jahr widmen: einmal beim Frühjahrsputz und einmal im Herbst.
Geht es Ihnen auch so, dass Sie sich angesichts frisch geputzter Fenster dann dennoch fragen, warum Sie die Fenster nicht einfach öfter reinigen? Was uns vom Fensterputzen abhält, ist meistens die Erwartung, dass beim Putzen Streifen zurückbleiben und die ganze Aktion somit im Frust endet. Deshalb haben wir hier ein paar Tipps von Profis zusammengestellt, die Ihnen sicher helfen, den „Knoten“ zu lösen:

Wasser, Abzieher und Co.

Auch wenn es verschiedene Herangehensweisen gibt, Fenster blitzblank zu bekommen: Immer wird dazu Wasser benötigt. Sofern Ihr Leitungswasser kalkhaltig ist, verwenden Sie (zumindest für den zweiten Durchgang) destilliertes Wasser. Potenzielle Kalkrückstände können dadurch erst gar nicht entstehen. Ebenso entscheidend ist die Temperatur: Lauwarm heißt hier die Devise. Sowohl bei kaltem, als auch heißem Wasser können beim Abziehen durch die zu langsame oder zu schnelle Verdunstung auf der Glasscheibe Streifen entstehen. Aus dem gleichen Grund sollten Sie die Fenster nicht bei Sonnenschein putzen: Auf sonnenbeschienenen bzw. erwärmten Scheiben entstehen ebenfalls leichter Schlieren. Der beste Zeitpunkt zum Fensterputzen ist ein moderat warmer, bewölkter Tag.

Reinigen Sie die Fenster mitsamt den Fensterramen und allen Verfugungen erst einmal mit einem Schwammtuch vor und wechseln Sie dann das Wasser. Auch wenn der Grad der Verschmutzung natürlich eine Rolle spielt, sollte das Wasser dennoch während des Putzens immer wieder ausgetauscht werden – nicht, dass der zuvor entfernte Schmutz an einer anderen Stelle neu aufgetragen wird und dadurch Schlieren bildet. Für das darauf folgende Putzen der Scheiben benötigen Sie einen Abzieher mit einer unbeschädigten, nicht abgenutzten Gummilippe.

Mögliche Reinigungsmittel

Um die Fenster des Minihauses zu säubern, können verschiedene Hausmittel genutzt werden:

  • Spülmittel: Geben Sie dem Putzwasser ein paar Tropfen Spülmittel bei. Dies dient einerseits der Fettlösung und senkt andererseits die Oberflächenspannung des Wassers, womit das Abziehen des Wassers auf der Scheibe erleichtert wird.
  • Schwarzer Tee: Als Zusatz zum Putzwasser bietet sich auch Schwarzer Tee an. Hierzu gibt man eine Tasse aufgebrühten und abgekühlten Tee in 5 Liter Wasser. Die im Tee enthaltenen Gerbstoffe lösen Fett sehr gut.
  • Essig: Essig hat zwar eine entkalkende Wirkung und wird gerne dem Putzwasser zugegeben, er kann jedoch leicht die Materialien des Fensterrahmens und die Verfugung angreifen. Die sanftere Alternative zu Essig ist Zitronensaft.
  • Brennspiritus: Brennspiritus besitzt eine hohe Fett- und Kalklösekraft. Ethanol hinterlässt auf der Fensterscheibe einen dünnen Film, der ein Beschlagen verhindert, weshalb er auch für das Reinigen von Autoscheiben gut geeignet ist. Bei der Zugabe von Brennspiritus zum Putzwasser muss beachtet werden, dass Ethanol das Wasser auf der Scheibe schneller verdunsten lässt. Die Temperatur des Putzwassers sollte also etwas niedriger als ohne Zusatz sein.
  • Druckerschwärze: Ein verbreiteter „Putzhack“ aus Großmutters Zeiten ist die Verwendung alter Zeitungen zum Trockenwischen. Sowohl Glasscheiben als auch Druckerschwärze weisen heutzutage allerdings eine andere Materialzusammensetzung auf als anno dazumal. Aus diesem Grund ist die Verwendung alter Zeitungen zum Fensterputzen NICHT mehr zielführend.

Das passende Werkzeug zur Reinigung

Säuberungsmittel alleine reichen zum Fensterputzen nicht aus – eine zusätzliche Ausrüstung ist vonnöten:
Neben dem bereits erwähnten unabdingbaren Fensterabzieher ist die Anschaffung eines Fensterwischers empfehlenswert. In Kombination sind diese beiden Arbeitsmittel die ideale Ausstattung: Mit dem Fensterwischer tragen Sie das Putzwasser auf – dieser dient also dem sogenannten Einwaschen –, mit dem Abzieher ziehen Sie es samt dem Schmutz ab. Der Fensterwischer kann auch dazu dienen, das an der Fensterscheibe herunterlaufende Wasser aufzufangen und den Abzieher nach jeder Bahn daran abzustreifen, um überschüssiges Wasser und Schmutz von der Gummilippe zu entfernen. Einige Hersteller bieten Wischer und Abzieher im Set an.

Mit dem Abzieher sollten Sie immer ganze Bahnen ziehen und nicht zwischendurch absetzen. Bewährt hat es sich außerdem, die Innenseite der Fenster horizontal und die Außenseite vertikal abzuziehen (oder umgekehrt). Dadurch lässt sich bei einzelnen eventuell doch zurückbleibenden Streifen leicht erkennen, ob auf der Innen- oder Außenseite nachgewischt werden muss.

Aus eigener Erfahrung können wir auch die elektrisch betriebene Variante eines Abziehers empfehlen: einen Fenstersauger. In unserem Fall handelt es sich um den Fenstersauger von Kärcher, von dem wir restlos begeistert sind und der das Putzen vor allem größerer Glasflächen zur reinsten Freude macht.

Auch wenn das Arbeiten mit Fensterwischer in der einen Hand und Abzieher in der anderen Hand eine Übungssache ist, überkommt einen damit leicht das Gefühl, ein weiteres Paar Arme und Augen wäre nützlich: Während man den Putzvorgang im Blick behält, tropft allzu leicht an der Scheibe herunterrinnendes Wasser vom Fensterrahmen auf den Boden. Im Gegensatz dazu nimmt einem dieses Auffangen der Fenstersauger gleich beim Abziehen ab. Das Aufsagen erfolgt gründlich, streifenfrei und mit hoher Zeitersparnis. Achten Sie aber auch beim Fenstersauger darauf, die Gummilippe nach jeder abgezogenen Bahn an einem Mikrofasertuch oder dem Fensterwischer abzuwischen!

Befindet sich ein Dampfreiniger im Haus, kann auch dieser – mit einem dafür geeigneten Aufsatz, wie Dampftuch oder Handdüse – für die Säuberung der Fenster genutzt werden. Auch damit ist man besonders umweltfreundlich unterwegs. Allerdings sollte im Fall von Minihäusern mit ihrem naturgemäß kleinen Raumvolumen generell auf möglichst wenig Dampfentwicklung im Innenbereich geachtet werden. Eine hohe Luftfeuchtigkeit trägt ansonsten schnell zu Schimmelbildung bei.

Was im Nachgang zu tun ist

Damit die Fenster im Minihaus ihren streifenfreien, letzten Schliff bekommen, muss nach dem eigentlichen Putzvorgang noch einmal kurz Hand angelegt werden: Mit einem Fensterleder oder Mikrofasertuch werden an den Übergängen zum Fensterrahmen verbliebene Tropfen weggewischt und letzte Schlieren beseitigt.

Eine Nachbehandlung der Fenster kann außerdem mit diesen Mitteln erfolgen:

  • Leinöl: Alten, matt gewordenen Fensterscheiben kann Leinöl zu neuem Glaz verhelfen. Auch hier hängt der Effekt von der Beschaffenheit des Glases ab – machen Sie also erstmal einen Test an einer unauffälligen Stelle! Nach etwas Einwirkzeit wird gründlich nachgereinigt.
  • Kriechöl: Mit einem mit etwas Kriechöl benetzten Tuch kann abschließend über die untere Gummidichtung des Fensters gewischt werden. Dies dient zur Reinigung und Pflege der Dichtung und lässt Regenwasser leichter ablaufen.
  • Regenabweiser: Im Kfz-Fachhandel gibt es Produkte zur Behandlung von Autoscheiben. Diese können ebenfalls für Fenster eines Tiny Houses verwendet werden und sorgen für einen „Lotus-Effekt“, bei dem der Regen abperlt und Schmutz nicht haften bleibt. Der gleiche Effekt entsteht übrigens durch eine werksseitige Beschichtung der Fensterscheiben mit Nanopartikeln aus Titandioxid. Selbstreinigende Fenster kosten etwas mehr als normales Wärmeschutzglas, ersparen Ihnen aber zu weiten Teilen das Fensterputzen und sind insbesondere für schlecht erreichbare Fensterflächen eine gute Lösung.

 
Bildquellen: Victor Garcia / Unsplash (Bild 1), Bildarchiv Austria (Bild 2).
 

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