Wer an Bayern denkt, dem kommen viele Dinge in den Sinn – Berge, Seen, Natur, vielleicht auch Lederhosen, Traditionen, Fußball und wohl auch die Schlösser von König Ludwig II. Aber ein englisches Country House inmitten der Bayerischen Staatsforste? Diese Kombination kann man sich kaum vorstellen. Vor über 100 Jahren gab es jedoch eine unabhängige Dame aus England, die genau dieses Zusammenspiel umgesetzt hat. Doch wie kam es dazu?

Im London der 1870er Jahre wuchs Mary Isabel Portman als 10. Kind des 2. Viscounts William Henry Berkely Portman auf. Sie war eine emanzipierte Person und zählte schon damals zu den ersten Frauen, die Auto fuhren. Mary Isabel Portman studierte in Leipzig Musik. Sie war eine außerordentlich talentierte Geigerin, besaß selbst eine „Guarneri del Gesù“ und hatte berühmte Musiker als Freunde. 1913 war sie mit der Pferdekutsche bei Garmisch-Partenkirchen unterwegs, auf der Suche nach dem Schachenhaus von König Ludwig II., als sie anhalten ließ. Die Kranzbach-Wiesen faszinierten sie. Beim Betrachten der ‚goldenen Runde‘ von Wetterstein, Karwendel und Zugspitze entschied sie: „Hier werde ich mir mein Hideaway bauen!“ Gesagt, getan. Die bekannten englischen Architekten Detmar Blow und Fernand Billerey wurden engagiert und lieferten die Baupläne in der Stilrichtung der englischen „Arts and Crafts“ Bewegung. Der Bau begann und wurde trotz des ersten Weltkrieges 1915 fertiggestellt. Als Engländerin musste Mary Portman aus Deutschland fliehen. 1931 ist sie in Montreux verstorben und es wird vermutet, dass sie ihr Schloss Kranzbach nie fertig gesehen hat.

Das Haus wurde in den darauffolgenden Jahren mehrmals verkauft und für unterschiedliche Zwecke genutzt. Erst die aktuellen Eigentümer ließen sich beim Umbau und bei den Erweiterungen von Mary Portmans Vision eines „Hideaways“ inspirieren. Sie ließen auch wieder eine bestimmte „englishness“ einfließen, um Mary Isabel Portman zu huldigen. So hatte ein weiteres Mal eine englische Dame ihre Finger im Spiel – den alten Gemäuern wurde mit Witz und Charme ein zeitgeistiges, stilvolles Leben einhaucht. Interior Designerin Ilse Crawford aus London hat diese sensible Aufgabe übernommen und sorgt im heutigen Mary Portman House durch liebevolle Details und haptisch hochwertige Ausstattung für ein besonderes Ambiente.

Seit 2007 wird »Das Kranzbach« als Wellness-Refugium geführt und ist ein besonderer Rückzugsort für Ruhesuchende. Die goldene Runde beeindruckt auch heute die Gäste des 5* Hotels und bietet wunderbare Ausblicke. Die Natur rundum und die besondere Ruhelage sind die eigentlichen Attraktionen in Kranzbach. Weitere Schwerpunkte sind unter anderem auch Yoga und Meditation. Seit 2018 gibt es einen besonderen Rückzugsort mitten im Wald – das Meditation House by Kengo Kuma. Und sogar Minihaus-Liebhaber kommen hier auf ihre Kosten: Auch in den kleinen Torhäusern befinden sich Gästesuiten und ca. 100 m vom Hotel entfernt liegt in 4 m Höhe umgeben von Baumwipfeln das Kranzbach-Baumhaus, ein idealer Ort für Romantiker, Kreative und Ruhesuchende.

Bildquellen: Hotel Kranzbach (Bild 1+3), Portman/Lafayette (Bild 2)

 


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