(Aus-)Bauen mit Aluprofilen:
individuell und nachhaltig

Wenn es zwei Top-Trends im Bauwesen gibt, dann wohl diese: Nachhaltigkeit und Individualität. Besonders der Bereich der Werkstofftechnik zeichnet sich durch viele innovative Entwicklungen aus. Und so kommt es auch, dass es selbst für Aluminium Anwendungsbereiche gibt, die auch aus ökologischer Sicht vertretbar sind: Insbesondere Aluprofile können bei der Realisierung individueller und nachhaltiger Wohnlösungen zum Einsatz kommen.

Aluprofile im Bauwesen: keine neue Technik

Aluprofile sind in der Architektur nicht neu. Aus bauphysikalischer Sicht haben sie zunächst zwei entscheidende Vorteile: eine hohe Stabilität und ein geringes Gewicht. So finden sich zahlreiche Konstruktionen aus Aluminium. Das Spektrum reicht von der Industrieanlage bis zu Terrassenüberdachung und Wintergarten. Insbesondere im Tiny House kann der Werkstoff gute Dienste leisten: Wer bei möglichst geringem Gewicht einen belastbaren Innenausbau umsetzen möchte, greift häufig auf Aluprofile zurück.

Aluminium und Nachhaltigkeit

Allerdings ist Aluminium in Hinblick auf die Nachhaltigkeit in Verruf geraten. Wo liegt das Problem? Es ist vor allem die Gewinnung des Metalls aus Erzen wie Bauxit. Das Verfahren erfordert zum einen den Einsatz von konzentrierten Säuren, zum anderen wird das dreiwertige Aluminium elektrisch reduziert. Weniger technisch ausgedrückt: Mit einer gehörigen Menge Strom wird das reine Aluminium aus dem Erz gewonnen. Daher ist die Produktion des Metalls traditionell mit der Freisetzung von CO2 verbunden. Was also ist an Aluminium nachhaltig?

Nachhaltiges Aluminium: eine Neuheit im Bauwesen

Dass Aluminium ökologisch sein kann, resultiert aus der Wiederverwendbarkeit. Dazu wieder etwas Hintergrundwissen: Das Metall wird nur selten legiert. Von Natur aus bildet es nämlich eine schützende Oxidschicht auf der Oberfläche. Wenn ein altes Alu-Bauteil nicht mehr benötigt wird, lässt sich daraus also ohne viel Umstand ein neues herstellen. Zudem rücken klimafreundliche Produktionsmethoden verstärkt in den Fokus. Ein weiterer Vorteil: Aluminium ist durch den beschriebenen „Selbstschutz“ außerordentlich lange haltbar. Das senkt zum einen die Kosten für Instandhaltungsmaßnahmen, zum anderen wird kein erneuter Materialeinsatz erforderlich.

Strangpressprofile aus Aluminium für Fenster, Türen und viele weitere Anwendungen

Wie wird das Metall im Bauwesen eingesetzt? Häufig werden aus Aluminium Strangpressprofile hergestellt. Die lassen sich schon in geringen Stückzahlen günstig produzieren. Das Verfahren ist zudem energetisch sparsam. Ein weiterer Vorteil: Die Produkte, die daraus entstehen können, sind vielfältig. Strangpressprofile aus Aluminium eignen sich zum Beispiel für den Innenausbau – als Unterkonstruktion zum Abhängen von Decken oder beim Einziehen von Zwischenwänden. Aber auch für Fensterrahmen sind sie gut geeignet: Die Pressprofile schneiden in Kombination mit Holz besonders gut ab, wenn es um Wohngesundheit geht. Ebenso eignen sich Strangpressprofile aber auch für zahlreiche andere Bauteile mit Längen von bis zu 60 Metern, sofern gewünscht auch als „Endlosmaterial“. Daher resultiert übrigens auch der Name des Verfahrens, das Aluminium wird in (langen) Strängen gepresst.

Hohe Designfreundlichkeit für individuelle Anfertigungen

Nachhaltigkeit lässt sich mit Aluminium also erreichen, auch günstige Preise und stabile Konstruktionen sind möglich. Das erklärt bereits, warum die Profile im Bauwesen so beliebt sind. Hinzu kommt aber noch ein besonderer Aspekt: die Designfreundlichkeit.

Gerade im Strangpressverfahren lassen sich aus Aluminium diverse Formen herstellen. Die Möglichkeiten reichen bis hin zu komplexen Bauteilen, die trotzdem in wenigen Schritten realisierbar sind. In Kombination mit der geringen Stückzahl, ab der eine Konstruktion wirtschaftlich ist, ergibt sich hieraus ein enormes Potential für individuelle Entwürfe. Wenn gewünscht, lassen sich mit dem Verfahren sogar Bauteile nach Maß herstellen, ohne das Budget zu sprengen. Ob das für ein Minihaus oder Tiny House nötig ist, hängt von den eigenen Ansprüchen ab. Hersteller von Modulhäusern setzen jedenfalls zunehmend auf Alu-Profile. Und wer selbst bauen möchte: Es gibt auch viele Profile mit Standard-Maßen, die mit speziellen Eckverbindern sehr einfach zu individuellen Wohnträumen zusammengefügt werden können – sei es der im Headerbild dargestellte Waschtisch, die in der folgenden Bauanleitung zu sehende Regalwand oder andere Einbaumöbel …

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