Wie zu Großmutters Zeiten:
Heizen und Kochen mit Holz
Immer dann, wenn die Heizperiode bevorsteht, liegt es besonders nahe, sich über Möglichkeiten zur autarken Energieversorgung Gedanken zu machen: Wie wird man unabhängig von Ölpreisen und Stromversorgern? Hier im Blog hatten wir schon mehrmals das Thema „Autarkie“ aufgegriffen und die verschiedenen Möglichkeiten zur Wärme- und Stromerzeugung – wie Photovoltaik, Solarthermie, Warmluftkollektoren und Heizen mit Holz – beleuchtet. Etwas zu kurz gekommen, ist dabei die Frage, wie man sich mit einfachen Mitteln krisenfest macht.
Nicht nur auf Internetpräsenzen wie hartgeld.com werden Tipps und Checklisten zur Krisenvorsorge (PDF) ausgetauscht, auch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe stellt auf seiner Website klar, dass es in der Verantwortung jedes Bürgers liegt, eine Notversorgung für sich und seine Familie sicherzustellen, um sich selbst helfen zu können, bis organisierte Hilfe eintrifft. In diesem Rahmen sollten ständig Vorräte für mindestens zwei Wochen verfügbar sein.
Nun ist Vorratshaltung das eine, Energieversorgung das andere. Wie lassen sich Mahlzeiten zubereiten oder selbst Wasser abkochen, wenn die Stromversorgung zusammengebrochen ist? Manch einer unserer Leser mag sich bei einem kürzeren Stromausfall bereits einmal im Dunkeln sitzen gefunden haben und sich bei dieser Gelegenheit darüber bewusst geworden sein, wie abhängig wir von der Elektrizität geworden sind.
Krisenvorsorge und Nostalgie in einem sind die „Küchenhexen“, die Festbrennstoffherde aus Großmutters Zeiten: Unabhängig von der Öl-/Gas-/Stromversorgung lässt sich damit das Häuschen heizen und auch kochen. Neuere, wassergeführte Festbrennstoffherde, sogenannte Zentralheizungsherde, sorgen gleichzeitig auch für das Warmwasser im Haus. Festbrennstoffherde können mit Holzscheiten, Pellets oder Briketts befeuert werden.
Romantik und Krisensicherheit
Selbst mit einer „Küchenhexe“ im Haus wird im Normalfall wohl eher auf einem Elektroherd gekocht werden. Im Alltag geht die Praktikabilität dann eben doch über die Romantik: Das Kochen auf dem Holzherd mit vorherigem Anfeuern ist gewöhnungsbedürftig, zur Temperaturregelung lassen sich die Töpfe nur auf weniger heiße Bereiche der Herdplatte verschieben und durch den beim Öffnen des Brennraumes austretenden Qualm muss die Küche öfter geweißelt werden als ohne Holzherd.
Der Blick auf ein loderndes Feuer ist allerdings der Inbegriff von heimeliger Atmosphäre. Kein Wunder also, dass die meisten Teilnehmer unserer Minihaus-Umfrage einen Kaminofen als Teil der Wunschausstattung ihres kleinen Traumhauses angaben. Hier lässt sich auch das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden: Je nachdem, wo die persönliche Priorität liegt, ob bei der heimeligen Atmosphäre oder der Autarkie, lassen sich unterschiedliche Ausprägungen der Kombination Holzherd/Kaminofen wählen. Vom Kaminofen mit großem Sichtfenster und einer Warmhalte- oder Kochplatte „on top“ (oder einem integrierten Backrohr) bis zum Festbrennstoffherd, der ebenfalls mit (wenn auch kleinerem) Sichtfenster erhältlich ist, gibt es viele Variationen.
Feststoffbrennherde für jeden Geldbeutel
Kleine Kaminöfen gibt es im Baumarkt bereits ab etwa 250 Euro zu kaufen, für Feststoffbrennherde muss man dagegen schon etwas tiefer in die Tasche greifen. Erhältlich sind diese ab etwa 700 Euro bei Baumärkten wie Obi, Hagebau oder Hellweg – gebraucht auch günstiger auf Ebay.
Bei der Auswahl des passenden Produktes sollte Marken wie Wamsler, Lohberger oder Firetube Vorzug gegeben werden, da Billigware aus dem Ausland häufig nicht für den Dauerbetrieb geeignet ist – und dieser sollte ja zumindest nicht von vorneherein ausgeschlossen sein.
Die Lohberger-Heizungsherde der Produktlinie Varioline* lassen sich übrigens um ein Pelletmodul erweitern, das das Beheizen sehr komfortabel macht: Per zeitgesteuerter Zündautomatik können mit dem Pelletmodul die im Brennraum abgelegten Holzscheite entzündet oder es kann ausschließlich mit Pellets geheizt werden. Auch in puncto Design können sich die modernen Festbrennstoffherde sehen lassen, kosten aber auch leicht ein paar tausend Euro.
Bildquellen: THCUG (Bild 1), Ziko-C/Wikipedia (Bild 2), Rainbow Valley Design & Construction – Portland via Houzz.de (Bild 3).