Mobiles Wohnen:
Domizile auf Rädern
Was gemeinhin als „Wohnwagen“ bezeichnet wird, ist weniger zum (dauerhaften) Wohnen, als vielmehr für den Urlaub (in vorzugsweise wärmeren Regionen) gedacht. Wagen zum dauerhaften Wohnen sollten sich durch eine solide Ausführung und gute Dämmung auszeichnen. Neben den wintercampingtauglichen Mobilheimen sind das Schaustellerwägen, ausgebaute Schindelwägen und natürlich die „Tiny Houses“. Aber nicht nur zur Herstellung all dieser mobilen Wohnsysteme ist handwerkliches Geschick notwendig, sondern auch zum Innenausbau:
Ein ausbaufähiger Wagen kann, entsprechende Ambitionen vorausgesetzt, nach eigenen Vorstellungen ausgebaut und wohnlich gestaltet werden. Anregungen für einen zweckmäßigen und ansprechenden Innenausbau findet man auf zahlreichen Seiten im Internet (wie man rechts im Bild sieht, sogar bei airbnb) – dies jedoch vor allem auf englischsprachigen Websites. Deutschsprachige Hilfestellungen zu Handwerkerthemen und zur Umsetzung von Bauanleitungen gibt es u. a. auf helpster.de*, einem Ratgeberportal zu jeglichen Themen, Sachverhalten und Fragestellungen. Interessante Anregungen finden Selberbauer auch im „Sägeblatt“, der Kundenzeitschrift der Firma Logosol (die Onlineversion ist über die Firmenwebsite einsehbar). Logosol ist ein Anbieter von unterschiedlichsten Holzbearbeitungsmaschinen – nicht nur für gewerbliche Kunden und die Industrie, sondern z.B. mit dem Kleinsägewerk M8 auch für passionierte Häuslebauer. An diese wenden sich u. a. auch die vom Unternehmen organisierten Kettensägen-Schnitzkurse und Blockhausbaukurse. Wer sich also ein eigenes fahrbares Holzhaus bauen will, kann sich auch dort Inspirationen holen.
Das etwas andere Wohnkonzept
Mobiles Wohnen bietet zahlreiche Vorteile. Als Tiny House-Bewohner kann man relativ schnell und unkompliziert den Wohnort wechseln – sei es aus Privat- oder Berufsgründen. Auch wenn die deutschen Bauvorschriften und die Fahrzeugzulassungsverordnung Bauherren mobiler Domizile einige Hürden in den Weg legt, so lassen sich solche Projekte bei entsprechender Planung auch hierzulande gut realisieren: Wer nicht unbedingt auf eigenem Grund und Boden leben will, kann z.B. eine Parzelle auf einem, den rollenden Häuschen aufgeschlossenen Campingplatz oder in einem Mobilheimpark pachten. Einige solcher Plätze – wie der sehr idyllisch angelegte „FreizeitPark Rodenbach“ in Hessen – bieten sogar die Möglichkeit, den Campingplatz als Hauptwohnsitz eintragen zu lassen. Mit einer jährlichen Pacht von durchschnittlich € 2.000-3.500 können Tiny-House-Besitzer, die es aus den Ballungsgebieten ins Grüne zieht, so einiges an Mietkosten sparen.
Platzsparend einrichten!
Ein Wohnwagen besitzt natürlicherweise eine begrenzte Wohnfläche. Dennoch ist durch eine effiziente Planung eine komplette Wohnungsausstattung möglich: Eine voll eingerichtete Küche, ein Esstisch, der bei Bedarf zu einer Arbeitsfläche umfunktioniert wird oder gar ein Kamin – der Vielfalt und Gestaltungsmöglichkeiten sind keine Grenzen gesetzt. Ein Wassertank sorgt für eine ausreichende Wasserversorgung im Bad und platzsparende Gasflaschen können zum Kochen verwendet werden. Im Idealfall ist das mobile Wohnhaus durch eine Photovoltaikanlage autark, kann aber natürlich auf einem entsprechenden Stellplatz an ein nebenstehendes Gebäude oder das öffentliche Netz angeschlossen werden.
Minihäuser gibt es in den vielfältigsten und skurrilsten Ausführungen – je individueller, desto schöner. Bei mobilen Häuschen, die bei Bedarf auf der Straße vortbewegt werden sollen, sind der Gestaltung im Hinblick auf die Verkehrssicherheit Grenzen gesetzt. Schlanke Aufbauten, die nur geringfügig über das Fahrgestell hinaus gehen, sind zur Vermeidung unnötiger Schwierigkeiten bei der Konzeption unbedingt zu bevorzugen.
Bildquellen: Handcrafted Movement / iStock.com (Bild 1), FreizeitPark-Rodenbach.de (Bild 2), MiniMotives.com (Bild 3)
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