Um sich den Traum vom Eigenheim zu erfüllen, entscheiden sich immer mehr Bauherren aufgrund der gut kalkulierbaren und oft günstigen Baukosten für ein Fertighaus. Gerne wird im Vorfeld beim Kassensturz aber nicht berücksichtigt, dass zu den Kosten für das Haus noch Baunebenkosten und die Kosten für das Bauland hinzukommen. Letztere machen vor allem im Einzugsbereich von Städten, aber auch im attraktiven ländlichen Raum einen immer höheren Anteil der Baukosten aus. Deswegen entwickelt sich seit einiger Zeit ein neuer Trend: kleine Häuser auf kleinerem Grund (oder gar auf Pachtgrund). Welche Vorteile kleine Häuser neben dem Bedarf an kleinerem Baugrund noch bieten, erfahren Sie in hier.

Vorteil #1: Günstiges Bauen

Wer sich ein eigenes Haus baut oder kauft, tut dies in der Regel nicht nur, weil er etwas Eigenes besitzen möchte. Auch der Wunsch nach individuell gestaltbarem Wohnraum führt oft zu dieser Entscheidung. Am ausgiebigsten individuell gestalten lässt sich natürlich ein selbstgebautes Haus. Dies ist mit ein Grund, warum Tiny Houses inzwischen so beliebt sind: Sie lassen sich, wie das oben abgebildete Beispiel, nach online verfügbaren Bauplänen (in diesem Fall denen des „hOMe“ von TinyHouseBuild) in Eigenregie errichten.
Mit einem Minihaus lassen sich auch bei geringem Budget beide Bedürfnisse befriedigen: das, des Eigentums und das, der Individualität. Und was die architektonische Bauform betrifft, bietet der Markt für jeden Geschmack das Richtige – egal, ob Bungalow unter 100 qm, Modulhaus, Siedlerhäuschen oder Tiny House. An Komfort und Wohnqualität muss es in einem Klein- oder Minihaus nicht mangeln.
Minihäuser sind aufgrund ihrer geringen Größe (trotz eines höheren Quadratmeterpreises) faktisch günstiger und, wie wir gleich noch sehen werden, ressourcensparender als größere Einfamilienhäuser und monströse Bungalows.

Vorteil #2: Ressourcenschonung

Möchte man etwas Gutes für die Umwelt tun, ist (zumindest, wenn es um Neubauten geht) die Entscheidung für ein Minihaus eine gute Option. Es liegt in der Sache, dass die überbaute Fläche bei Minihäusern kleiner ist und somit auch weniger Boden versiegelt wird – bei auf Trailern oder Wechselbrücken aufgebauten Tiny Houses geht die Versiegelung gegen Null. Bei Minihäusern kann die Bodenversiegelung durch einen Bau auf Punktfundamenten minimiert werden, komplett ohne Versiegelung sind nur Baumhäuser oder Hausboote zu realisieren.

Was man an Wohnfläche spart, kann als Garten genutzt werden, weshalb gerade kleine Baugrundstücke für Minihäuser attraktiv sind, auf denen bei einem konventionellen Bauvorhaben kaum noch Grünfläche übrig bleiben würde.

Wenn von Ressourcenerspanis die Rede ist, betrifft das zum einen den Hausbau selbst, aber auch die Innenausstattung, Strom- und Wasserverbrauch und die Instandhaltungskosten. Kleine Häuser punkten also auf jeden Fall in Sachen Anschaffungs- und Unterhaltskosten.
Eine weitere Möglichkeit, ökologisch und ressourcenschonend zu bauen, ist die Entscheidung für ein kleines Niedrigenergiehaus. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) fördert diesen Gedanken mit einem Kredit für energieeffizientes Bauen. Mit der entsprechenden Technik für Strom- und Wärmeerzeugung kann man seinen eigenen Beitrag zum Umstieg auf erneuerbare Energien leisten.

Vorteil #3: Weniger Platz für Unnötiges

Wohnt man auf kleinem Raum, schafft man sich (spätestens nach einer Lernphase) automatisch weniger Krimskrams an. Dies und kleinere bzw. weniger Räume sorgen dafür, dass Unordnung keine Chance hat. Schließlich gibt es kaum Ecken, die als Abstellfläche missbraucht werden können.

Vorteil #4: Eldorado für Raumsparlösungen

Zwar ist im Minihaus und erst recht im Tiny House weniger Platz für Möbel, doch dank multifunktionaler Einrichtungsideen kann jeder sein kleines Haus in eine echte Wohlfühloase verwandeln. So kann etwa der Fußboden als Stauraum genutzt werden, indem Spielzeug oder Saisonkleidung unter den Bodenklappen verschwinden. Auch Möbel, die sich verwandeln oder mehr als eine Funktion haben, werden in immer mehr Einrichtungshäusern angeboten.

Vorteil #5: Cocooning leicht gemacht

Wenn von einem Urlaub im Tiny House die Rede ist, wird manch einer zuerst einmal an (zu) wenig Platz denken. Tatsächlich jedoch bieten Minihäuser nicht nur in den Ferien einen entscheidenden Vorteil: Die Bewohner rücken näher zusammen und das geringere Platzangebot kann für Gemütlichkeit sorgen. Mit einer intelligenten Grundrissplanung können auch auf kleinen Raum behagliche Rückzugsorte geschaffen und so dem wechselnden Bedürfnis nach Gemeinschaft und Privatspäre Rechnung getragen werden.
Gerade Letzteres sollte nicht unterschätzt werden: Aufgrund der Informations- und Reizüberflutung in unserer heutigen Zeit haben immer mehr Menschen den Wunsch nach (ungestörtem) Rückzug in die eigenen vier Wände. Dem Bedürfnis nach Social Cocooning kommen die vielerorts geplanten oder im Entstehen begriffenen Cohousing-Siedlungen und Tiny-House-Communities entgegen: Wohlfühlorte mit Privatshäre und Gemeinschaft.

Fazit: Geringes Budget, maximale Freiheit

Besonders beliebt sind Minihäuser bei Singles und Paaren. Diese können sich den Traum vom Eigenheim auch mit wenig Eigenkapital erfüllen und sich ganz in ihrem Stil einen individuellen Rückzugsort schaffen. Minihäuser und Tiny Houses werden folglich immer beliebter als Alternative zu teuren Mietwohnungen in der Großstadt.

Bildquellen: HeartOfItAllHouse.com (Bild 1), Miryam León / Unsplash (Bild 2), Nachelle Nocom / Unsplash (Bild 3)

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