Wäsche trocknen im Minihaus: Ausstattung und Tipps

Über das Waschen und Trocknen von Wäsche zerbricht sich der herkömmliche Haushalt eher selten den Kopf. In einem Tiny House sieht das ganz anders aus. Hier erfordert das Thema durchdachte Planung und platzsparende Lösungen. Dieser Beitrag fasst praktische Tipps für das Wäschetrocknen in Minihäusern zusammen.

Wohin mit der feuchten Wäsche nach dem Waschen?

Die kleinsten unter den Minihäusern, die mobilen „Tiny Houses“, bekommen schnell ein Feuchtigkeitsproblem, wenn nicht bewusst genug mit Wasserdampf umgegangen wird – immerhin steigt bei dem kleinen Raumvolumen die Luftfeuchtigkeit bereits sehr schnell durch Abatmung, Kochen, Duschen und feuchte Kleidung nach einem Spaziergang im Regen. Das zusätzliche Trocknen von Wäsche im Raum sollte hier daher tunlichst vermieden werden.

Trotz Platzmangel wollen viele Tiny-House-Bewohner nicht auf eine Waschmaschine verzichten – schließlich verspricht das Elektrogerät ein enormes Plus an Komfort. Kleine Waschmaschinen lassen sich in der Regel problemlos integrieren und auch die Entsorgung von deren Abwasser sollte aufgrund der Anschlusspflicht für alle Wohnhäuser kein Problem sein. Ein elektrischer Wäschetrockner würde jedoch zusätzliches Gewicht (und natürlich Platzbedarf) bedeuten und wird daher selten eingeplant. Darüberhinaus kommt für die meisten energiebewussten Tiny-House-Bewohner die Anschaffung eines Trockners schon aus ökologischen Gesichtspunkten nicht in Frage: Laut eines Beitrags mit Spartipps von Stromanbieter Entega verbrauchen Trockner bis zu zehn Prozent des jährlichen Stromverbrauchs. Die Verwendung von Wäscheleinen und Wäscheständern verursacht keinerlei Energiekosten und ist die günstigste Lösung. Im Fall von alleinstehenden Minihäusern, die sich keinen Trockenraum teilen können und wo sich auch kein Carport zum Wäschetrocknen im Freien nutzen lässt, sind Wäscheleinen natürlich nur bei guter Witterung eine Option.

Tipp

Bereits bei der Planung des Tiny Houses oder Minihauses an Trocknungsmöglichkeiten für feuchte Wäsche denken!

Sind die entsprechenden Räumlichkeiten jedoch vorhanden, gilt: Bei der Anschaffung von Wäscheständern sollte auf stabile Konstruktionen geachtet werden. An minderwertigem Material und mangelnder Funktionalität werden Sie ansonsten nur kurzfristig Freude haben. Ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis können dennoch selbst Angebote von Discountern und Baumärkten bieten – regelmäßig sind dort hochwertige Markenprodukte zu reduzierten Preisen erhältlich. Die Internetseite von Toom z.B. gewährt einen Einblick in die vielfältigen Optionen zum Trocknen von Wäsche: Das Spektrum reicht von einfachen Wäscheleinen aus Sisal über flexible Wandtrockner mit Aufrollautomatik bis hin zur Wäschespinne für draußen. Dabei bietet Toom eine große Auswahl an Wäscheständern von bewährten Herstellern wie Leifheit oder Vileda. Durch welche Besonderheiten sich die verschiedenen Möglichkeiten auszeichnen und welche sich für Minihäuser besonders eignen, wird nachfolgend thematisiert.

Wandtrockner – minimalistische Konstruktionen

Ein klassischer Flügelwäschetrockner verbraucht im Inneren eines Minihauses unnötig Platz – meist steht er dann einfach im Weg herum. Zum Aufstellen auf der Terrasse kann so ein Wäscheständer hingegen eine gute, flexible Lösung sein. Eine platzsparende Alternative zur Anbringung im Badezimmer, Hauswirtschafts- oder Technik-Raum ist der Wandtrockner. Der Handel hält verschiedenste Ausführungen bereit, die durch flexible Elemente bei Nicht-Gebrauch kaum Fläche beanspruchen. Ausklappbare Leinen befinden sich an kompakten Gehäusen, die mit wenigen Handgriffen an einer Wand montiert werden. Je nach Größe lässt sich darauf eine komplette Waschladung zum Trocknen aufhängen. Neben ausklappbaren Leinen und Scherentrocknern gibt es Wandtrockner mit Aufrollautomatik. Dabei profitieren Besitzer von noch mehr Fläche. Leifheit hat dahingehend beispielsweise Produkte inklusiv fünf Leinen mit jeweils über vier Meter Länge im Sortiment. Platzmangel kommt damit beim Trocknen sicherlich nicht auf.

Deckentrockner nutzen die Raumhöhe

Deckentrockner bieten eine weitere Art Wäsche im Minihaus zu trocknen. Simple Flaschenzugsysteme erlauben nach dem Aufhängen der Kleidung die Platzierung in Deckennähe, wodurch der Boden frei bleibt und keine Einschränkungen beim Wohnen in Kauf genommen werden müssen. Deckentrockner lassen sich gut selbst bauen: Ausrangierte Leitern eignen sich hervorragend. Einfach robuste Seile daran fixieren und an der Raumdecke befestigen! Allerdings sollten die Sprossen ein ausreichendes Maß aufweisen, damit auch T-Shirts, Hemden und Ähnliches faltenfrei trocknen. Ansonsten einfach passende Holzstäbe mit zwei Querbalken verbinden und mit Seilzug fixieren. Derartige Wäschetrockner gibt es auch fertig in schicken Design-Varianten zum Kaufen.

Turm-Wäschestände zum Aufstellen

Ist ein Wandtrockner keine Option im eigenen Haus, sind Turm-Wäscheständer eine andere mögliche Lösung. Sie nehmen zwar Bodenfläche in Anspruch, platzieren die Wäsche aber, anders als beim Flügelwäschetrockner, auf mehreren Etagen. Turm-Wäscheständer nutzen also nicht die Breite, sondern die Höhe zum Trocknen von Textilien. Auch hier lässt sich eine Waschladung in der Regel ohne Weiteres gleichzeitig platzieren.

Wäscheleinen – klassisch und speziell für Reisende

Die gute alte Wäscheleine ist immer dann von Vorteil, wenn kein fester Platz zum Trocknen zur Verfügung steht oder Flexibilität gewünscht ist. Wäscheleinen lassen sich im Hauswirtschaftsraum gleichermaßen platzieren wie draußen im Carport oder unter freiem Himmel. Besonders praktisch sind Reise-Wäscheleinen, die Wäscheklammern unnötig machen. Stattdessen lässt sich Wäsche direkt an der gezwirbelten Leine fixieren. Praktische Befestigungskonstruktionen erlauben das spontane Aufhängen der Wäscheleinen – ganz gleich ob im Haus oder an Bäumen.

Wäschespinne für standorttreue Bewohner

Für Familien mit Kindern, sind Wäschespinnen eine Überlegung wert. Sie benötigen zusammengeklappt relativ wenig Platz beim Verstauen, stellen draußen aber viel Leine zum Trocknen von Wäsche bereit. Beim Kauf sollte darauf geachtet werden, dass ein Bodendübel im Lieferumfang enthalten ist. Dieser wird in den Untergrund eingedreht, um die Wäschespinne aufzustellen. Bei harten und steinigen Böden klappt das nur bedingt. Wird der Standort des Tiny Houses nicht gewechselt, sind Wäschespinnen mit Bodenhülse zum Einbetonieren optimal für das Wäschetrocknen im Freien.

Tipp
Wäscheleinen von hochwertigen Wäschespinnen lassen sich bei Bedarf nachspannen.

Schimmel vorbeugen

Bei schönem Wetter und niedriger Luftfeuchtigkeit gelingt das Trocknen von Wäsche sogar im Tiny House problemlos. Durch regelmäßiges Lüften kann die Feuchtigkeit der Wäsche abziehen. Im Winter droht aufgrund der geringen Temperaturen hingegen schnell Schimmel im Innenraum.

Tipp
  • Die Wäsche von der Waschmaschine gut schleudern lassen. Je höher die Drehzahl, desto weniger Restfeuchte bleibt in den Textilien zurück. Das verkürzt die Trockenzeit.
  • Mindestens vier- bis fünfmal täglich Querlüften hilft beim Senken der Luftfeuchtigkeit durch feuchte Wäsche. Querlüften bedeutet, dass gegenüberliegende Fenster beziehungsweise Türen gleichzeitig geöffnet werden.
  • Wäsche mit ausreichend Abstand zueinander aufhängen! Dann trocknet sie schneller.
  • Übrigens: Auch im Winter kann Wäsche draußen zum Trocknen aufgehängt werden. Sie trocknet sogar bei Frost!

Ergänzende Hilfestellungen zum Thema Feuchtigkeit im Tiny House erläutert Marco in seinem Blog „kleinerleben“.

 


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Bildquellen: Bruno Nascimento / Unsplash (Bild 1), Leifheit / toom (Bild 2), Caspar Camille Rubin / Unsplash (Bild 3)

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