Oftmals unterschätzt:
Bauneben- und Ausstattungskosten
Bauherren in spe sollten, um sich finanziell nicht zu übernehmen, detailgenau kalkulieren. Wer noch nicht allzu lange mit dem Gedanken spielt, ein (wenn auch nur kleines) Haus zu bauen und sich daher noch nicht eingehend mit all den Positionen befasst hat, die der Hausbau neben Grunderwerb und Angebotspreis des Hausanbieters mit sich bringt, kann sich leicht verschätzen. Hilfreich für einen ersten Überblick kann eine Baubeschreibung mit Kalkulationshilfe sein, die die unterschiedlichen Posten auflistet.
Ausgaben, die Bauherren unbedingt einkalkulieren müssen
Schon beim Grundstückserwerb kommen zum Grundstückspreis (und ggf. einer Maklerprovision) weitere Kosten und Gebühren hinzu. Hierzu zählen:
- Notargebühren (ca. 1,5 % des Grundstückswertes),
- Grundbucheintragung (ca. 0,8 % des Grundstückswertes),
- Wertgutachten für Besteuerung und Baufinanzierung (bis ca. 0,4 % des Darlehensbetrages),
- Grunderwerbsteuer (3,5 % des Grundstückswertes).
Sofern der Baugrund der Wahl noch nicht (oder nicht voll) erschlossen ist, können Kosten für folgende Dienstleistungen und Bereitstellungen anfallen:
- Anschluss an das Straßennetz
- Anschluss an die Kanalisation
- Wasser- und Stromversorgung
- Telefonanschluss
Als Baunebenkosten werden Kosten bezeichnet, die unmittelbar im Zusammenhang mit dem Bau des Hauses stehen:
- Baugenehmigung
- Grundstücksvermessung
- Bodengutachten
- Architektenhonorar (Gründung; ansonsten vzgsw. im Angebotspreis des Hausherstellers enthalten)
- Statikerhonorar (Gründung)
- Statikerhonorar (Gebäude; vzgsw. im Angebotspreis des Hausherstellers enthalten)
- Bauleitung (vzgsw. im Angebotspreis des Hausherstellers enthalten)
- Baustrom/-wasser (vzgsw. im Angebotspreis des Hausherstellers enthalten)
- Bauwesenversicherung (vzgsw. im Angebotspreis des Hausherstellers enthalten)
- Entwässerungsplanung
- Außenanlagenplanung
- Bereitstellungs- und Bauzinsen
- Bauherrenhaftpflichtversicherung
Da die meisten Hausanbieter ihre Preise mit „ab Oberkante Keller/Bodenplatte“ angeben, kommen noch die Kosten für Erdarbeiten und die Gründung, d.h. für die Erstellung des Fundaments (Keller/Bodenplatte) hinzu. Einige auf dem Markt angebotenen Modulhausmodelle benötigen lediglich Streifen- oder Punktfundamente.
Bei „schlüsselfertig“ enden die Ausgaben noch nicht
„Schlüsselfertig“ bedeutet bezugsfertig, aber noch nicht unbedingt wohnlich. In den Angebotspreisen der Hausanbieter sind in der Regel keine Einbauten enthalten und natürlich ohnehin keine sonstige Möbelierung. Die meisten frischgebackenen Hausbesitzer möchten sich aber angesichts des großen Ereignisses, das ein Hausbau bedeutet, neu einrichten. Wer allerdings nicht gerade im Geld schwimmt, sollte erst einmal Prioritäten setzen, um die Ausgaben im Rahmen zu halten. Ein Blick auf die Internetpräsenz online-moebel-kaufen.de* ist aufgrund der Auflistung von Produktlinien verschiedenster Möbelhersteller sehr aufschlussreich bezüglich der Summen, die man für eine Schlafzimmer-, Esszimmer-, Arbeitszimmereinrichtung oder lediglich für eine Schrankwand ausgeben kann.
Empfehlenswert bei begrenztem Budget ist es, beim Hausbau zumindest die Ausgaben für eine komplett ausgestattete Einbauküche – was locker € 5.000 bedeuten kann – mit einzuplanen und bei der Einrichtung der anderen Wohnbereiche erst einmal zu improvisieren. Ausgaben in der gleichen Höhe, die ebenfalls von Anfang an einkalkuliert werden sollten, betreffen die Beleuchtung für alle Räume und den Außenbereich, sowie Sicht- und Sonnenschutz (also Vorhänge oder Jalousien).
Wenn Sie all diese Kosten in Ihre Berechnungen zum Finanzierungsbedarf mit einbeziehen und dabei Magenschmerzen ob ungenügender finanzieller Ressourcen bekommen, dann ist möglicherweise einfach noch nicht der richtige Zeitpunkt für einen Hausbau gekommen. Vielleicht lässt sich Ihr Traumhaus aber auch anhand unserer Tipps zur Senkung der Herstellungskosten etwas günstiger planen.
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