Tiny-House-Finanzierung:
Kalkulationshilfen für den Innenausbau

Die Kosten für ein Tiny House werden von vielen Bauherren in spe unterschätzt. Allein die Summe aus Posten wie Trailer, Gebäudehülle mit Fenster, Türen und Dach sowie Sanitäranlagen, Dämmung und Elektronik ergibt schnell über 50.000 Euro. Wer dieses Grundgerüst finanziert hat, darf den finanziellen Aufwand für Innenausbau und Ausstattung nicht vernachlässigen. Dieser Ratgeber geht auf die Finanzierung ein und klärt anhand von Beispielen über die möglichen Beträge auf.

Planungssicherheit dank Ratenkredit

Bei der Ausstattung eines Tiny Houses sollte nicht am falschen Ende gespart werden. Mangelt es an Qualität, wird die Freude am mobilen Wohnen schnell geschmälert. Sind beispielsweise bewegliche Teile nicht stabil genug, Elektrogeräte ständig defekt oder Funktionen nicht durchdacht, wird der Alltag zur Geduldsprobe. Soll der Innenausbau beim Tiny House solide Ergebnisse bringen, müssen die Kosten realistisch eingeschätzt werden. 10.000 Euro und mehr sind für Anschaffungen wie Elektrogeräte, Küche, Schranksysteme und Accessoires durchaus nachvollziehbar. Fehlt das nötige Eigenkapital, ist ein klassischer Ratenkredit eine Überlegung wert. Neben der Planungssicherheit, die diese Darlehensart durch die regelmäßigen Raten mit sich bringt, profitieren Kreditnehmer von überschaubaren Kreditkosten und der Verwendungszweck ist in der Regel frei wählbar. Geld und wertvolle Zeit lässt sich mit volldigitalen Anträgen sparen, wie sie bei Privat- und Geschäftskundenbanken wie beispielsweise der Bank of Scotland üblich sind. Die Abwicklung vom Kreditangebot bis zum Abschluss wird komplett online erledigt. Die Identifikation erfolgt über Post- beziehungsweise Videoident, die Unterschrift des Kunden über eine digitale Signatur. Die Finanzierung über einen Ratenkredit ist bis 50.000 Euro und im Rahmen einer Laufzeit zwischen 24 und 84 Monaten möglich. Durch die Minimierung des bürokratischen Aufwands sind derartige Online-Kredite im Vergleich zu klassischen Darlehen bei Hausbanken häufig preiswerter und der Zeitaufwand ist deutlich geringer, wodurch der nötige Kreditbetrag schneller auf dem Konto landet.

Details zur allgemeinen Tiny-House-Finanzierung haben wir in diesem Ratgeber zum Nachlesen zusammengefasst.

Orientierungshilfen zu Interieur und Utensilien

Beim Bau eines Tiny Houses ist eines ganz entscheidend: Das Gesamtgewicht. Damit der fahrbare Unterbau nicht überlastet wird, muss bei der Auswahl des Mobiliars akribisch auf das Gewicht geachtet werden. Leichtbauweise lautet das Stichwort. Tischler beziehungsweise Schreiner, die bereits Erfahrungen mit Tiny Houses gesammelt haben, sind dahingehend ideale Ansprechpartner. Sie fertigen individuelle Lösungen und passen das Mobiliar perfekt an den Bedarf an, ohne Fläche zu verschwenden. Sie beziehen die Ansprüche an das maximale Gesamtgewicht in ihre Arbeit ein und wählen das Material sorgfältig aus.

Für eine Ausstattung vom Fachmann bestehend aus einer kleinen Küche (ohne Elektrogeräte), einem Arbeitsplatz und diversen Einbauschränken in Schlafzimmer und Wohnbereich, kommen schnell rund 5.000 Euro zusammen. Diese Zahl ist selbstverständlich nicht in Stein gemeißelt, weil die Kosten von Hausgröße, Konstruktionen, verwendeten Rohstoffen und den persönlichen Designansprüchen abhängen. Auch der Schreiner nimmt mit seinen Preisen Einfluss. Die Summe dient lediglich als Anhaltspunkt für diejenigen, die den Innenausbau nicht selbst übernehmen, sondern von einem Experten erledigen lassen möchten. Einen Eindruck von der Handwerkskunst, die hinter einem Tiny House steckt, vermittelt das folgende Video:

Treppenkonstruktionen mit integrierten Einbauschränken nutzen den Raum perfekt für Stauraum aus. Kein Quadratzentimeter bleibt ungenutzt. Stattdessen lassen sich Zwischenräume optimal zum Verstauen diverser Kleinigkeiten verwenden. Ob Vorräte, Kleidung oder Schuhe.

Hinzu kommt eine lange Liste an Extras, welche die Summe der Ausstattung in die Höhe treiben. Nachfolgend einige gängige Posten, die als Beispiele für eine Tiny-House-Ausstattung dienen und bei der Finanzierung zu berücksichtigen sind:

  • Badezimmer: Spiegel, Badewanne/Dusche, Badschränke, Armaturen, Waschbecken, Wandverkleidung, Handtücher
  • Küche: Elektrogeräte wie Kühlschrank, Kochfeld, Ofen sowie Armaturen, Töpfe, Gläser, Teller und Co.
  • Wohnbereich: Sofa bzw. Sitzgelegenheiten und Tisch
  • Schlafzimmer: Matratzen, Lattenrost, Textilien wie Bettdecken, Kissen usw.

Für diese kleinen und größeren Extras sowie Bodenbeläge und Beleuchtung sind nochmals etwa 5.000 Euro zu kalkulieren. Zusammen mit Einbauschränken, Küche und Arbeitsbereich ergeben sich Kosten von 10.000 Euro für Innenausbau und Ausstattung.

Versicherungen, Telefonie, Internet und Grundstückspacht

Diese Ausgaben spielen zwar bei der Finanzierung keine Rolle, dürfen aber dennoch nicht vernachlässigt werden. Laufende Kosten wie Versicherungen zum Schutz vor unvorhersehbaren Risiken halten sich beim Wohnen in einem Tiny House in Grenzen. Trotz des geringen Anteils an den Gesamtkosten lohnt es sich zu vergleichen, um möglichst preiswert zu wohnen. Gleiches gilt für Handy- und Internetverträge.
Bei der Grundstückspacht sind die Unterschiede erheblich. Es gibt Grundstücke für 300 Euro und mehr monatliche Pacht, aber auch Alternativen für 100 Euro.

Tipp zur Autarkie – dank Austausch zum optimalen Ergebnis

Soll das Tiny House nicht nur gut aussehen, sondern funktional sein und die Selbstversorgung fördern, ist die intensive Auseinandersetzung mit dem Thema Autarkie unumgänglich. Empfehlenswert ist dazu die Teilnahme an einem Tiny-House-Workshop von Wohnwagon. Während einer solchen Veranstaltung können sich die Teilnehmer mit Profis und Gleichgesinnten austauschen und herausfinden, welche Möglichkeiten zur Selbstversorgung machbar sind und wo mögliche Grenzen liegen. Nähere Informationen über entsprechende Workshops und Tiny-House-Events hier im Beitrag.

Bildquellen: AlexanderStein (Bild 1), vkdesign9940 (Bild 2), jeweils via pixabay.com

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