10 Bautipps aus der Praxis –
auch für Tiny Houses

Gastbeitrag von Valentin Drießen, hausfrage.de – Ein eigenes Haus ohne finanzielle Abhängigkeit: Viele Menschen folgen dem Trend des „Downsizing“ und entscheiden sich für ein Minihaus. Wer sich dem Minimalismus verschrieben hat, für den ist diese Wohnform ideal. Egal ob Minihaus oder Tiny House: Viele Aspekte des „normalen“ Hausbaus sind auch beim Bau dieser Häuschen relevant.

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Auf dem Minihaus-Markt gibt es inzwischen einige Hersteller, die Fix-und-Fertig-Lösungen anbieten. Die meisten Bauherren gehen jedoch mit speziellen Wünschen und ganz individuellen Bedürfnissen an das Bauprojekt heran, sodass eine gezielte Planung und umfangreiche Absprachen mit dem Architekt und/oder dem Hersteller unabdingbar sind. Auch wenn die Bauphase schließlich glatt verlaufen ist, eines sollten Bauherren selbst bei der Wahl eines renommierten Herstellers beachten: der fast unumgängliche Nachbesserungsbedarf. Dieser sollte möglichst vor dem Einzug beseitigt werden, da ein späterer Umbau oft viel Schmutz und unnötige Kosten verursacht. Grundsätzlich sollten außerdem folgende Tipps beherzigt werden, die wir für Sie zusammengefasst haben:

Tipp #1: Suchen Sie frühzeitig Kontakt zu anderen „Mini“-Bauherren und informieren Sie sich in Blogs, Foren oder Facebook-Gruppen über den Bau und die Fallstricke, denen man aus dem Weg gehen sollte!

Tipp #2: Sofern es die Möglichkeiten zulassen: Erstellen Sie eine 3D-Planung (CAD), um ein besseres Gefühl für den vorhandenen Platz zu bekommen! So können Sie sich die Raumaufteilung genau vor Augen führen und die Innenausstattung sicherer gestalten.

Tipp #3: Viele Bauherren beklagen sich früher oder später über fehlenden Stauraum – Denken Sie frühzeitig an Abstellmöglichkeiten für Fahrräder oder Gartenmöbel!

Tipp #4: Denken Sie an die Außenbeleuchtung und möglichen Einbruchsschutz! Sogenanntes „RC2N“ bietet sich für alle Fenster und Türen oder Balkone an – dies kostet nur unwesentlich mehr und ist im Baumarkt erhältlich.

Tipp #5: Ein Detail, das gerne unterschätzt wird und erst im Alltag auffällt: Bei Fenstern, bei denen regelmäßig mit längeren Lüftungszeiten zu rechnen ist (Bad, Küche, Schlafzimmer) sollte bereits bei der Planung an Insektenschutz für die Fenster gedacht werden. Professionelle Lösungen sind einfach effektiver (und ansehlicher) als nachträglich mit Klettband angebrachte Netze.

Tipp #6: Auch wenn ein Tiny House finanziell nicht mit einem konventionellen Hausbau zu vergleichen ist, sollten Sie eine frühzeitige und realistische Finanzplanung aufstellen. Keinesfalls fehlen sollte ein Finanzpuffer, etwa für Anschaffungen wie Außenanlagen (Licht, Sitzmöbel, Hängematte etc) oder die Innenausstattung.

Tipp #7: Um möglichst realistisch planen zu können, lohnt sich eine frühzeitige Einholung von Angeboten für Ihr Häuschen. Wie viel kostet ein Zimmermeister? Wie viel das Material? Was veranschlagt ein Handwerker für den Einbau von Sanitär und Elektrotechnik? Für den Angebotsvergleich lohnt es sich, einmal einen Blick in entsprechende Internetportale, wie z.B. hausfrage.de zu werfen.

Tipp #8: Setzen Sie nicht auf mündliche Absprachen mit Handwerkern, Zimmermeistern oder Baubegleitern, sondern halten Sie alles schriftlich fest. Im Normalfall sollte es hier keine Komplikationen geben, im Ernstfall aber hilft ein Schriftstück, auf das man sich berufen kann.

Tipp #9: Der Bau eines Minihauses ist nicht so langwierig und umfangreich wie etwa der einer Stadtvilla, trotzdem gilt folgende Regel: Schauen Sie beteiligten Handwerkern „auf die Finger“ und kontrollieren Sie lieber einmal mehr als zu wenig. Bei jedem Hausbau, auch bei Minihäusern oder Tiny Houses, empfiehlt es sich, einen Bausachverständigen zur Abnahme hinzuzuziehen.

Tipp #10: Vernünftig ist, die bisherige Wohnung oder Wohnsitz erst kurz vor tatsächlichem Einzug zu kündigen oder aufzulösen. Planen Sie die Bauzeit großzügig – denn auch beim Hausbau greift das Pareto-Prinzip: 80% der Arbeiten sind in 20% der Zeit erledigt, die restlichen Feinheiten und Ausbesserungen benötigen allerdings 80% der Zeit.

Bildquelle: pixabay.com

Über den Gastautor
Valentin Drießen ist der Geschäftsführer der Plattform www.hausfrage.de. Auch er stellt bei den Usern seiner Plattform ein zunehmendes Interesse am Downsizing fest: „Wir erhalten immer mehr Anfragen rund um das Thema Minihaus / Tiny House und erkennen hier einen deutlichen Trend. Da ich selbst Minimalist bin, freue ich mich auf die Entwicklung der kommenden Jahre.“
Auf hausfrage de werden Interessierten maßgeschneiderte Angebote für Umzüge, für Fertiggaragen, eine Heizungserneuerung oder die Installation einer Solaranlage vermittelt sowie im Falle eines bevorstehenden Hausverkaufs Kontakte zu Maklern aus der betreffenden Region vermittelt. Weitere Infos unter www.hausfrage.de
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