„Ganz einfach selber machen“:
Wie baue ich eine Sitzbank?

Die zwei Grundpfeiler des Wohnkonzeptes „Tiny House“ sind Minimalismus und kleiner ökologischer Fußabdruck. Eigentümer dieser winzigen Häuschen beschränken sich daher auf das, was sie wirklich brauchen und verzichten auf unnötige Fläche. Das Leben auf sehr begrenzter Fläche bringt allerdings die Notwendigkeit mit sich, das Häuschen nur mit dem nötigsten, platzsparendem und/oder multifunktionalem Inventar auszustatten. Staubfänger, Fehlanzeige. Als Bewohner eines Tiny Houses muss man sich darin üben, keine unnötigen Dinge anzuschaffen – ansonsten sammelt sich doch immer ein Zuviel an.

Wie im Innen, so im Außen: Konsequent ist es, auch im Garten Wert auf die Zweckmäßigkeit der angeschafften Möbel zu legen. Je mehr Nutzen, desto besser – und Upcycling ist dem Konsum vorzuziehen.

Selbstgebaute Gartenmöbel: So werten Sie Ihren Garten auf!

Wer einen Garten hat, möchte diesen natürlich auch genießen können. Gartenmöbel sind dafür ein Muss – sowohl für lauschige Stellen im Garten, als auch auf der Terrasse. Anstelle einzelner Stühle, kann eine schöne Lounge-Ecke mit tiefer Sitzfläche auf der Terrasse für eine tolle, „aufgeräumte“ Optik sorgen. Auf sitzbank.net finden sich zahlreiche Ideen für eine Sitzbank mit Stauraum. So lassen sich Gartenutensilien oder Polster schnell und sicher verstauen oder überwintern. Aber nicht immer ist es nötig, dafür viel Geld zu investieren. Vor allem unter denjenigen, denen Nachhaltigkeit und Konsumverzicht besonders wichtig sind, sind Upcycling-Projekte, bei denen alte Dinge ein zweites Leben bekommen, besonders beliebt – und hierzu muss man beileibe (noch) nicht auf engstem Raum wohnen.
Ein schönes, recht einfach nachzubauendes Modell ist die im folgenden Video von Grey Element vorgestellte Sitzbank aus Holz und Beton:

Denjenigen, die beim Bau einer Sitzbank so richtig auf den Geschmack kommen und die gedanklich bereits weitere und vor allem größere Selbstbau-Projekte für den Garten planen – wie zum Beispiel einen Sichtschutz, eine Holzlege, einen Hühnerstall und dergleichen – denen sei ans Herz gelegt, sich zuerst mir den baurechtlichen Bestimmungen zu befassen. Je nach Standort sind auch solche Vorhaben genehmigungspflichtig.

Anders als von vielen Hausbesitzern angenommen wird, darf man sich nämlich auch auf dem eigenen Grundstück nicht nach Lust und Laune verwirklichen. Im Geltungsbereich eines qualifizierten Bebauungsplanes können folgende Bauprojekte genehmigungsfrei sein:

  • Gartenhäuser und Geräteschuppen (je nach Bundesland) bis 10/30/40/75 cbm umbauter Raum
  • Terrassenüberdachungen innerhalb des „räumlichen Freibetrags“ (meist 30 qm und bis 3 m Tiefe)
  • Holzlege ohne Wände und Dach (ansonsten handelt es sich um eine bauliche Anlage)
  • nur kleinere Erdbewegungen

Dies sind lediglich Anhaltspunkte, können sich aber von LBO (d.h. Landesbauordnung) zu LBO unterscheiden. Und auch Ortsgestaltungssatzungen können weitere Einschränkungen mit sich bringen. Hinzu kommt nämlich: Genehmigungsfrei heißt nicht rechtsfrei. Sie müssen sich auch ohne Genehmigungspflicht an die geltenden Bestimmungen – wie zum Beispiel Einhaltung der Abstandsflächen – halten. Und, im (planungsrechtlichen) Außenbereich gibt es keinerlei genehmigungsfreie Bauvorhaben.

Sitzbank für den Garten selber machen

Kommen wir zurück zu unserem kleinen Upcycling-Projekt: Die einfachste Art, um selbst eine Sitzbank für die Terrasse zu bauen, ist die Verwertung alter Einwegpaletten. Wer eine Sitzbank aus Paletten selbst bauen möchte, braucht nur ein wenig handwerkliches Geschick, Werkzeug sowie Lasur und Pinsel.

So gelingt das Upcycling-Projekt mit Paletten

 

    • Für eine Sitzbank benötigt man drei bis fünf Paletten mit den Maßen 120x80cm – je nachdem, wie hoch die Bank am Ende sein soll

 

    • Zunächst muss man die Einwegpaletten gut abschleifen – erst grob, dann fein -, vor allem an den Kanten

 

    • Ist das Holz schön glatt, kann man es lasieren oder lackieren: Leinsamen-Öl schützt Holz auch vor den Elementen, man kann aber auch Holzpflege im Baumarkt besorgen

 

    • Eine Palette ist in der Regel 12cm hoch – für eine Lounge Bank stapelt man zwei oder drei, für eine etwas höhere Bank vier Paletten übereinander und verschraubt sie miteinander

 

  • Mit vier Edelstahl Winkeln à 16×4 cm verbindet man nun die Sitzfläche mit der Rückenlehne

 

Gepolsterte Sitzbank

Das neue Schmuckstück für den Garten ist ruckzuck fertig. Doch bisher ist es weder bequem noch schön. Für eine gepolsterte Sitzbank kann man Schaumstoff-Stücke im Baumarkt kaufen und diese mit einem selbstgenähten Bezug überziehen. Fehlt dazu die Fingerfertigkeit, kann man mittlerweile auch im Internet Polster für die DIY-Garten-Sitzbank aus Paletten erwerben.

Sitzbank mit Stauraum

Auch eine DIY-Sitzbank kann über Armlehnen mit Stauraum verfügen. Dazu kappt man eine Palette entlang der kurzen Seite, so dass  ein Quader mit den Maßen 12 x 80 x 24, 36 oder 48cm entsteht. Eine Längsseite wird geschlossen, die andere bleibt offen. Mit der offenen Seite nach oben verschraubt man diesen Quader dann seitlich mit dem Sitzkörper der Palettenbank. Schon hat man Stauraum für Zeitschriften, kleines Gartenwerkzeug oder die Tischdecke. Mit einem passend zugeschnittenen Brett und Scharnieren kann man der Armlehne einen Deckel verpassen.

Für noch mehr Stauraum lässt sich die Oberkante der Rückenlehne ebenfalls mit einem Brett der Größe 12x120cm verblenden, so dass diese nach oben hin geschlossen ist. Auf der Oberfläche kann man dann wunderbar Windlichter, Gläser oder Kräutertöpfe abstellen. Um im Garten Stauraum für Gartengeräte und Ähnliches zu schaffen, empfiehlt sich allerdings der Bau (oder Erweb) eines Gartenschrankes oder eines kleinen Gartenhauses.

Bildquellen: lowphoto / AdobeStock (Bild 1), grey-element.de (Video), ArtTower / Pixabay (Bild 3).

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