Auch eine Frage des Gewichts:
der Innenausbau von Tiny Houses

Einen minimalen ökologischen Fußabdruck, Kostenersparnis und Behaglichkeit – das alles verspricht das Leben auf sehr kleinem Raum. Somit ist es kaum verwunderlich, dass die Beliebtheit von Minihäusern kontinuierlich wächst – sowohl weltweit als auch in Deutschland. Diejenigen, die sich den Traum ihres Eigenheims in Miniaturformat erfüllen möchten, müssen im Vorfeld jedoch einige Entscheidungen treffen. Schließlich kommt es in hohem Maße darauf an, dass der geringe verfügbare Platz perfekt ausgenutzt wird und dabei einen hohen Wohlfühlfaktor vermittelt.

Tiny Houses (on Wheels): mehr als eine Variante des Wohnwagens

Den meisten Menschen kommt wohl ein typischer Camping-Urlaub in den Sinn, wenn sie an eine funktionale Einrichtung eines mobilen Häuschens denken. Allerdings steckt hinter einem Tiny House auf Rädern wesentlich mehr: Neben der Bauweise, die einem kleinen Haus in Holzständerbauweise entspricht, steht ein behagliches Wohngefühl im Fokus, denn es soll schließlich ein echtes Zuhause sein. Der eigenen Fantasie kann hinsichtlich des Designs fast vollkommen freier Lauf gelassen werden. Nur auf das Gewicht des Innenausbaus und der Einrichtungsgegenstände muss gut geachtet werden, denn schließlich darf das Gesamtgewicht 3,5 Tonnen nicht überschritten werden, damit sich das Tiny House auf Deutschlands Straßen bewegen darf.  Ob rustikales Ambiente mit Mini-Holzofen oder Eleganz und Schlichtheit im skandinavischen Stil – im Bereich der Tiny Houses ist eine überaus individuelle Gestaltung möglich. Nur Massivholzbetten, andere schwere Möbelstücke und Haushaltsgeräre wie Waschmaschine und Trockner sind weniger zur Ausstattung geeignet – zumindest wenn nicht an anderer Stelle drastisch an Gewicht gespart wurde.

Gestaltung der Schlafstätte

Natürlich werden ein wenig Geschick und Kreativität benötigt, um die maximale Gemütlichkeit bei einer optimalen Nutzung der verfügbaren Fläche zu erzielen. Eine besonders große Bedeutung geht dabei von dem Schlafbereich aus, da dieser schließlich essentiell ist, um nach einem langen Tag Ruhe und Entspannung zu finden. So sollte beispielsweise nicht auf eine hochwertige Matratze verzichtet werden.

Eine platzsparende Unterbringung des Betts ist dabei auf verschiedene Arten möglich. Um das Tiny House bis an die Decke zu nutzen, kann beispielsweise ein Schlafloft eingerichtet werden, welches einen separaten und überaus kuscheligen Schlafbereich darstellt. Die persönliche Wohlfühloase lässt sich dann über eine kleine Leiter oder Treppe erreichen.

Bei einem ebenerdigen Wohnen stellt ein Schlafsofa eine naheliegende Lösung dar. Dieses multifunktionale Möbel kann die Inneneinrichtung des kleinen Eigenheim in idealerweise ergänzen. Alternativ besteht auch die Möglichkeit, ein Klappbett in das Tiny House zu integrieren, dass während des Tages unauffällig hochgeklappt werden kann.

Zu nennen ist außerdem das Lift-Bett. Anders als das Klappbett nimmt dieses an der Wand keinen zusätzlichen Platz in Anspruch, denn es wird abends mithilfe eines Flaschenzuges oder Schienensystems einfach heruntergelassen und am Morgen wieder nach oben gefahren. Durch diese überaus raffinierte Lösung lässt sich der Raum besonders effektiv nutzen.

Urlaub als Test für das Leben im Tiny House

Diejenigen, die für sich die Entscheidung getroffen haben, zukünftig in einem Tiny House zu leben, müssen jedoch noch wesentlich mehr bedenken als nur die Einrichtung ihres Schlafplatzes: Es sollte grundsätzlich gut überlegt werden, ob das vollständige Hab und Gut und das Leben allgemein auf den wenigen Platz, welchen ein Tiny House on Wheels bietet, reduziert werden kann. Es ist daher empfehlenswert, vor der endgültigen Entscheidung erst einmal einen längeren Urlaub im Tiny House zu verbringen und auf diese Weise probezuwohnen.

Bildquellen: Loftnets (Bild 1), St.John Imagery / Shutterstock (Bild 2), inrainbows / Shutterstock (Bild 3).

5/5 - (1 vote)