Upcycling:
Aus Alt mach‘ etwas cooles Neues!

Wenn es um einen kleinen ökologischen Fußabdruck geht, dann sollte die Nachhaltigkeit nicht beim Hausbau aufhören: Auch bei der Einrichtung kann auf Ressourcenschonung geachtet werden. Ökologische Möbel zum einen, zum anderen aber auch die Weiterverwendung in die Jahre gekommener Objekte gehören dazu. Werden „sperrmüllreife“ Bestandteile zu einem neuen Gebrauchsgegenstand und damit wieder aufgewertet, spricht man von Upcycling. Zwar können z.B. alte Möbel durch Abschleifen und einen neuen Anstrich gepimpt und aufgewertet werden, viel öfter wird aber von Upcycling gesprochen, wenn einzelne alte Bestandteile zweckentfremdet werden und damit ein neuer, (im wahrsten Sinn des Wortes) einmaliger Gegenstand entsteht. Nicht jedes alte Möbelstück muss also auf den Sperrmüll und auch auf Flohmärkten lassen sich viele brauchbare Dinge entdecken. Mit etwas Kreativität lässt sich daraus etwas ganz neues, originelles herstellen – eben upcyclen:

 

Aus (vermeintlich) unbrauchbaren Einzelteilen entstehen Unikate

Vorstellen kann man sich das Upcycling wie die Erarbeitung eines Patchwork-Teppichs. Oft werden Bestandteile verschiedener alter Möbelstücke zu einem stabilen neuen verbunden. Während an einem Schrank noch einige Schubladen stabil sind, hat sich am anderen Möbelstück die Garnitur gehalten. Wer sich etwas Zeit nimmt, kann sich so gezielt die richtigen Materialien zusammensammeln. Wenn doch noch etwas fehlt, wird gebastelt. Es gibt sogar Möbelausstatter, die ein großes Reservoir an Restschubladen oder das passende Schranksystem zur Ergänzung bieten. Dann fängt die Arbeit erst an. Man muss aber kein Handwerker oder Tischler sein, um Upcycling zu betreiben. Das jeweilige Grundgerüst der Möbelstücke ist bereits vorhanden. Es muss nur weiter verarbeitet und neu verbunden werden. Das macht es recht einfach.
Noch einfacher geht es, wenn alte Möbelstücke lediglich einen neuen Anstrich bekommen. Und wer jetzt beim Gedanken an Streichen die Augen verdreht, weil er sich bisher egal ob mit Pinsel oder Rolle immer vergeblich um einen perfekten Farbauftrag bemüht hat, der könnte einen neuen Versuch mit einem Farbsprühgerät starten. Wie das funktioniert demonstriert Eva Brenner, Innenarchitektin und bekannt aus der Doku-Soap Die Doku-Soap „Zuhause im Glück“, in einem Video, das man auf Farbsprühsystem.de findet. Hier zwei Beispiele, wie sich allein mit Farbe ein individueller Look kreieren lässt:

 

 

Upcycling verbindet Kreativität mit solider Arbeit

Beim zweckentfremdenden Upcycling ist das gesammelte Material lediglich ein Grundgerüst. Wie der Künstler seine Leinwand bearbeitet, wird es zunächst gesäubert, ggf. geschlifffen und dann umgestaltet. Das Ergebnis ist ein neues Objekt, das sich nirgends sonst auf der Welt findet. Upcycling spricht sowohl kreative, als auch design-affine und nicht zuletzt natürlich umweltbewusste Menschen an, die nicht jeden alten Gegenstand gleich wegwerfen möchten. Sie wissen, dass sie damit einen guten Dienst für die Umwelt leisten. Upcycling ist immer auch eine bewusste Entscheidung gegen die Wegwerfgesellschaft. Manche Menschen bilden dabei sogar Brücken über die Generationen hinweg. Alte Gegenstände der Großeltern z.B., die im elterlichen Haushalt nicht mehr genutzt werden, finden damit eine ganz neue Bestimmung.

 

Wer weitere Ideen für die Zweckentfremdung nicht mehr verwendeter, aber vielleicht noch brauchbarer Gegenstände sucht, stößt im Netz auf unzählige Websites, die mehr oder weniger brauchbare Informationen und Inspriration bereitstellen.

Kreative Arbeit macht Spaß

Mit dem Upcycling ist auch ein Aufwand verbunden. Zum einen müssen die Materialien erst gefunden werden. Zum anderen braucht auch die kreative Gestaltung ihre Zeit. Diese Art von Aufwand wird von den meisten Nutzern jedoch nicht als Nachteil empfunden. Das Gegenteil ist der Fall. Es macht ihnen erst Spaß, wenn sie sich kreativ ausleben können. Ideen werden gesammelt und gezielt verwirklicht. Der kreative Prozess ist damit auch ein Stück Selbstverwirklichung. Und schon während der Arbeit dürfen sich die Bastler darauf freuen, dass sie später ein absolutes Unikat in ihrer Wohnung stehen haben. Beim tagtäglichen Blick darauf kann der Schöpfer nicht zu unrecht Stolz empfinden.
Gerade weil Upcycling ein befriedigndes Hobby ist und zugleich eines, das dem Zeitgeist der Nachhaltigkeit entspricht, ist das „Ansteckungsrisiko“ groß. Besonders in den Metropolen hat sich das neue Hobby in den letzten Jahren immer weiter ausgebreitet. Nicht nur die kreative Szene ist beim Upcyling dabei. Auch ganz normale Bürger finden Gefallen an der Selbstverwirklichung. In manchen Regionen hat die Szene sich sogar eigene Treffpunkte eingerichtet.

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