Kleines Zuhause
für traute Zweisamkeit

Gastbeitrag von Armin Wolff – Die Mietpreise steigen und wer nicht das Glück hat, seit Jahren zur gleichen, niedrigen Miete wohnen zu können, macht sich sicher in regelmäßigen Abständen darüber Gedanken, ob die Miete nicht besser für einen Baukredit verwendet werden sollte. Besonders Paare, die (noch) nicht zusammen leben und eine doppelte Mietbelastung haben, aber ihre Zukunft in einem gemeinsamen Zuhause sehen – wie im Fall des Autors und seiner Partnerin – werden vermutlich häufiger darüber nachdenken. Für Singles und junge Paare sind Einfamilienhäuser in der üblichen Größe überdimensioniert und meist unerschwinglich. Eine sinnvolle Alternative stellen hier Kleinhäuser oder Minihäuser dar. Für Menschen, die flexibel bleiben möchten und daher einen transportablen Unterschlupf suchen, sind Minihäuser und Wohnmodule eine gute Option. Kleinhäuser sind dagegen etwas für Menschen, die voraussichtlich auf Dauer ortsgebunden sind und Wurzeln schlagen möchten.

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Die Minihaus-Umfrage 2013 zeigte, was die Befragten an den Minihäusern am meisten schätzen

Beide Wohnformen, Minihaus bzw. Wohnmodul und Kleinhaus, haben den entscheidenden Vorteil, dass mit vergleichsweise niedrigem finanziellen Aufwand ein eigenes Heim geschaffen werden kann.
Die Minihaus-Umfrage 2013 hier auf tiny-houses.de zeigte unter anderem, dass ganze 52 % aller Befragten vor allem an einem bezahlbaren Wohnraum interessiert sind und deshalb ein Tiny House favorisieren. Die günstigen Preise stehen damit auf Platz zwei der faszinierendsten Faktoren an Minihäusern beziehungsweise Kleinhäusern.

Diese finanzielle Attraktivität liegt auf der Hand: Je kleiner das Haus, desto kleiner nicht nur die Bau- beziehungsweise Kaufkosten, sondern auch die Betriebs- und Instandhaltungskosten. Das reduziert nicht nur die augenblickliche finanzielle Belastung, sondern ist auch für die Zukunft sinnvoll.

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Nachrechnen hilft, die günstigsten Wohnraum-Alternativen zu finden – Bildquelle: Flickr.com © Ken Teegardin (CC BY-SA 2.0)

Niedrige Baukosten bedeuten auch, dass die Belastung durch monatlich zu leistende Darlehensraten entweder – wenn die niedrige Kaufsumme ohne Weiteres aufzubringen ist – ganz entfällt, oder aber denkbar gering ist, da das aufgenommene Darlehen nicht den Umfang eines gewöhnlichen Baudarlehens hat. Ein Vergleich lässt sich durch einfache Angabe von durchschnittlichen Hausbaukosten und Minihauskosten in einen Bauzinsrechner (z.B. auf Aktuelle-Bauzinsen.info) machen.

Die Ergebnisse können sich sehen lassen: Das Kleinhaus oder Minihaus kann viel zur finanziellen Entlastung beitragen. Dazu kommt die Tatsache, dass niedrige Energiekosten gut für die Umwelt sind. Diese wird durch unsere moderne Gesellschaft bereits mehr als genug belastet; jedes kleine Bisschen weniger ist deshalb etwas Gutes. Kein Wunder also, dass 38 % der Befragten den kleinen ökologischen Fußabdruck, also die Summe aller ökologischen Belastungen und ihrer Wirkung auf die Zukunft der Erde in diesem Zusammenhang, als interessanten Vorteil von Häusern dieser Art und Weise werten.
Doch besonders dann, wenn zwei Menschen ein ruhiges und schönes Eigenheim für sich erschaffen wollen, spielen darüber hinaus noch andere Faktoren eine wichtige Rolle. Die Besinnung auf das, was wirklich wichtig ist im Leben, gewinnt dann an Stärke, wenn unwichtiger Schnickschnack, der so leicht auf das Gemüt drückt, wegfällt. Kleine Räume sorgen nicht nur dafür, dass auf physischer Ebene mehr Nähe entsteht, sondern bringen Menschen auch emotional näher. Sie garantieren, dass diese Nähe nicht zwischen alltäglichen Belanglosigkeiten verloren geht. Für junges und für altes Liebesglück ist das ein essentieller Aspekt. Für zwei Lebens- und Liebespartner, die bereit sind, zugunsten eines günstigen, unbedenklichen und vor allem liebevollen Zuhauses auf Luxus zu verzichten, sind kleine Wohnräumlichkeiten ideal.

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Vor allem junge Paare haben oftmals das Bedürfnis nach viel Nähe
Bildquelle: Flickr.com © Tela Chhe (CC BY 2.0)

Das Ganze lässt sich durch eine gute Portion Individualität ergänzen. So wie der Lebensstil von Lebens- oder Ehepaaren individuell ist, so braucht auch das Eigenheim nicht zwangsläufig einem Schema zu entsprechen. Mit einer ausgefallenen Bauweise ist der erste Schritt zu einem einzigartigen Zuhause getan, doch es sollten noch weitere folgen. Wer sich mit seinem Wohnraum identifizieren kann, der schläft und isst nicht nur darin, sondern lebt in diesem. Mit diesem. Das beugt Unzufriedenheit vor und hilft außerdem, Stress abzubauen. Dieser nämlich wird beispielsweise aus der beruflichen Situation bis hin zur Türschwelle getragen – und da abgelegt. Sofern das kleine Eigenheim den Fleißigen mit offenen Armen empfängt und dazu einlädt, sich zu entspannen. Das ist dann der Fall, wenn die Möglichkeit zum Tanken von Nähe und Ruhe gegeben ist. Genau diese Möglichkeit bieten Wohn- und Lebensräume dann, wenn sie nicht technische Unterhaltungsmedien in den Mittelpunkt stellen und mit protzigen Dekorationsmitteln erdrückende Wirkung schaffen. Sie bieten sie viel eher an, wenn sie Ruhe, Geborgenheit und Behaglichkeit ausstrahlen. Damit tragen sie nicht nur zu besonderer Verbundenheit in der Partnerschaft bei, sondern tragen auch dafür Sorge, dass Stress sich nicht anstauen kann. Entspannt kann es in den kommenden Arbeitstag gehen. So beeinflusst die Wahl der Unterkunft auch die berufliche Leistungsfähigkeit und den Erfolg. Das motiviert und beschwingt; sowohl der Betroffene selber, als auch diejenigen, die mit ihm den Wohnraum teilen, profitieren davon. Gut gelaunt wohnt es sich eben doch besser.

Eine gute Alternative – für Mensch und Partner, Umwelt und den Geldbeutel

Klein, aber oho! Die Entscheidung zugunsten eines Kleinhauses fiel dem Autor und seiner Partnerin leicht. Aus vielerlei Gründen: Zum einen musste das Haus günstig sein, zum anderen sollten beide Partner sich wohlfühlen im eigenen Zuhause. Dafür wollten sie viel Nähe zueinander haben, ohne sich dadurch zu belasten. Ein kleiner und gemütlicher, aber platzeffizienter Wohnraum erscheint hierfür als optimale Lösung: Beide können sich darin bequem einrichten und leben, ohne dabei das aus den Augen zu verlieren, was im Leben wichtig ist: der oder die Liebste. Die Zielsetzung hieß also: Leben, Arbeiten und Lieben auf genau so viel Raum wie benötigt wird. Nicht zu viel und nicht zu wenig; weder sollte sich einer der Bewohner einschränken müssen, noch sollte das Gefühl von übermäßig großen Räumen und Verlorenheit aufkommen. Dass der Spagat zwischen diesen Aspekten nicht immer leicht ist, sagt uns die Erfahrung. Ein Kleinhaus schafft jedoch die ideale Basis. Und diese Wohn- und Lebensform ist zudem noch ruhigen Gewissens möglich, denn ein so kleines Haus beeinflusst die Umwelt weniger, als seine großen Brüder und Schwestern. Eine kostengünstige und individuelle Alternative – das eigene, gemütliche Eigenheim.

 


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Über den Gastautor
Armin Wolff, 29 Jahre alt, hat sich gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Marina Volkers für ein Kleinhaus entschieden. Die beiden schätzen den günstigen Kaufpreis und das gemütliche Ambiente kleiner Wohnräume.[/callout]

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