Immer beliebter:
Eigenheim und ETW

Die Deutschen wurden in der Vergangenheit eher als ein Volk der Mieter bezeichnet. Doch neueste Zahlen zeigen, dass zunehmend mehr Menschen in den eigenen vier Wänden leben. Und ein Ende des Trends ist nicht abzusehen.

Eigentum wird immer beliebter

Im Rahmen einer aktuellen LBS-Wohneigentumsstudie gaben 80% der befragten Ersterwerber die Mischung aus Unabhängigkeit, Sicherheit und Wohlbefinden als Motiv dafür an, sich Wohneigentum zuzulegen. 30% der Befragten nannten zudem den Aufbau einer sicheren Altersvorsorge als Grund.
Die jüngsten Zensus-Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen, dass der Anteil des selbstgenutzten Wohneigentums im gesamtdeutschen Durchschnitt bei 43,2% liegt. Der überwiegende Teil der Selbstnutzer bewohnt ein eigenes Haus, der Anteil der Bewohner von Eigentumswohnungen (ETW) nimmt jedoch stetig zu: mittlerweile sind es, laut LBS Research, bereits 22%. Ein leichtes Gefälle zwischen Ost und West ist dabei noch zu beobachten, aber im Allgemeinen wollen die Deutschen in allen Bundesländern gerne in den eigenen vier Wänden leben.
das-neue-zuhauseDie Attraktivität von Eigentumswohnungen nimmt im Vergleich zum Eigenheim besonders in Ballungszentren mit hohem Grundstückspreisniveau zu; Berlin und Hamburg sind hierfür Paradebeispiele. In den neuen Bundesländern, im Südwesten und Norden Deutschlands dominieren jedoch weiterhin die Eigenheime.

Bei den steigenden Mietpreisen in den Großstädten liegt der Gedanke nahe, statt Miete zu zahlen, über eine Baufinanzierung in eine eigene Wohnung zu investieren. Das ist einer der Gründe, weshalb auch die Fluktuation in Mietwohnungen zugenommen hat und kaum noch ein Mensch jahrzehntelang in der gleichen Wohnung lebt. Der Wechsel fällt schon deshalb leichter, da sich auch die Organisation eines Umzugs längst nicht mehr so stressig und aufwendig gestaltet, wie noch vor ein paar Jahrzehnten: Auch bei Umzugshelfern ist der Wettbewerb gestiegen und es gibt mittlerweile spezielle Portale, auf denen man nach den günstigsten Anbietern suchen kann. Diverse Umzugsunternehmen finden Sie hier und können hier auch online kostenlose Angebote für Ihren Umzug einholen bzw. Ihren Umzug zur Auktion freigeben.

Eigentumswohnung oder eigenes kleines Haus – das ist die Frage

Wer nicht unbedingt auf regelmäßiges Pendeln in die Stadt angewiesen ist, wird sich vermutlich die Gewissensfrage stellen „Häuschen auf dem Land oder Wohnung in der Stadt?“. Insgesamt geht zwar der Trend ohnehin weg von der anonymen Geschosswohnung mit zig anderen Mietparteien hin zum einer Immobilie, die mehr Individualität und Aussichten auf eine freundliche Nachbarschaft bietet, aber natürlich ist auch die Entfernung zur Arbeitsstätte ein wichtiges Kriterium für die Lage der Traumimmobilie und somit für die Entscheidung zwischen Haus und Wohnung.

bezahlbarkeit-wohneigentumJe nach Region unterscheiden sich nicht nur die Immobilienpreise, es gibt auch erhebliche Schwankungen bei der durchschnittlichen Wohnraumfläche und so kann schon das fehlende Angebot an kleinen Häusern für eine Eigentumswohnung sprechen. Gerade im Bezug auf das oben angeführte Hauptmotiv von Ersterwerbern – die Unabhängigkeit – haben Eigentumswohnungen jedoch den Nachteil, dass man sich beim Gestaltungsspielraum oft einschränken muss: Bei Geschosswohnungen legt im Regelfall die Eigentümerversammlung fest, welche baulichen Veränderungen vorgenommen werden dürfen. Mit den Mitgliedern dieser Versammlung muss man sich also langfristig gut stellen. Denn mit einer Wohnung lebt man im Vergleich zum eigenen Haus auf relativ engem Raum mit den anderen Parteien zusammen und muss so mehr Kompromisse eingehen.

Sofern der regionale Immobilienmarkt es hergibt, hat ein eigenes kleines Haus vor allem für die Menschen entscheidende Vorzüge, die es naturnäher mögen und möglicherweise auch von Zuhause aus arbeiten können. Durch die allgemeine Landflucht ziehen Grundstücks- und Immobilienpreise auf dem Land weit weniger an, als in der Stadt. Das Wohnen im eigenen Haus auf dem Land oder im Umland von Städten gestattet generell wesentlich mehr Individualität und die Lage im Grünen hilft beim Entschleunigen und Entspannen. Ein eigenes Haus bringt aber wiederum auch mehr Arbeit mit sich: Sofern ein Garten vorhanden ist, muss dieser gepflegt werden, im Winter muss Schnee geschippt und gestreut werden – was ansonsten für gewöhnlich ein Hausmeister erledigt – und es müssen bei Bedarf Entscheidungen zu Renovierungsarbeiten im Alleingang getroffen werden.

Welcher Art von Eigentum der Vorzug auch gegeben werden mag, sowohl ein eigenes Haus als auch eine eigene Wohnung stellen bei begrenztem Finanzierungsbedarf und bedachter Planung eine gute finanzielle Absicherung dar. Um dem Fall vorzubeugen, dass sich das neue Eigenheim oder die Eigentumswohnung doch nicht als so optimal entpuppt oder dass aus beruflichen Gründen ein Ortswechsel nötig ist, sollte in die Kaufentscheidung jedoch auch die Attraktivität der Immobilie für andere Menschen einbezogen werden, um sie bei Bedarf rasch vermieten oder mindestens zum gleichen Preis – Finanzierungskosten einkalkuliert – wieder verkaufen zu können.

Bildquelle: © Stockbyte/Thinkstock (Bild 1), empirica/LBS Research (Bild 2)

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