Heizsysteme im Tiny House –
Diese Möglichkeiten gibt es

Wer während des „Tiny House Festivals“, das kürzlich auf der Messe in Karlsruhe stattfand, die verschiedenen Tiny Houses besichtigt hat, wird erstaunt gewesen sein, wie unterschiedlich das Raumklima in den verschiedenen Objekten war: von aufgeheizt und stickig bis wohl temperiert war alles dabei. Weniger in den Stellplätzen und der unterschiedlichen Sonneneinstrahlung war diese Bandbreite begründet: effektive Dämmweisen, reflektierende, helle Dacheindeckungen und Fenster zum Querlüften machen den eigentlichen Unterschied. Im Sommer wird das Bedürfnis der Bewohner also eher im Sonnenschutz und der Kühlung der eigenen Räumlichkeiten bestehen, um eine angenehme Temperatur zu erreichen. In den kalten Monaten des Jahres müssen naturgemäß völlig andere Maßnahmen ergriffen werden, um eine Wohlfühltemperatur zu erreichen. Wir schauen voraus und wollen den Blick heute auf verschiedene Systeme lenken, die hierbei von Nutzen sein können:

Die Infrarotheizung

Als echte Innovation halten in diesen Tagen Infrarotheizungen in kleine Häuser Einzug. Dabei handelt es sich um eine moderne Möglichkeit, die Gunst der Strahlungswärme für sich zu nutzen. Einerseits überzeugt natürlich die Kompaktheit in diesem Einsatzgebiet. Die kleinen Geräte zeichnen sich dadurch aus, dass sie selbst in einem Winkel des Raums gut verstaut werden können. So bleiben womöglich wichtige Quadratmeter frei, die anderweitig genutzt werden können.

Wer Wohnungen mit Infrarotheizungen ausstatten möchte, setzt zugleich auf das Gefühl der Behaglichkeit. Denn im Unterschied zu einer Konvektionsheizung kommt es hierbei nicht zu einer Zirkulation der Luft – diese wirbelt ansonsten im beheizten Raum zum Beispiel Staubpartikel auf. Die auch als Strahlungsheizung bekannten Infrarotheizungen sind dagegen in der Lage, den Raum auf angenehmere Art und Weise zu erwärmen. Und: Es gibt sie auch als Bild- oder Tafelheizung.

 

Der Heizstrahler

Auf der anderen Seite wird von vielen Besitzern eines Tiny Houses auch der Heizstrahler als Alternative in Betracht gezogen. Natürlich ist es der flexible Einsatz, der dafür sorgt, dass von einer sinnvollen Ergänzung gesprochen werden kann. Auf der anderen Seite muss jedoch auf die hohen Stromkosten hingewiesen werden. Diese machen vor allem den langfristigen Einsatz wenig wirtschaftlich. Wer die Möglichkeit hat, sich zwischen verschiedenen Alternativen zu wählen, sollte aus diesem Grund zwischen den Vor- und Nachteilen der Heizarten bewusst abwägen.

Der Kaminofen

Gibt es eine entsprechende Vorrichtung, mit der eine sichere Feuerstelle eröffnet und die Abgase nach außen geleitet werden können, so ist das Heizen mit einem Kaminofen auch in einem Tiny House möglich. Ein wesentlicher Vorteil liegt darin begründet, dass eine sehr kurze Anlaufzeit notwendig ist, um die Räumlichkeiten zu heizen. Dies kann jedoch nicht in der eigenen Abwesenheit geschehen, da das Feuer zu beaufsichtigen ist.

Viele schätzen am Kaminofen vor allem seine besondere Ausstrahlung. Die lodernden Flammen im Wohnzimmer vermitteln auch in einem Tiny House ein besonderes Gefühl der Gemütlichkeit, wie es bei vielen gewünscht ist. Unter dem Strich ist es somit nicht allein die Wärme der Heizung, die zu ihren klaren Vorteilen zählt. Etwas unpraktisch, wenn die Nutzfläche sehr limitiert ist, gestaltet sich allerdings die Lagerung von Holz. Denn dieses muss an einem trockenen Platz aufbewahrt werden, für den ein kleines Haus oft nicht genügend Raum bietet. Womöglich sind somit individuelle und flexible Lösungen notwendig, um für ausreichend Heizmaterial zu sorgen.

In der Summe muss es nicht eine einzige dieser Möglichkeiten sein, die am Ende des Tages zu einem warmen und behaglichen Heim führt. Gerade bei der minimalistischen Wohnform entscheiden sich viele Bewohner letztendlich für einen Kompromiss als Alternative: So ist es zum Beispiel möglich, die individuellen Vorteile von Strahlungsheizung und Kaminofen zu kombinieren.

Bildquellen: Houzz.de (Bild 1+2), Wohnwagon (Bild 3)

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