d3, eine in New York ansässige Organisation, deren Ziel die Förderung innovativer Ideen in Kunst, Architektur und Design ist, veranstaltet jährlich die „Housing Tomorrow Competition“ und „Natural Systems Competition“. Ziel der Wettbewerbe ist es, Architekten, Designer, Ingenieure und Studenten zu ermuntern, Prozesse in der Natur von der mikroskopischen bis zur makroskopischen Ebene zu untersuchen und an die Natur angelehnte, für den Menschen innovative Lösungen für Architektur, Städteplanung, Inneneinrichtung und Produktdesign zu entwickeln, die ein nachhaltiges Leben auf unserem Planeten fördern können.
An der diesjährigen „Natural Systems Competition“ nahm unter anderem der äußerst talentierte polnische, in Dänemark lebende Architekturstudent Konrad Wójcik teil, mit seiner Vision für ein naturnahes Leben mit minimalem Fußabdruck: „Primeval Symbiosis“, zu deutsch „Urzeitliche Symbiose“.

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„Primal „Symbiosis“ ist als Konzept für Eco-Hotels oder Ferienhäuser gedacht, die locker im Wald verteilt sind und sich durch eine der Natur entlehnte Form, minimal-invasive Bauweise und Ökologie auszeichnen.
Wójcik orientiert sich mit seiner Architektur an den Bäumen, da diese ein Wunderwerk der Natur und sozusagen die größte Errungenschaft im Laufe der Entwicklung der Erde darstellen; eine lebende Skulptur, die Tieren Schutz bietet. Nach diesem Prinzip könnten Wójciks Häuschen auch dem Menschen Schutz bieten, während sie sich völlig natürlich in den Wald einfügen – ganz im Gegensatz zur üblichen Ausschlachtung der Natur; ohne Notwendigkeit zur Abholzung auf dem Baugrund und – bedingt durch die Autarkie der Gebäude – ohne ein Aufreißen des Bodens für Versorgungsleitungen.
Die autarken Zwei-Personen-Häuschen des „Primeval Symbiosis“-Konzeptes, die ein Tragwerk aus Holz haben und – ganz wie die Bäume – ihre Energie von der Sonne, vom Regen und aus der Erde beziehen, in denen zudem Bioabfälle in Dünger umgewandelt werden können, gliedern sich symbiotisch in das umgebende Ökosystem ein. Auch die Silhouette des Gebäudes ähnelt der eines Nadelbaums: im oberen Bereich pyramidenförmig, im unteren Bereich schmal verlaufend, wie in die Erde gespießt.

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Durch den schmalen Fuß wird zum Schutz des Ökosystems kaum Bodenfläche versiegelt, außerdem behindert das Gebäude damit auch nicht den Blick durch den Wald.
Die Neigung des Daches, eingedeckt mit extrem wetterbeständigem schwarzem Zink, ist für die Nutzung von Photovolatik mit 40 qm Solarzellen optimiert. Im unteren Bereich des Oktaeders ist eine Schlammgrube mit Fermenter integriert, der aus Bioabfällen Kompost und Wärme oder Biogas gewinnt.

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Die 61 Quadratmeter Wohnfläche der bis zu 17 Meter hohen Gebäude sind auf vier Etagen verteilt. Den Zugang zum Eingangsbereich in 5 Metern Höhe ermöglicht eine ausziehbare Metall-Leiter. Von dieser gelangt man in den Windfang mit Garderobe, Lager und Technikraum. Eine Etage höher befindet sich der Wohnbereich mit Wohnküche, Couchecke und einem Kaminofen, sowie mit Küche und Bad. Darüber ein Zwischengeschoss mit Arbeitsplatz und Stauraum und in einer weiteren Etage der Schlafbereich.

Das Gebäude ist mit dreifachverglasten Fenstern, natürlicher, von der Außentemperatur abhängiger Belüftung zum passivem Erwärmen und Kühlen der Räume, mit den Photovoltaikmodulen sowie mit einer Wärmepumpe auf Energieeffizienz ausgerichtet. Ein Regenwasser-Behälter im Sockel garantiert die Wasserversorgung der Bewohner und ihre Autarkie. Alle verwendeten Materialien sind nach ökologischen Kriterien ausgewählt, wobei sich die OSB-Elemente und das Leimholz noch gegen baubiologische und vollökologische Alternativen austauschen ließen.

 

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Alle Infos zu diesem bis ins kleinste Detail durchdachten Konzept und weitere eindrucksvolle Visualisierungen unter https://www.behance.net/gallery/Special-Mention-Primeval-Symbiosis-Single-Pole-House/10913389

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