Bau mit Stroh – mit Ballen oder in Modulbauweise

Eine kostengünstige und besonders ökologische Form des Hausbaus ist der Strohballenbau. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten: den Holzständerbau, der durch Strohballen ausgefüllt wird, und den lasttragenden Strohballenbau.

Die (quaderförmigen) Strohballen werden vor allem bei größeren Gebäuden als hocheffektive wärme- und schalldämmende Ausfachung in ein Holzständerwerk eingesetzt. Danach werden die Ballen getrimmt und verkleidet oder mit Lehm oder Kalk verputzt.

 

Der lasttragende Strohballenbau ist bei kleineren Gebäuden möglich. Hierbei werden die Ballen als überdimensionale Mauersteine verwendet.

 

 

 

 

Der Strohballenbau leistet laut Fachverband Strohballenbau Deutschland e.V. dreifachen Klimaschutz:

  1. Während des Wachstums entzieht die Getreidepflanze der Atmosphäre CO2.
  2. Die Herstellungsenergie von Baustrohballen ist etwa um den Faktor 100 geringer als die von Mineralwolle und Polystyrol. Hierdurch wird weniger klimaschädliches CO2 erzeugt und emittiert.
  3. Aufgrund der sehr guten Dämmeigenschaften von Strohballenwänden (Passivhaus-Qualität ist hierbei möglich) wird weniger Heizenergie benötigt und dadurch die Schadstoff- und CO2-Emission während des Betrieb des Gebäudes reduziert. Holz, Lehm und Stroh, die wesentliche Bestandteile beim Strohballenbau sind, enthalten keine Schadstoffe, sind nachwachsend und in fast unbegrenzter Menge vorhanden. Lehmputz auf Decken und Wänden garantiert ein angenehmes und gesundes Raumklima.

Der Gedanke, ein Haus aus Baustrohballen könne im Brandfall ein besonderes Risiko mit sich bringen, ist übrigens ein Irrtum: Durch die hohe Dichte der gepressten Ballen, durch die kaum Luft ins Innere dringen kann, verkohlt lediglich die Außenschicht, welche dann zusätzlichen Schutz für ein weiteres Eindringen bietet. Der Brandwiderstand von strohballengedämmten Holzwänden ist mit 90 Min. besonders hoch (Quelle: Kreativer Holzbau GmbH/system|haus|bau)

Vor allem im englischsprachigen Ausland (USA, Kanada, Australien) ist der Strohballenbau eine gängige Bauweise. Inzwischen entstehen aber auch in Europa mehr und mehr Gebäude nach diesem umweltfreundlichen und besonders kostengünstigen Prinzip.

Wer die umweltfreundlichen und wärmedämmenden Eigenschaften der Strohballen nutzen möchte, aber gleichzeitig vorgefertigte glatte Wände bevorzugt, kann auf den modularen Strohballenbau zurückgreifen. Einzelne Module zum Eigenbau, sowie ganze Modulhäuser werden z.B. von system|haus|bau angeboten.

Viele weitere interessante Informationen zum Strohballenbau finden Sie z.B. auf folgenden Websiten:
Fachverband Strohballenbau Deutschland e.V.
Austrian Strawbale Network, Österreich

Strohballenbau (Wikipedia)
S-House in Böheimkirchen, Österreich – Moderner Strohballenbau in Passivhaus-Qualität

Bildquellen: Fotolia (Bild 1), JonathanCross / WikiCommons (Bild 2), iphilipp / flickr.com (CC BY 2.0; Bild 3)

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